Manta birostris

Manta birostris
Mantarochen
Mantarochen

Mantarochen

Systematik
ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Myliobatiformes
Familie: Adlerrochen (Myliobatidae)
Unterfamilie: Teufelsrochen (Mobulinae)
Gattung: Manta
Art: Mantarochen
Wissenschaftlicher Name
Manta birostris
(Walbaum, 1792)
Mantarochen

Der Mantarochen (Manta birostris) ist eine Rochenart aus der Unterfamilie der Teufelsrochen.

„Manta“ ist spanisch und bedeutet „große Decke“. Die Kopfflossen brachten den Tieren schließlich den Namen „Teufelsrochen“ ein.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mantarochen können eine Spannweite von sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Rochenarten besitzen sie keinen Giftstachel. Sie ernähren sich ausschließlich von Plankton, das sie beim Schwimmen einfangen. Mantarochen halten sich, im Gegensatz zu ihren Verwandten, meistens nahe der Wasseroberfläche auf, wo sie ihre Nahrung finden. Nur ihre Ruhephasen verbringen sie anscheinend in Bodennähe.

Zu beiden Seiten des Kopfes besitzen Mantas je eine Kopfflosse. Mit diesen Flossen führen sie ihrem Mund zusätzliches planktonreiches Wasser zu.

Ebenso wie der Kuhnasenrochen benutzt der Mantarochen seine Flossen ähnlich wie Vogelflügel. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 9–12 km/h. Gelegentlich wurden Sprünge aus dem Wasser bis in Höhen von 2 m beobachtet.

Verbreitung

Mantarochen sind weltweit in allen tropischen Ozeanen in geringer Wassertiefe verbreitet. Sie bevorzugen küstennahe Gewässer.

Sowohl in den Randbereichen des Indischen Ozeans als auch an den Randbereiche des Atlantiks und des Pazifiks sowie in den angrenzenden Meere wie dem Golf von Mexiko sind Mantas anzutreffen. Im westlichen Atlantik erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom Golf von Mexiko bis ins tropische Brasilien. Im Indischen Ozean reicht die Verbreitung von Südafrika bis nach Indien. Der westliche Pazifik wird vom nördlichen Australien bis Südostasien und im Bereich der ozeanischen Inselwelt besiedelt. Auch in den anschließenden Meeren wie dem Golf von Bengalen, dem Roten Meer sowie dem Arabische Meer sind die Mantarochen zu Hause.

Mantarochen mit Putzerlippfisch im Maul

Mantas sind oftmals an den Putzerstationen in den Riffen anzutreffen und werden gewöhnlich von Schiffshalterfischen begleitet.

Bestand

Mantas sind auf der roten Liste der IUCN[1] in der Kategorie „NT“ aufgeführt. Sie gelten noch nicht als vom Aussterben bedroht, ihre Populationen sind jedoch wegen der geringen Vermehrungsrate als sehr empfindlich anzusehen.

Fortpflanzung

Geschlechtsreif ist der Mantarochen mit fünf Lebensjahren. Bei der Paarung führt das Männchen einen seiner sogenannten Klaspern beim Weibchen in die Kloake ein. 13 Monate dauert es, bis ca 1,9 m breite und 10 kg schwere Junge geboren werden. Notgeburten bei harpunierten tragenden Weibchen wurden mehrfach beobachtet. Im Juni 2007 wurde der erste Mantarochen in Gefangenschaft im Okinawa Churaumi Aquarium geboren. Das weibliche ca. 1,9 m lange Tier starb jedoch schon fünf Tage nach seiner Geburt – möglicherweise wurde es von seinem Vater bedrängt und dabei verletzt.

Wie andere sehr große Knorpelfische (z. B. Wal- oder Riesenhaie) kommen Mantas in kleinen Beständen vor, wachsen langsam, werden spät geschlechtsreif und haben eine geringe Nachwuchszahl.

Feinde

Neben dem Menschen, der die Mantas weltweit nur im geringen Umfang gezielt befischt, gehören wohl Raubhaie, unter anderem Tigerhaie, zu den größeren Feinden dieser Tierart. Menschen bejagen die Teufelsrochen durch Harpunieren. Ihr Fleisch gilt als lokale Spezialität, ihre Leber ist ölreich, aus ihrer Haut werden Schleifmittel gefertigt. Andere Tiere fallen Treib- und Stellnetzen zum Opfer. Sportfischer schätzen die Wehrhaftigkeit des Mantas und verwenden ihr Fleisch für die Haifischerei. Allmählich findet die Jagd auf den Manta auch kommerzielles Interesse.

Mantarochen und der Mensch

Mantarochen mit Schiffshalter

Bewegungsart, Aussehen und Größe der Mantarochen, sowie der Name „Teufelsrochen“ trugen wahrscheinlich dazu bei, dass im 18. und 19. Jahrhundert unter Seeleuten allerlei Schauermärchen über sie kursierten. Man glaubte, Mantarochen seien für den Menschen gefährlich, doch heute gelten sie als ungefährlich. Die meisten Tiere dulden sogar Taucher an ihrer Seite.

Haltung in Gefangenschaft

Zur Zeit werden Mantarochen nur in vier Zoo-Aquarien auf der Welt gehalten.[2] Eines davon ist das Georgia Aquarium in Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia.

Trivia

Der Mantarochen stand Pate für den Namen des Automobil-Modells Opel Manta der Firma General Motors.

Einzelnachweise

  1. Manta birostris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Marshall et al, 2006. Abgerufen am 12. Mai 2006
  2. http://www.georgiaaquarium.org/nandi/about-nandi/

Weblinks


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