Maiasaurus

Maiasaurus
Maiasaura
Maiasaura, Lebendrekonstruktion mit Jungem
Zeitraum
Oberkreide
ca. 74 Mio. Jahre
Fossilfundorte
Systematik
Cerapoda
Ornithopoda
Iguanodontia
Hadrosauroidea
Hadrosauridae
Hadrosaurinae
Wissenschaftlicher Name
Maiasaura
Horner & Makela, 1979
Art
  • Maiasaura peeblesorum

Maiasaura („gute-Mutter-Echse“) ist eine Gattung von Vogelbeckendinosauriern aus der Oberkreide (80–73 Mio. Jahre) von Nordamerika. Maiasaura lebte wie vermutlich alle Hadrosauridae in Herden und war, wie alle Vogelbeckendinosaurier, ein Pflanzenfresser. Der Hadrosaurier wurde von dem bekannten Paläontologen Jack Horner anhand von Fossilien aus den Gesteinen der Two-Medicine-Formation im US-Bundesstaat Montana wissenschaftlich beschrieben, woher alle bis heute bekannten Überreste stammen.

Der Körperbau von Maiasaura hatte keine besonderen Kennzeichen, man fand keinen Kamm oder Panzer. Aber ein Merkmal war der Entenschnabel mit bis zu 2.000 Zähnen. Maiasaura erreichte ein Gewicht von zwei bis drei Tonnen und wurde etwa sieben Meter lang.

Brutpflege

Eine Herde wandert entlang eines Bachbetts in einer semiariden, z. T. mit Vulkanasche bedeckten Landschaft, die heute die Two-Medicine-Formation bildet. Die Vegetation war geprägt von Kiefernartigen, Farnen und Schachtelhalmen

Maiasaura brütete in Kolonien, wie es von vielen heute lebenden Vogelarten bekannt ist. Die Forscher fanden auf engstem Raum gleich mehrere teilweise noch recht gut erhaltene Nester vor. Da in manchen Nestern die Überreste frisch geschlüpfter bzw. noch sehr junger Tiere gefunden wurden, deren Beinknochen noch nicht vollständig ausgebildet waren, und der Boden der Nester mit Eierschalensplittern übersät war, vermuten Forscher, dass Maiasaura Nesthocker waren und die Eierschalen zertrampelt hatten. Wahrscheinlich blieben die jungen Maiasaura so lange im Nest, bis sie alt genug waren, um mit auf Futtersuche zu gehen.

Für diese Theorie sprechen auch die Überreste gut durchgekauter, vermutlich ausgewürgter Pflanzennahrung, die man in den Nestern fand. Auch die Art des Maiasaura-Nestes, das etwa einen Meter tief, zwei Meter breit und rund angelegt war, wird als Beweis für die Theorie des Nesthockens von Maiasaura herangezogen. Die meisten Eier standen in aufrechter Position. Sie waren etwa 20 Zentimeter lang, liefen spitz zu und steckten mit dem schmaleren Ende im Boden. Der Rand des Nestes war vermutlich aus Schlamm oder Schlick hochgezogen worden, das Innere des Nestes war mit weicher Vegetation ausgekleidet.

Der Umstand, dass die Jungen der Maiasaura Nesthocker gewesen sein könnten, setzt eine äußerst aktive Brutpflege der Elterntiere voraus. So mussten diese das Nest vor Feinden schützen, zunächst den Eiern und später dann den Jungen die nötige Wärme geben, um ihnen ein Überleben zu sichern, und die Jungen stetig mit Nahrung versorgen. Daher der Gattungsname, der „Gute-Mutter-Echse“ bedeutet.

Diese Art der Brutpflege, vergleichbar dem heutiger Tiere, erscheint überraschend bei Dinosauriern, doch sind die Überlebenschancen der Jungen in einer Brutkolonie wesentlich höher, als wenn diese als Nestflüchter von Beginn an für sich selbst hätten sorgen müssen.

Bei den Hadrosauriern wurde zudem die Fähigkeit nachgewiesen, dass sie Laute ausstoßen und somit wahrscheinlich einen Warnruf von sich geben konnten, wenn Gefahr drohte. Es wird vermutet, dass die Muttertiere immer zum Brüten und Jungenaufzucht an denselben Ort zurückgekehrt sind. Die Jungen wuchsen sehr schnell heran, schon nach zwei Jahren hatten sie eine Länge von etwa drei Metern erreicht. Dann verlangsamte sich das Wachstum und mit etwa acht Jahren waren sie ausgewachsen.

Weblinks


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