- Masern-Virus
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Masernvirus Systematik Reich: Viren (-)ssRNA-Viren Ordnung: Mononegavirales Familie: Paramyxoviridae Unterfamilie: Paramyxovirinae Gattung: Morbillivirus Art: Masernvirus Wissenschaftlicher Name Measles virus (engl.) Das Masernvirus ist ein ausschließlich humanpathogener etwa 120-140 Nanometer großer Erreger der Masern aus der Familie der Paramyxoviridae (Gattung Morbilliviren). Das einzige Reservoir bildet der infizierte Mensch.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Das Masernvirus besitzt eine Virushülle, die das Glykoprotein Hämagglutinin (H-Protein), ein Fusionsprotein (F-Protein) sowie an der Innenseite ein Matrix-Protein (M-Protein) enthält, jedoch keine Neuraminidase. Diese Oberflächenproteine sind für die Fusion mit der Wirtszelle und die Aufnahme durch diese verantwortlich. Die Zellrezeptoren, über die das Virus in die menschlichen Zellen aufgenommen wird, sind CD46 und CD150. Die von der Impfung hervorgerufenen (induzierten) Antikörper richten sich gegen die Oberflächenproteine des Masernvirus, insbesondere das H-Protein.[1]
Durch die Virushülle ist das Masernvirus sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie erhöhten Temperaturen, Licht, Ultraviolettstrahlung, Fettlösungs- und Desinfektionsmitteln und milden Detergentien. An der Luft beträgt seine Überlebenszeit lediglich zwei Stunden. Es besitzt eine hohe Ansteckungsfähigkeit (Kontagionsindex) von etwa 95 %.
Die WHO definiert über 20 Genotypen (Variationen der genetischen Informationen) in acht Gruppen (A–H) [2], die relativ stabil sind, was eine Nachvollziehbarkeit der weltweiten Infektionswege ermöglicht.[3] In Mitteleuropa kommen vor allem die stabilen Genotypen C2 und D6 vor, weshalb die weltweiten Infektionswege genau nachvollzogen werden können. Die stabilen Serotypen mit ihrer gleichbleibenden Kombination von Oberflächenmerkmalen, ermöglichten auch die Herstellung eines gut wirksamen Impfstoffes.
Übertragung
Das Virus wird nur von Mensch zu Mensch übertragen, ist also theoretisch ausrottbar. Es verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) oder direkten menschlichen Kontakt. Eine Infektion ist bereits bei kurzer Exposition möglich, der Kontagionsindex liegt bei 0,95. Das heißt, dass sich 95 % aller Menschen ohne entsprechende Immunität infizieren und daraufhin klinische Erscheinungen entwickeln.
Erregernachweis
Der Nachweis erfolgt durch Antikörpernachweis mittels ELISA oder KBR (Komplementbindungsreaktion). Der Nachweis der Virus-RNA ist aufwändig und erfolgt nur in Speziallaboren.
Einzelnachweise
- ↑ Yanagi Y, Takeda M, Ohno S, Seki F: Measles virus receptors and tropism. Jpn J Infect Dis. 2006 Feb;59(1):1-5. PMID 16495625
- ↑ WHO: Nomenclature for describing the genetic characteristics of wild-type measles viruses (update). WER 2001; 32: 242–247 and 33: 249–251 PMID 11515240 PDF, 137 kB
- ↑ Bellini WJ, Rota PA.: Genetic diversity of wild-type measles viruses: implications for global measles elimination programs. Emerg Infect Dis. 1998 4(1):29-35. PMID 9452396
Literatur
Weblinks
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