Malmünde

Malmünde
Malmedy
Malmedy (Belgien)
DEC
Malmedy
Malmedy
Staat Belgien
Region Wallonien
Provinz Lüttich
Bezirk Verviers
Koordinaten 50° 26′ N, 6° 2′ O50.4255555555566.03333333333337Koordinaten: 50° 26′ N, 6° 2′ O
Fläche 99,96 km²
Einwohner (Stand)
- Bevölkerungsdichte
11.943 Einw. (1. Januar 2008)
119 Einw./km²
Postleitzahl 4960
Vorwahl 080
Bürgermeister Jean-Paul Bastin (Alternative)
Adresse der
Stadtverwaltung
Hôtel de Ville
Rue Jules Steinbach, 1
4960 Malmedy
Webseite www.malmedy.be

lwlh

Malmedy ist eine Stadt in Belgien in der Provinz Lüttich. Sie ist namensgebend für den Kanton Malmedy.

Malmedy hat 11.650 Einwohner (2005), eine Fläche von 100,62 km² und besteht aus den Ortsteilen Bellevaux-Ligneuville und Bévercé. Malmedy ist ebenfalls Sitz des Bezirkskommissariats.

Lage von Malmedy im Bezirk Verviers
Die Kathedrale von 1784

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Allgemeines

Die Gründung der Stadt geht auf den Heiligen Remaclus zurück, der hier im Jahre 648 eine Abtei, das Kloster Malmedy gründete. Malmedy gehörte von 1815 bis 1920 zu Preußen, kam dann 1920 zusammen mit Eupen und Sankt Vith zu Belgien. Die Sprache der Bevölkerungsmehrheit war auch schon zu preußischer Zeit Französisch bzw. Wallonisch, ein galloromanischer Dialekt. Malmedy war seit dem 18. Jahrhundert ein Zentrum der Papier- und Lederindustrie.

Kriegsvorkommnisse 1944–1945

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt, trotz der Stationierung amerikanischer Soldaten, dreimal durch alliierte Bomber angegriffen und größtenteils in Trümmer gelegt.

Im Vorort Baugnez wurden zu Beginn der Ardennen-Offensive 1944 72 amerikanische Kriegsgefangene durch Angehörige der Waffen-SS getötet (Malmedy-Massaker).

Sehenswürdigkeiten

Obelisk auf dem Place Albert I.
Innenstadt mit Blick auf das Cavenshaus
  • Kathedrale Saints-Pierre, Paul et Quirin: am Place du Châtelet, 1775-1784 als Abteikirche erbaut, Pfarrkirche seit 1819 und 1921 zur Kathedrale erhoben (siehe Bistum Eupen-Malmedy), schlichte Inneneinrichtung aus dem 18. Jahrhundert
  • Der 1728 auf Initiative des Kapuzinerpaters Albert von Dinant angelegte Kreuzweg von der Kathedrale auf den Kalvarienberg. Er führt über 13 Stationen zu einer Kapelle mit hexagonalem Grundriss, die den Heiligen Agathe und Appoline geweiht ist. Die derzeitigen Reliefs (seit 1913) wurden von dem Bildhauer Carl Burger geschaffen.
  • Die alte Innenstadt
  • Das Kloster von 1708
  • Die Auferstehungskapelle: am Place du Pont-Neuf, erbaut 1755-1757, Renaissance-Stil
  • Die Kapuzinerkirche: südlich der Kathedrale in der Ruelle des Capucins, 1626 fertiggestellt und 1631 eingeweiht, Inneneinrichtung aus dem 17. Jahrhundert
  • Die Krankenkapelle: eingeweiht 1188, wurde 1544 wiedererrichtet und eingesegnet
  • Das Villers oder Cavenshaus: 1714–1724 erbaut vom Aachener Baumeister Laurenz Mefferdatis
  • Das Rathaus: liegt südlich unweit der Kathedrale und wurde 1900 von Jules Steinbach erbaut, 1904 gelangte es durch Schenkung in den Besitz der Stadt Malmedy
  • Villa Lang: liegt gegenüber dem Rathaus und wurde 1901 erbaut, Jules Steinbach ließ sie für seine Tochter Juliette errichten, der Name geht auf den Ehemann Juliettes, den Lederfabrikanten Hubert Lang zurück
  • Villa Steisel: befindet sich hinter der Villa Lang und wurde 1897 erbaut (ebenfalls von Jules Steinbach für seine Tochter Laure), Laure heiratete Louis Steisel, den Gründer der Papierfabrik, daher der Name der Villa, die auch Fliedervilla genannt wurde
  • Der Sitz der Baltia-Regierung
  • Der Naturpark Hohes Venn
  • Der Obelisk auf dem Place Albert I.: vom Fürstabt von Stavelot-Malmedy, Jacques de Hubin, 1781 errichtet
  • Die benachbarte Formel-1-Rennstrecke Spa-Francorchamps.

Städtepartnerschaften

  • Beaune (Frankreich), seit 1962
  • Cochem (Deutschland), seit 1975

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

Raymond Micha war Ehrenbürger von Malmedy und Stavelot.

Literatur

  • Martin Thomas, Michael Neumann-Adrian: Belgien - Luxemburg, Verlag C. J. Bucher GmbH, München 1996, ISBN 3-7658-1097-5
  • Reinhard Tiburzy: Belgien - Brüssel, Flandern und die Wallonie, Verlag DuMont, Köln 2004, ISBN 3-7701-6097-5
  • Autorenteam: Belgien, Verlag Karl Baedeker GmbH, Ostfildern 2004, ISBN 3-87504-417-7 (S. 303-304)

Weblinks


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