- Apaosha
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Apaosha ist der avestische Name des zoroastrischen Dämons der Dürre.
Wie alle anderen Daevas (zoroastrische Dämonen) auch, ist Apaosha der Widersacher eines bestimmten Yazatas, in diesem Fall von Tishtyra, Stellvertreter des Regens. Sowohl in der Avesta wie auch in den Texten der zoroastrischen Tradition (8.-10. Jh.) wird Apaosha als kahlen, schwarzen Ross dargestellt, der ab den heliakischer Aufgang (Aufgang bei Sonnenaufgang) des Sternbildes Sirius (Av. Tishtrya) die Regenzeit zu verhindern versucht. In der Tradition (aber in der Avesta nur angedeutet) wird der bevorstehende Saisonwechsel als ein alljährlicher und 40 Tage andauernde Kampf zwischen dem schwarzen Ross (Apaosha) und dem weißen Schimmel (Tishtrya) beschrieben.
Die Tradition nach findet ein ähnlicher Kampf im Winter statt; in diesem versucht Apaosha (als Frost) das auftauen der Erde zu verhindern. Auch diese Tradition steht im Zusammenhang mit dem Aufgehen des Hundsterns, hier der akronychischer Aufgang (Aufgang bei Sonnenuntergang), der vor 2.500 Jahren am 21-26. Dezember stattfand (siehe hierzu Cambridge History of Iran, Bd. II, S. 787). Bis Heute findet das 5. Gahambarfest – eines der sieben heiligsten Tage im zoroastrischen Kalender – am 21. Dezember statt. Im islamischen Iran wurde das 5. Gahambarfest als Fest zur Wintersonnenwende umgedeutet.
Wie alle Konflikte zwischen Gut und Böse, soll auch der zwischen Apaosha und Tishtrya am Ende der Zeit (Frashokereti, die “Endgültige Erneuerung”) zugunsten des Guten entschieden werden, und Apaosha wird dann endgültig den Tishtyra unterliegen.
Die 40 Tage des im Sommer stattfindenden Kampfes entsprechen die 30 Hundstage der römisch-europäischen Tradition. Zu ähnlichen mythologisch-astrologischen Verflechtungen wie die zwischen Sirius/Tishtrya und Wasser/Fruchtbarkeit siehe Sirius in Sumer und Mesopotamien sowie Sirius in Ägypten. Einen Einfluss dieser Kulturen auf der zoroastrisch-iranischen Kultur (vor allem in astrologisch-kalendarischen Belangen) wird allgemein angenommen.
Im heutigen islamischen Iran besteht die alte Tradition der harten Sommer- und Wintertage in stark veränderter Form und mit sufistischer Deutung. Nur der Name dieser Perioden – chelleh “vierzig” – weist noch auf die vorislamische Tradition, gleichwohl keines der beiden Perioden noch als 40-tägig wahrgenommen wird. Ein Hauch zoroastrischen Tradition wurde im iranischen Kalender von 1925 wiederbelebt, dessen Monat «Tir» (avestisch Tishtrya) wieder in Juli-August liegt, also wieder in etwa die Hundstage entsprechend. Die Winterperiode wurde ebenfalls am Solargeschehen geknüpft, beginnend in der Nacht zur Wintersonnenwende (d.h. wird von der allgemeinen iranischen Bevölkerung als solches verstanden), und eingeläutet von einem Fest der aber weiterhin als Shab-e Chelleh “Nacht der Vierzig (Tage)” bekannt ist.
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