Mamaia

Mamaia
Mamaia
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Mamaia (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Dobrudscha
Kreis: Constanța
Gemeinde: Constanța
Koordinaten: 44° 15′ N, 28° 37′ O44.2528.620833333333Koordinaten: 44° 15′ 0″ N, 28° 37′ 15″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Postleitzahl: 900001
Telefonvorwahl: (+40) 02 41
Kfz-Kennzeichen: CT
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Stadtteil


Mamaia ist der bedeutendste Badeort an der rumänischen Schwarzmeerküste. Er gehört administrativ zu Constanța und liegt nordöstlich der Stadt auf einer rund 7 km langen und nur 300 m breiten Landzunge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Süßwassersee Siutghiol.

Mamaia ist kein Seebad im klassischen Sinn, also keine gewachsene und ständig bevölkerte Ortschaft mit Strand, Hotels und städtischer Infrastruktur. Mamaia ist ganz auf Tourismus ausgerichtet und nahezu ausschließlich während der Sommermonate bewohnt. Kilometerlang reihen sich die ungefähr 80 Hotels aneinander. Aber in der Hochsaison herrscht hier, wie beispielsweise auch am bulgarischen Gold- oder Sonnenstrand, Massentourismus, der Besucherstrom geht in die Hunderttausende.

Die Schwarzmeerküste von Mamaia hat schmale weiße und sehr feine Sandstrände, die sehr lang und ausgedehnt sind. Die Strände fallen hier sehr seicht ins Meer ab. Hinter den Stränden existiert ein reicher Baumbestand.

Eines der ersten hier errichteten Gebäude war die Residenz der rumänischen königlichen Familie. Das Gebäude steht bis heute noch und wird als Hotel betrieben. Es ist eines der luxuriösesten Hotels in Mamaia und hatte einst den Namen „International“. Nach der Revolution 1989 wurde es privatisiert und heißt seitdem „Rex“, was auf seine geschichtliche Bedeutung hinweist. Im Winter 2010/11 gab es dort einen Brand, aufgrund dessen der Hotelbetrieb eingestellt werden musste. Das Hotel blieb auch in der gesamten Sommersaison 2011 geschlossen.

Die Badesaison dauert von Juni bis Ende August; die durchschnittlichen Tagestemperaturen liegen in dieser Zeit bei 25 bis 30 °C. Die Saison endet abrupt Anfang September, dann wird Mamaia zu einem Geisterort: eine Nachsaison gibt es eigentlich nicht, obwohl sie von Reiseveranstaltern angeboten wird. Bereits ab Mitte Mai und noch bis Ende September kann man Reisen dorthin buchen. Die meisten Restaurants, Bars und Geschäfte haben außerhalb der Hochsaison geschlossen.

Die Geschichte und die Entwicklung von Mamaia hängt sehr eng mit dem Tourismus in Rumänien zusammen. Seine Blütezeit erlebte Mamaia in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren. Die rumänische (genau wie die bulgarische) Schwarzmeerküste stellte eine der wenigen Möglichkeiten für Touristen aus Osteuropa dar, einen Badeurlaub am Meer bei konstant warmem Wetter und guten Bademöglichkeiten erleben zu können.

Wegen der für westliche Verhältnisse niedrigen Preise wurde Mamaia auch von bundesdeutschen Reiserveranstaltern entdeckt und ab etwa Mitte der 1960er Jahre als Pauschalreiseort angeboten.

Der rumänische Staat sah hier eine gute Einnahmequelle für Devisen, was zu einer regen Bautätigkeit führte. Zunächst war nur der Süden von Mamaia erschlossen, in den 1970er und 1980er Jahren auch der Norden. Den meisten Hotels im nördlichen Teil ist gemein, dass sie keine Straße mehr vom Strand trennt; sie liegen direkt am Sandstrand.

Durch die schmale Landzunge gibt es in der Regel keine hintereinander stehenden Hotelbauten. Zwar liegen einige Hotels nicht direkt in vorderster Linie am Strand, sondern sie sind in den rückwärtigen schattenreichen Grüngürtel bis zur Hauptverkehrsstraße gebaut. Die Entfernung bis zum Strand beträgt maximal ca. 150 Meter.

Eine deutliche Zäsur erlebte Mamaia – genau wie der gesamte Tourismus in Rumänien und in anderen ehemaligen Ostblockstaaten – nach der Revolution 1989. Die Touristenzahlen aus dem Ausland gingen rasch zurück. Geld für dringend anstehende Renovierungen war nicht vorhanden und die Hotels wurden – wenn sie überhaupt geöffnet waren – eher notdürftig bewirtschaftet. Der internationale Tourismus kam in Mamaia nahezu vollständig zum Erliegen; der Ort wurde in der Hauptsache nur noch von einheimischen Touristen genutzt, die aus ganz Rumänien nach dort anreisten.

Ab Mitte der 1990er Jahre begann der Staat, die Hotels zu verkaufen und so zu privatisieren. Die Renovierungen gingen jedoch teilweise gar nicht oder nur sehr zögerlich und schleppend voran. Darauf bezogen war das Preisniveau recht hoch.

Bis heute ist es immer noch recht problematisch (und wegen des wenigen Angebots auch überteuert), einen Pkw anzumieten. Touristische Transportmittel bestehen in Form einer "Telegondola" (= Seilbahn von etwa der Mitte des Langstrands bis zum Ortsanfang von Constanța), Taxis, Pferdefuhrwerken und Bussen.

Mamaia erlebte einen erneuten Einschnitt in den Touristenströmen. Seit 2010 wird der Flughafen Constanța von Deutschland wieder direkt angeflogen: einmal pro Woche landet eine Maschine aus München kommend dort. Einen organisierten internationalen Tourismus gibt es nahezu nicht mehr; 90 bis 95% der in den Sommermonaten anwesenden Touristen sind Rumänen, die nach Mamaia selbst zumeist im Auto anreisen. Besonders die Bevölkerung aus der nur 220 km entfernt gelegenen Hauptstadt Bukarest nutzt Mamaia für Wochenendausflüge.

Weblinks

  •  Commons: Mamaia – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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