Markgräfliches Schloß Erlangen

Markgräfliches Schloß Erlangen
Das Erlanger Schloss

Das im Jahre 1700 in Erlangen erbaute Schloss bildet zusammen mit Schlossgarten, Orangerie und Konkordienkirche das erste vollständige neu konzipierte, in sich geschlossene Barockensemble Frankens.

Geschichte

Der Bau des ehemaligen markgräflichen Schlosses wurde im Auftrag des Erbprinzen Georg Wilhelm im Jahre 1700 von dem Architekten Antonio della Porta begonnen. Nach dessen Tod 1702 führte Gustav von Gedeler die Arbeiten weiter und vollendete das Bauwerk im Jahre 1704. Bereits 1703 erwarb Markgraf Christian Ernst das noch unfertige Schloss, um es seiner dritten Gemahlin Elisabeth Sofie zu schenken („Elisabethenburg“).

Hinter dem Schloss entstand ein 280 m breiter und 550 m langer Schlossgarten mit Orangerie (1706 fertig gestellt), Konkordienkirche (1706; heute Geologisches Institut), Hugenottenbrunnen, Reiterstandbild sowie dem heute nicht mehr vorhandenen Heckentheater.

Schloss, davor Hugenottenbrunnen

Nach einer kurzen Zeit als fürstlicher Aufenthaltsort diente das Schloss bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Witwensitz. Da die zu den 10 Hauptkaminen führenden Nebenschlote nur schwer gereinigt werden konnten, kam es bereits im 18. Jahrhundert zu mehreren Bränden. Dennoch wurde zu Neujahr 1814 die Stelle des Schornsteinfegers eingespart. Am 14. Januar 1814 brach auf einem mit Gerümpel gefüllten Dachboden ein Brand aus, der nicht mehr gelöscht werden konnte, weil das Wasser bei -25°C in den Schläuchen gefror und die Spritzen auch mit angewärmten Wasser die notwendige Höhe nicht erreichten. Das Schloss brannte vollständig aus, nur das Mobiliar konnte gerettet werden.

Erst 1821-25 wurde das Schloss nach Plänen des Universitätsbaumeisters Friedrich Wilhelm Örtel wieder aufgebaut und für die Zwecke der Friedrich-Alexander-Universität zweckmäßig hergerichtet. Das Gebäude erhielt ein wesentlich flacheres Dach als das ursprüngliche Bauwerk. Untergebracht wurden im Schloss die Universitätsbibliothek, wovon heute noch massive Säulen im ersten Obergeschoss zeugen, sowie Hörsäle und Seminarräume. In den Weltkriegen wurde es als Reservelazarett genutzt. Seit 1945 dient es ausschließlich der Universitätsverwaltung.

Weblinks

49.59786111111111.0045555555567Koordinaten: 49° 35′ 52″ N, 11° 0′ 16″ O


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