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Werner Maihofer (* 20. Oktober 1918 in Konstanz) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler, insbesondere Strafrechtler und Rechtsphilosoph, sowie Politiker (FDP).
Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1978 Bundesminister des Innern.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1937 leistete Maihofer seinen Arbeits- und Wehrdienst ab und nahm dann bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1946 bis 1950 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft. 1950 wurde er zum Doktor der Rechte mit der Arbeit Der Handlungsbegriff im Verbrechenssystem promoviert. 1953 habilitierte er sich mit der Schrift Recht und Sein. Von 1955 bis 1969 hatte er als ordentlicher Professor den Lehrstuhl für Rechts- und Sozialphilosophie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken inne. Von 1967 bis 1969 amtierte er als Rektor der Universität des Saarlandes. 1970 nahm er den Ruf der Universität Bielefeld auf den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtssoziologie, Rechtstheorie, Rechts- und Sozialphilosophie an. Von 1982 bis 1988 war er Präsident des Europäischen Hochschulinstituts in San Domenico di Fiesole.
Partei
Seit 1969 ist Maihofer Mitglied der FDP. Als Vorsitzender der FDP-Programmkommission ab 1970 war er neben Karl-Hermann Flach und Walter Scheel einer der Väter der Freiburger Thesen. Von 1970 bis 1978 war er außerdem Mitglied im Präsidium der FDP. Maihofer war Mitglied der Programmkommission der FDP von 1994 bis 1996 und prägte das Wiesbadener Programm, das zweite Grundsatzprogramm der Partei.
Abgeordneter
Von 1972 bis 1980 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Öffentliche Ämter
Nach der Bundestagswahl 1972 wurde er am 15. Dezember 1972 als Bundesminister für besondere Aufgaben in die von Bundeskanzler Willy Brandt geführte Bundesregierung berufen. Nach dem Rücktritt von Willy Brandt und der Ernennung des bisherigen Amtsinhabers Hans-Dietrich Genscher zum Bundesminister des Auswärtigen wurde er in der nun von Helmut Schmidt geleiteten Bundesregierung am 16. Mai 1974 zum Bundesminister des Innern ernannt. In dieser Funktion war er in die Lauschaffäre Traube verwickelt. Am 6. Juni 1978 trat er von seinem Amt zurück, da er die Verantwortung für eine Fahndungspanne bei der Entführung von Hanns Martin Schleyer im so genannten Deutschen Herbst 1977 übernahm.
Sonstiges
Maihofer ist der derzeit älteste noch lebende ehemalige Bundesminister und lebt in Bad Homburg. Er ist Musikliebhaber und spielt Geige und Bratsche .
Veröffentlichungen
- Die Freiburger Thesen der Liberalen (mit Karl-Hermann Flach und Walter Scheel), Rowohlt, Reinbek 1972, ISBN 3-499-11545-X
- Liberales Selbstverständnis heute, in: Politik und Kultur, Heft 3/1976, Seiten 3 ff., Colloquium Verlag Berlin, ISSN 0340 5869
Kabinette
Weblinks
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siehe auch: Amtsinhaber seit 1879
Kabinett Brandt II – 15. Dezember 1972 bis 7. Mai 1974Willy Brandt (SPD) | Walter Scheel (FDP) | Hans-Dietrich Genscher (FDP) | Gerhard Jahn (SPD) | Helmut Schmidt (SPD) | Hans Friderichs (FDP) | Josef Ertl (FDP) | Walter Arendt (SPD) | Georg Leber (SPD) | Katharina Focke (SPD) | Lauritz Lauritzen (SPD) | Horst Ehmke (SPD) | Hans-Jochen Vogel (SPD) | Egon Franke (SPD) | Klaus von Dohnanyi (SPD) | Erhard Eppler (SPD) | Egon Bahr (SPD) | Werner Maihofer (FDP)
Kabinett Schmidt I – 16. Mai 1974 bis 14. Dezember 1976Helmut Schmidt (SPD) | Hans-Dietrich Genscher (FDP) | Werner Maihofer (FDP) | Hans-Jochen Vogel (SPD) | Hans Apel (SPD) | Hans Friderichs (FDP) | Josef Ertl (FDP) | Walter Arendt (SPD) | Georg Leber (SPD) | Katharina Focke (SPD) | Kurt Gscheidle (SPD) | Karl Ravens (SPD) | Egon Franke (SPD) | Hans Matthöfer (SPD) | Helmut Rohde (SPD) | Erhard Eppler (SPD) | Egon Bahr (SPD)
Kabinett Schmidt II – 16. Dezember 1976 bis 4. November 1980Helmut Schmidt (SPD) | Hans-Dietrich Genscher (FDP) | Werner Maihofer (FDP) | Gerhart Baum (FDP) | Hans-Jochen Vogel (SPD) | Hans Apel (SPD) | Hans Matthöfer (SPD) | Hans Friderichs (FDP) | Otto Graf Lambsdorff (FDP) | Josef Ertl (FDP) | Herbert Ehrenberg (SPD) | Georg Leber (SPD) | Antje Huber (SPD) | Kurt Gscheidle (SPD) | Karl Ravens (SPD) | Dieter Haack (SPD) | Egon Franke (SPD) | Volker Hauff (SPD) | Helmut Rohde (SPD) | Jürgen Schmude (SPD) | Marie Schlei (SPD) | Rainer Offergeld (SPD)
Rektoren und Präsidenten der Universität des SaarlandesRektoren: Jean Barriol · Joseph-François Angelloz · Heinz Hübner · Heinz Diedrich Wulff · Helmut Stimm · Gerhard Kielwein · Conrad von Fragstein · Hermann Krings · Werner Maihofer · Hellmuth Sitte
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Personendaten NAME Maihofer, Werner KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (FDP) GEBURTSDATUM 20. Oktober 1918 GEBURTSORT Konstanz
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