- Marshall Plexi
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Der Marshall Plexi, offiziell zunächst (von 1962 bis 1966) JTM-45/100, später (ab 1967) JMP 100 oder Super Lead genannt[1], war ein früher Röhren-Gitarrenverstärker der britischen Firma Marshall Amplification aus den 1960er Jahren. Der Namenszusatz Plexi erklärt sich aus der Plexiglasbedienfront des Verstärkers, die ab 1967 durch gebürstetes Aluminium ersetzt wurde. In der Endstufe kamen in den ersten Modellen zunächst Röhren vom englischen Typ KT66 zum Einsatz, 1966 wurden sie durch den europäischen Typ EL34 ersetzt. Darüber hinaus waren die Verstärker in der Vorstufe mit Röhren vom Typ ECC83 sowie mit einer Gleichrichterröhre vom Typ GZ34 ausgestattet. Der Plexi wurde von zahlreichen Rock- und Popmusikern eingesetzt, unter anderem von Eric Clapton während seiner Zeit bei Cream, von Jimi Hendrix und von Pete Townshend. Streng genommen fallen alle Marshall-Verstärker aus dieser Zeit in die Plexi-Kategorie, im allgemeinen Sprachgebrauch werden mit dem Begriff Plexi aber die Modelle 1959 JTM100 Super-Lead (100W) und 1987 JTM50 Lead (50W) bezeichnet.
Klangeigenschaften
Der Plexi zeichnet sich durch seine hohe Dynamik aus: So kann man mit einem leichten Anschlag (beispielsweise beim Fingerpicking) leise und nahezu unverzerrt spielen, mit zunehmend kräftiger werdendem Anschlag (zum Beispiel beim Schlagen von Akkorden) nehmen die Verzerrungungen immer mehr zu, so dass sich der Klang über die Anschlagstärke gut zwischen unverzerrt und verzerrt variieren lässt.
Außerdem war und ist er wegen seiner obertonreichen, warmen (im Volksmund irrtümlich Endstufenverzerrung genannt) Verzerrung der Phasenumkehrstufe beliebt. Ein großes Problem besteht bei diesen Verstärkern allerdings in der Lautstärke: Erst bei sehr weit aufgedrehtem Lautstärkeregler beginnt die Phasenumkehrstufe zu sättigen. Dieses Problem wurde erst 1975 mit der Einführung eines „Master-Reglers“ behoben, der eine unabhängige Lautstärkenregelung von Vor- und Endstufe erlaubte. Der verzerrte Klang der mit einem Master-Regler ausgestatteten Verstärker entspricht jedoch nicht dem einer gesättigten Phasenumkehrstufe, so dass viele Gitarristen so genannte „Power Soaks“ zur Leistungsreduzierung bevorzugen (dabei handelt es sich um zwischen Verstärker und Box eingesetzte Widerstands-Schaltkreise, die einen Teil der Ausgangsleistung in Wärme umwandeln). Da jedoch auch die Belastung der Boxen zum Klang beiträgt, sind Ohrenstöpsel die puristischste Lösung.
Alternativ bietet sich auch der Einbau eines Master-Reglers hinter der Phasenumkehrstufe (PPIMV, Post-Phase-Inverter-Master-Volume) an.
Weblinks
Einzelnachweise
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