Markgräfliches Schloss Erlangen

Markgräfliches Schloss Erlangen
Die Westfassade des Markgräflichen Schlosses in Erlangen, 2007
Die Ostfassade des Markgräflichen Schlosses in Erlangen, 2006

Das ab 1700 in Erlangen erbaute Markgräfliche Schloss Erlangen bildet zusammen mit Schlossgarten, Orangerie und Konkordienkirche das erste vollständige neu konzipierte, in sich geschlossene Barockensemble Frankens.

Geschichte

Der Bau des ehemaligen markgräflichen Schlosses wurde im Auftrag des Erbprinzen Georg Wilhelm im Jahre 1700 von dem Architekten Antonio della Porta begonnen. Nach dessen Tod 1702 führte Gottfried von Gedeler die Arbeiten weiter und vollendete das Bauwerk im Jahre 1704. Bereits 1703 erwarb Markgraf Christian Ernst das noch unfertige Schloss, um es seiner dritten Gemahlin Elisabeth Sophie zu schenken („Elisabethenburg“).

Hinter dem Schloss entstand ein 280 Meter breiter und 550 Meter langer Schlossgarten mit Orangerie (1706 fertig gestellt), Konkordienkirche (1706; heute Geologisches Institut), Hugenottenbrunnen, Reiterstandbild sowie dem heute nicht mehr vorhandenen Heckentheater.

Nach einer kurzen Zeit als fürstlicher Aufenthaltsort diente das Schloss bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Witwensitz. Da die zu den zehn Hauptkaminen führenden Nebenschlote nur schwer gereinigt werden konnten, kam es bereits im 18. Jahrhundert zu mehreren Bränden. Dennoch wurde zu Neujahr 1814 die Stelle des Schornsteinfegers eingespart. Am 14. Januar 1814 brach auf einem mit Gerümpel gefüllten Dachboden ein Brand aus, der nicht mehr gelöscht werden konnte, weil das Wasser bei -25 °C in den Schläuchen gefror und die Spritzen auch mit angewärmten Wasser die notwendige Höhe nicht erreichten. Das Schloss brannte vollständig aus, nur das Mobiliar konnte gerettet werden.

Erst 1821 bis 1825 wurde das Schloss nach Plänen des Universitätsbaumeisters Friedrich Wilhelm Örtel wieder aufgebaut und für die Zwecke der Friedrich-Alexander-Universität hergerichtet. Das Gebäude erhielt ein wesentlich flacheres Dach als das ursprüngliche Bauwerk. Untergebracht wurden im Schloss die Universitätsbibliothek, wovon heute noch massive Säulen im ersten Obergeschoss zeugen, sowie Hörsäle und Seminarräume. In den Weltkriegen wurde es als Reservelazarett genutzt. Seit 1945 dient es ausschließlich der Universitätsverwaltung.

Literatur

  • V. G.Vorlage:Erlanger Stadtlexikon/Wartung/Kürzel: Schloss. In: Christoph Friederich, Bertold Freiherr von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (Gesamtausgabe online).
  • Andreas Jakob: Schlossbrand 1814. In: Christoph Friederich, Bertold Freiherr von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (Gesamtausgabe online).

Weblinks

 Commons: Schloss Erlangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
49.59786111111111.004555555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Markgräfliches Schloß Erlangen — Das Erlanger Schloss Das im Jahre 1700 in Erlangen erbaute Schloss bildet zusammen mit Schlossgarten, Orangerie und Konkordienkirche das erste vollständige neu konzipierte, in sich geschlossene Barockensemble Frankens. Geschichte Der Bau des… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Callenberg — Das Schloss Callenberg – Jagdschloss und Sommerschloss, zuletzt langjähriger Coburger Hauptwohnsitz der Herzöge von Sachsen Coburg und Gotha – ist aufgrund seiner Geschichte und seines neugotischen Baustils ein bedeutendes Baudenkmal. Es steht… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Rosenau (Coburg) — Schloss Rosenau Karte vom Park und Schloss Rosenau …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Weißenstein (Pommersfelden) — Schloss Weißenstein, Panorama Hauptgebäude …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Johannisburg — in Aschaffenburg Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg diente bis 1803 als zweite Residenz der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe. Es wurde in der Zeit von 1605 bis 1614 vom Straßburger Baumeister Georg Ridinger aus Rotsandstein gebaut. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Fantaisie — (nördliche Seite) Schloss Fantaisie (nördliche Seit …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Veitshöchheim — Vorderansicht Das Schloss Veitshöchheim ist eine ehemalige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Würzburg, später der Könige von Bayern, in Veitshöchheim bei Würzburg. Bekannt ist die Schlossanlage für den umgebenden Rokokogarten …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Wernsdorf — Das Schloss Wernsdorf ist ein mittelalterliches Schloss, dessen älteste Teile auf das 12. Jahrhundert datiert werden können. Das Schloss befindet sich im Strullendorfer Ortsteil Wernsdorf. Es ist Domizil der Privaten Akademie für Alte Musik,… …   Deutsch Wikipedia

  • Erlangen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stadt-Umland-Bahn Erlangen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”