Maria Seebach

Maria Seebach
Marie Seebach, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1855
Marie Seebach

Marie Seebach (* 24. Februar 1829 in Riga; † 3. August 1897 in St. Moritz) war eine deutsche Schauspielerin und Opernsängerin.

Seebach stammte aus einer Künstlerfamilie und debütierte bereits als Kind in verschiedenen Rollen. Sie wurde 1850 eine der ersten Schülerinnen am Musikkonservatorium zu Köln, um sich zur Opernsängerin auszubilden. Trotz einiger Erfolge wechselte Seebach später zum Schauspiel und wirkte an den Theatern von Lübeck, Danzig und Kassel mit Erfolg als Soubrette.

Seebach wurde an das Thalia Theater nach Hamburg engagiert, wo sie nach einer kurzen Probezeit bereits das Gretchen spielte. Nach einem sehr erfolgreichen Gastspiel in Wien wurde sie von Intendant Franz von Dingelstedt nach München verpflichtet, wo sie 1854 am aufsehenerregenden Gesamtschauspiel Dingelstedts mitbeteiligt war. Ihr Können gerade bei tragischen Rollen brachte Seebach die Möglichkeiten zu mehreren Gastspielen ein; u.a. im Wiener Burgtheater und dem Meininger Hoftheater.

1859 gastierte Seebach am Stadttheater in Hannover und heiratete dort den Opernsänger Albert Niemann. Mit ihm ging sie 1866 nach Berlin. Die Ehe verlief unglücklich und wurde bald wieder geschieden. Seebach unternahm in den folgenden Jahren mehrere ausgedehnte Tourneen; u.a. nach Sankt Petersburg (1868) und Amsterdam (1869). Nach dem Krieg von 1870 führte sie 1871 eine ausgedehnte Gastspielreise durch die USA.

Nach weiteren Auftritten im Ausland wurde Seebach 1886 Mitglied des Ensembles des königlichen Schauspielhauses in Berlin. Mit ungefähr 60 Jahren zog sie sich ins Privatleben zurück und ließ sich in St. Moritz nieder. Dort starb sie dann im Alter von 63 Jahren am 3. August 1897.

Als ihr Sohn Oscar, ein Sänger, Maler und Komponist, 1893 mit nur 32 Jahren starb, stiftete sie in Weimar ein Heim für hilfsbedürftige Bühnenkünstler, das sie bis zu ihrem Tode leitete. Dieses befindet sich an der Tiefurter Allee.

Wichtige Rollen

Literatur

  • Arthur Hermann Lier: Seebach, Marie. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 298–301.
  • Otto Franz Gensichen: Aus Marie Seebach's Leben. Berlin: Duncker 1900
  • Walther Schödel: Marie Seebach. Das Leben e. grossen Schauspielerin. Rudolstadt: Greifenverlag 1959
  • Paul Meßner: Unsterbliches Gretchen. Eine Marie-Seebach-Biographie. Weimar: Wartburg-Verlag 1995

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Maria von Peteani — Maria von Peteani, geborene Sauer (* 2. Februar 1888 in Prag; † 28. Juli 1960 in Linz) war eine österreichische Zeichnerin und Schriftstellerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (online) 3 Preise, Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • Maria-Theresia-Gymnasium München — Frontseite des Maria Theresia Gymnasiums München Schulform Gymnasium Gründung 1899 …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Mayen — Maria Mayen, verh. Reimers, (* 11. Mai 1892 in Wien; † 15. Juli 1978 ebenda) war eine österreichische Kammerschauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Engagements 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Maria-Theresia-Gymnasium — File:MariaTheresiaGym MUC DE.jpg Main front of Maria Theresia Gymnasium Maria Theresia Gymnasium is one of Munich s oldest schools. It is situated on Regerplatz in the Munich district Au. Founded in 1899 as a Kreisrealschule,[1] it became a… …   Wikipedia

  • Karl Seebach — (* 28. Juni 1912 in München; † 18. Juli 2007 ebenda) war ein deutscher Mathematiker und Didaktiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • 24. Feber — Der 24. Februar ist der 55. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 310 Tage (in Schaltjahren 311 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Januar · Februar · März 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Eva Speyer-Stöckel — Eva Speyer (* 24. August 1883 in Berlin; † 1932) war eine deutsche Schauspielerin. Sie erhielt ihre Ausbildung zur Schauspielerin an der Schule von Maria Seebach und gab ihr Debüt 1904 in Hirschberg. 1905 trat sie in Posen auf und 1906 bis 1908… …   Deutsch Wikipedia

  • Eva Speyer — auf einer Fotografie von Alexander Binder Eva Speyer (* 24. August 1883 in Berlin; † 1932) war eine deutsche Schauspielerin. Leben Sie erhielt ihre Ausbildung zur Schauspielerin an der Schule von Maria Seeb …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Westermeier — (* 9. Juli 1892 in Berlin; † 17. Oktober 1972 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Leben Der Sohn des Beamten Engelbert Westermeier und seiner Frau Luise, geborene Nagora versuchte sich bereits in seiner Jugend als Zirkusclown und spielte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Villach — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Villach enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Villach.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Denkmäler 2 Legende 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”