Apteribis

Apteribis
Apteribis
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae)
Unterfamilie: Ibisse (Threskiornithinae)
Gattung: Apteribis
Wissenschaftlicher Name
Apteribis

Apteribis ist eine Gattung ausgestorbener flugunfähiger Ibisse von den Hawaiiinseln Molokai und Maui.

Ibisse waren früher offensichtlich häufig auf Maui und liefen, da sie flugunfähig waren, leicht Gefahr in Lavahöhlen zu fallen aus denen sie nicht mehr herauskamen. Die Apteribis-Arten könnten sich von Schnecken ernährt haben und zusammen mit den Rallen die Schnecken deutlich kurz gehalten haben. 2

Wahrscheinlich existierten die Ibisse nur auf den beiden Inseln Maui und Molokai, die während der letzten Eiszeit im Pleistozän aufgrund des damals niedrigeren Meeresspiegels zu der größeren Insel Maui Nui verbunden waren. Zwei Knochen von Apteribisarten wurden durch Radiocarbondatierung auf ein Alter von 1850 ± 270 und 7750 ± 500 Jahren bestimmt. 1 2

Arten

Bisher sind drei Apteribisarten bekannt, von denen die eine als noch nicht vollständig gesichert gilt.

  • Apteribis brevis ist ein flugunfähiger Ibis, der nur aus Knochenfunden bekannt ist. Er ist kleiner als die zweite Art und hielt sich eher an den hochgelegenen Stellen der Insel auf. Das Epitheton brevis bedeutet kurz und bezieht sich auf den kurzen Schnabel und die geringe Größe dieses Ibis. 2 3 4
  • Es gab auf Maui wahrscheinlich eine 2. Apteribisart, die jedoch noch nicht offiziell beschrieben wurde, da die Zahl der Knochenfunde als dafür nicht ausreichend betrachtet wurde. Sie ist größer als Apteribis brevis und hielt sich eher in geringerer Höhe auf als die kleine Form. 2 3
  • Apteribis glenos: Ein flugunfähiger Ibis von Molokai, der nur aus Knochenfunden bekannt ist. 2 3

Andere flugunfähige Ibisse

Aus Jamaika wurde der ebenfalls flugunfähige Jamaika-Ibis (Xenicibis xympithecusthe) beschrieben, von Réunion der Réunion-Ibis (Threskiornis solitarius), der möglicherweise mit dem Reunion-Solitär identisch ist. Beide sind heute ausgestorben5.

Quellen

  • 7. Helen F. James, Thomas W. Stafford, David W. Steadman, Storrs L. Olson, Paul S. Martin, A. J. T. Jull, and Patrick C. McCoy: Radiocarbon Dates on Bones of Extinct Birds from Hawaii doi:10.1073/pnas.84.8.2350 1987;84;2350-2354 PNAS
  • 8. Helen F. James and Storrs L. Olson: DESCRIPTIONS OF THIRTY-TWO NEW SPECIES OF BIRDS FROM THE HAWAIIAN ISLANDS: PART I. NON-PASSERIFORMES. ORNITHOLOGICAL MONOGRAPHS NO. 45 PUBLISHED BY THE AMERICAN ORNITHOLOGISTS' UNION WASHINGTON, D.C. University of California. Berkeley, California 1991. ISBN 0-935868-54-2
  • 9. AN Iwaniuk, JE Nelson, HF James, SL Olson - Journal of Zoology, 2004 - Cambridge Univ Press: A comparative test of the correlated evolution of flightlessness and relative brain size in birds; Journal of Zoology (2004), 263: 317-327 Cambridge University Press doi:10.1017/S0952836904005308
  • 55. William Suarez: Deletion of the Flightless Ibis Xenicibis from the Fossil Record of Cuba. Caribbean Journal of Science, Vol. 37, No. 1-2, 109-110, 2001
  • 88. BirdLife International 2008. Threskiornis solitarius. In: IUCN 2008. 2008 IUCN Red List of Threatened Species. www.iucnredlist.org. Downloaded on 11 December 2008.

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