Maicomobil

Maicomobil
MB 200 (1955)
Maicomobil
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Das Maicomobil war ein vollkarossiertes Motorrad des Herstellers Maico, das weitestgehenden Schutz gegen Beschmutzung von der Straße und vom Triebwerk her bot, darüber hinaus sichere Straßenlage, Betriebswirtschaftlichkeit und guten Fahrkomfort.

Inhaltsverzeichnis

Fahrwerk

Die Vorderradführung stammte von dem Maico Motorrad M 151 und war als stabile Teleskopgabel ausgeführt, das Hinterrad zusammen mit dem gesamten Triebwerk wurde in Form einer Triebsatzschwinge mit vor dem Motor liegendem Drehpunkt geführt. Die Abfederung erfolgte über eine einzelne Schraubenfeder mit einem in der Feder liegenden Vollgummizylinder als Anschlagpuffer. Zur Dämpfung und Vermeidung des Herausrutschens der Feder beim Ausfedern war der Federweg durch zwei Gummibänder begrenzt. Die Fußbremse wurde über ein nach hinten gerichtetes Pedal auf der rechten Seite betätigt – also andersherum als sonst üblich. Statt mit der Fußspitze wurde mit der Ferse gebremst. Die Reifengröße des Maicomobils war 3.00–14“.

Motor

Der vom Motorrad M 151 übernommene Einzylinder-Zweitakter (148 cm³/6,5 PS) eigener Herstellung war ungefähr in der Mitte zwischen den Rädern untergebracht, der 8,5 Liter fassende Kraftstofftank in Höhe des Steuerkopfes. Ein über Keilriemen von der Kurbelwelle angetriebenes Radialgebläse kühlte den Motor. Das Dreiganggetriebe wurde mit Drehgriff vom Lenker aus geschaltet – ebenfalls wie bei der M 151.

Karosserie

Die Vollverschalung bestand aus Leichtmetallblech. Die Bugverkleidung war so breit, dass sie die Beine des Fahrers vollständig umfasste; sie trug zudem eine gebogene und windschnittige Schutzscheibe aus gepresstem Plexiglas (50 cm hoch). Die Heckverkleidung nahm das quer stehende Reserverad auf und bot Raum für Gepäck. Das Oberteil mit Soziussitz war nach vorn aufklappbar, um den Zugang zum Gepäckraum freizugeben. Der Motor war durch zwei nach oben zu öffnende Klappen zugänglich. Die Motorkühlluft erwärmte im Winter den Fußraum.

Plexiglasscheibe, Stauraum, Handschuhkasten, Ferntupfer, Zweischiebervergaser, 35/45-Watt-Gleichstrom-Lichtanlage und Ersatzrad gehörten zur serienmäßigen Ausrüstung des Maicomobils, das als MB 151 bei 2,1 Liter/100 km und einem Leergewicht von 122 kg wenig mehr als 75 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichte.

Verbreitung und Weiterentwicklung des Fahrzeugs

Das Maicomobil führte auf deutschen Straßen immer ein Schattendasein. Daran konnten auch die ständigen technischen Verbesserungen nichts ändern. Nach dem nur ein Jahr gebauten MB151 (etwa 600 Stück) kamen MB175 (etwa 6000 Stück) und MB 200 (etwa 3000 Stück) mit größeren Motor-Wartungsklappen, einteiliger Bugverkleidung und fußgeschaltetem Vierganggetriebe auf den Markt, die insbesondere in England und Holland großen Zuspruch fanden. Mit dem Erscheinen der Maicoletta im Frühjahr 1955 wurde der Bau des Maicomobils offiziell eingestellt. In Großbritannien gab es aber noch eine so große Nachfrage, dass man sich in Pfäffingen entschloss, ab Mai 1957 eine letzte Sonderserie von 200 England-Mobilen aufzulegen. 1958 wurde die Produktion endgültig eingestellt.

Weblinks

 Commons: Maicomobil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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