- Marotte
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Marotte ist der französische Diminutiv des Namens Maria und die Bezeichnung für eine auf einem Stab angebrachte Puppe beim Puppentheater. Der Stab – der meist auch als Achse, um die man die Puppe drehen kann, dient – ist so befestigt, dass man mit ihm die Puppe (meist von unten) führen kann.
Im ausgehenden Mittelalter trug der Narr eine Marotte vor sich her. Oft sieht man Reste davon noch heute im Karneval oder der Fastnacht.
Oft trägt der Zunftmeister einer Narrenzunft ein kleines Abbild der Maske oder ganzen Figur seiner Zunft auf einem Stab, zum Beispiel der Kuckuck bei den „Litzelstetter Kuckucken“ bei Umzügen vor sich her.[1]
Im übertragenen Sinn wurde aus Marotte eine Schrulle oder seltsame Angewohnheit.
Heutzutage wird als Marotte in erster Linie eine Konstruktion bezeichnet, bei der die Schulter als Bügel oder halbes Ei geformt wird, mit Mittelloch, dessen Durchmesser etwas größer ist als der Haltestab der Figur. Die Schulter wird beidseitig mit einem Lederriemen o.Ä. am Stab befestigt oder durch ein gebohrtes Loch geführt, wobei etwas Spiel für Beweglichkeit gelassen wird. Außen werden ein-, zwei- oder dreigliedrige Arme, ebenfalls beweglich, mit Bändern oder Riemen an der Schulter befestigt. Wenn man die Puppe leicht hin- und herdreht, schlenkern die Arme recht natürlich. Deshalb wird die Figur auch als Schlenkerfigur bezeichnet. Weitere Stäbe für Hände und andere Teile der Puppe sind ebenfalls möglich, führen aber schon über zum Prinzip der Stabfigur.
Siehe auch
Wiktionary: Marotte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenLiteratur
- Heiner Meininghaus, Narrenzepter oder Marotten, Weltkunst 72. Jahrgang Nr. 13, Nov 2002, Seite 2031–2033
Einzelnachweise
Kategorie:- Theaterpuppe
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