- Maui
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Maui Maui von See aus fotografiert (Westküste) Gewässer Pazifischer Ozean Inselgruppe Hawaii Geographische Lage 20° 48′ N, 156° 20′ W20.8075-156.331111111113055Koordinaten: 20° 48′ N, 156° 20′ W Länge 64 km Breite 42 km Fläche 1.883,5 km² Höchste Erhebung Haleakalā
3.055 mEinwohner 117.644 (2000)
62 Einw./km²Hauptort Kahului Satellitenbild von Maui Maui ist mit einer Fläche von 1.883 km² die zweitgrößte Insel des Archipels Hawaii. Wegen der durch Erosion entstandenen flachen Landbrücke (Isthmus) zwischen Mauna Kahalawai („West Maui Mountains“) und dem Haleakalā wird Maui auch als „The Valley Isle“ bezeichnet, da die Landbrücke von den beiden Bergregionen aus wie ein Tal aussieht.
Maui gehört zum US-amerikanischen Bundesstaat Hawaii und ist die größte Insel in Maui County. Letzteres umfasst auch die Inseln Lānaʻi, Kahoʻolawe und Molokaʻi. Im Jahre 2000 zählte Maui 117.644 Einwohner. Die größten Städte auf der Insel sind Kahului, Wailuku, Lāhainā und Kīhei.
Maui trägt den Namen des polynesischen Halbgotts Māui.
Inhaltsverzeichnis
Klima
Auf Meereshöhe herrscht in Maui ein über alle Monate des Jahres hinweg stabiles, tropisches Klima. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Sommer zwischen 23 und 31 °C, im Winter bei etwa 18 bis 27 °C. Die Wassertemperatur des Pazifik liegt bei 22 bis 27 °C. Die regenreichste Zeit ist von November bis April. Die jährlichen Niederschlagsmengen variieren aufgrund der Topographie der Insel beträchtlich. So gehört die Gipfelregion des West Maui Volcano mit ca. 10 m Regen pro Jahr zu den regenreichsten Orten der Erde, während in Kīhei, das im Regenschatten des Haleakalā liegt, jährlich lediglich 250 mm Niederschlag zu verzeichnen sind. Die Hurrican-Saison in Maui geht vom Spätsommer bis in den Herbst hinein. Der letzte Hurrican „ʻIniki“ (1992) streifte Maui nur. Die weit häufigeren tropischen Winterstürme kommen meist aus südöstlicher Richtung. Solche Stürme werden als Pineapple Express bezeichnet. Maui ist Tsunami-gefährdet. Ein gutes Warnsystem existiert seit Jahrzehnten. Jeder Tourist sollte sich vor Ort darüber informieren.
Wirtschaft
Die dominierenden Wirtschaftszweige auf der Insel sind die Landwirtschaft und der Tourismus. Ein großer Teil der fruchtbaren Ebene zwischen dem West Maui Volcano und dem Haleakalā wird von Zuckerrohr- und Ananasplantagen genutzt. Allein die Hawaiian Commercial and Sugar betreibt auf Maui Zuckerrohrplantagen mit einer Gesamtfläche von 150 km². Eine Eigenart des Zuckerrohranbaus auf Maui ist das gezielte Abbrennen der Felder kurz vor der Ernte. Die Tradition geht auf einen entlassenen Plantagenarbeiter zurück, der aus lauter Frust die Felder seines Arbeitgebers abbrannte. Als dieser dann die Ernte trotzdem doch einholte, zeigte sich, dass die Ausbeute an Rohzucker höher war als normalerweise üblich. Seitdem gehört die von Einheimischen „Maui Snow“ genannte Asche zum alltäglichen Bild in den südlich der Zuckerrohrfelder gelegenen Ortschaften, wie z. B. Kīhei.
Seit 1974 besteht in Ulupalakua auf Maui das einzige Weingut, die Tedeschi Winery.
Größter Flughafen der Insel ist der Maui Airport in Kahului (IATA-Code: OGG; ICAO-Code: PHOG). Von hier aus gibt es Verbindungen zu den anderen Inseln des Archipels von Hawaii und zum amerikanischen Festland, so zum Beispiel nach Chicago, San Francisco, Los Angeles, Atlanta und Vancouver.
Forschung
Auf Maui befindet auch das Air Force Maui Optical and Supercomputing Site (AMOS). Das dazugehörige Maui High Performance Computing Center (MHPCC) in Kīhei betreibt einige der weltweit schnellsten Computer. Auf dem Haleakalā befindet sich mit dem AEOS-Teleskop (Advanced Electro-Optical System) das größte militärisch genutzte Teleskop der Vereinigten Staaten. Es hat einen Öffnungsdurchmesser von 3,67 Metern und ist als eines der ersten Instrumente seiner Art mit einer adaptiven Optik ausgestattet worden. Diese Technologie ermöglicht die Kompensation des atmosphärischen Flimmerns. Auf dem Haleakalā befinden sich außerdem noch mehrere Teleskope (0,4 bis 1,6 Meter Öffnungsdurchmesser), die im Rahmen des US-amerikanischen Space Surveillance System dazu beitragen, einen Katalog von derzeit rund 13.000 künstlichen Weltraumobjekten zu pflegen. Da der 3.055 Meter hohe Gipfel des Haleakalā einer der fünf weltweit wichtigsten astronomischen Standorte ist, befinden sich auch zahlreiche andere Beobachtungsinstrumente hier, so zum Beispiel ein Sonnenobservatorium der Universität von Hawaii
Tourismus
Im Jahre 2002 zählte Maui insgesamt über zwei Millionen Besucher. Die wichtigsten Touristenzentren auf der Insel sind die Küsten zwischen Lāhainā und Kapalua sowie zwischen Kīhei und Wailea. Während Oʻahu überwiegend von japanischen Touristen besucht wird, ist Maui bei Besuchern vom US-Festland und aus Kanada sehr populär.
Zu den vielen Sehenswürdigkeiten der Insel zählen die Road to Hāna im Süden, der Kahekili Highway im Norden, der 110km² große Haleakalā-Nationalpark, das ʻĪao Valley, sowie die weltberühmten Surf- und Windsurfreviere im Norden von Maui (Hoʻokipa, Jaws, Lanes, Spreckelsville, Kanahā).
Haleakalā-Krater
Der Highway 378 führt bis auf ca. 3.040 m Höhe auf den Haleakalā im gleichnamigen Nationalpark. Für die von Kahului aus ca. 50 Meilen (80 km) lange Strecke (via Haleakalā Highway #37) benötigt man mindestens 1,5 Stunden. Oben angekommen erwartet den Besucher ein farbenprächtiges Panorama. Die Farbenvielfalt wird verursacht durch die je nach Zusammensetzung rot, grün, blau oder gelb schimmernde Lava. Auf Wanderpfaden ist der über 1.000 m tiefe Krater gut begehbar. Hier findet man unter anderem die seltene Nēnē und das sehr seltene Silberschwert in einer Unterart, die nur am Gipfel des Haleakalā-Kraters vorkommt. Tagsüber ist der Berg oft in Wolken eingehüllt.
Road to Hāna
Die Straße um East Maui, Road to Hāna, führt auf den östlichen ca. 50 Meilen über 54 Brücken und sehr vielen Kurven in eine Regenwaldregion mit Aussichtspunkten sowie hunderten von Wasserfällen, die teils in romantischen Teichen (Pools) enden, die zum Baden einladen (zum Beispiel ʻOheʻo Gulch, Seven Pools). Folgt man der Straße nach Kīpahulu, gelangt man nicht nur zum gleichnamigen Teil des Haleakalā-Nationalparks, sondern nach einer weiteren Meile auch zur letzten Ruhestätte des Luftfahrtpioniers Charles Lindbergh in der Nähe der Palapala Hoʻomau Church.
Kīhei und die Südküste
Der sonnige Küstenteil an der Māʻalaea Bay hat sich in letzter Zeit zu einem sehr beliebten Ferienzentrum entwickelt. Besonders Windsurfer schätzen die nachmittäglichen starken Winde von März bis Oktober. Von Kīhei oder Wailea aus können Schnorchel und Tauchgänge in mehrere interessante Tauchreviere Mauis unternommen werden. Darunter befinden sich die Kraterinsel Molokini und ein mit Recht als Turtletown (Stadt der Meeresschildkröten) bezeichnetes Gebiet in Mākena. In allen Gewässern um Maui kann man von November bis März Buckelwale beobachten, die hier zur Paarung und zum Kalben überwintern. Besonders die Māʻalaea Bay (nur 15 m tief) ist bei den Walen beliebt (Bester Aussichtspunkt: McGregor Point). Beidseitig der Hauptstraße der South Kīhei Road befinden sich die meisten Apartment-Komplexe und Hotels. Noch weiter südlich schließt sich Wailea an, mit einigen der exklusivsten Hotels und Golfanlagen der Welt.
Lāhainā
Der Name Lāhainā bedeutet im Hawaiischen „Gnadenlose Sonne“. Das alte Walfänger- und Plantagenstädtchen mit ca. 10.000 Einwohnern bemüht sich seinen Flair trotz Touristen und Kommerz zu bewahren.
Die schöne Lage in Lee (im Westen) der West Maui Montains veranlassten König Kamehameha I. dazu, seinen Hof nach Lāhainā zu verlegen.
Später wurde dann Lāhainā der wichtigste Walfängerhafen im Pazifik. Blickfang ist der im Jahre 1873 gepflanzte Banyan Baum im Ortszentrum (ein Ficus-Baum, dessen Krone fast 1 Hektar Fläche überstreicht). Einige Museen (zum Beispiel das Baldwin Home), die Carthaginian II (ein restaurierter Zweimaster) und der Wo Hing Temple, das „Prison“ zeugen von der Vergangenheit der ehemaligen Inselhauptstadt.
Ebenso einen Besuch wert ist das Pioneer-Inn, eine über 100jährige Walfängerkneipe im Hafen von Lāhainā, wo die Zeit stillzustehen scheint.
Pāʻia
In der alten Zuckerrohrstadt (Pāʻia Sugar Mill, 2000 stillgelegt) Pāʻia an der Nordküste der Insel treffen sich etwa seit 1980 die Windsurfer aus aller Welt. Pāʻia liegt etwa in der Mitte zwischen den weltberühmten Windsurfspots. Hier herrschen die besten Windsurf- und Surfbedingungen der Insel. Das Korallenriff Spartan Reef mit Wassertiefen von 1 Meter bis 30 cm lässt den berühmten North Swell, die Dünung des Nordpazifik, nach einigen tausend Kilometer Reise an diesem Riff zu gewaltigen Wellen (=Surf) auflaufen. Die besonders von den Winterstürmen zwischen Japan und den Aleuten aufgewühlten Wogen brechen mehrmals jährlich, jeweils einige Tage am Northshore mit bis zu 20 m Höhe (Jaws). Aber auch an „normalen“ Tagen im Winter (2–4 m Welle) sowie im Sommer (1–2 m Welle) ist die Kombination mit dem Passatwind (Tradewind) weltweit einmalig. Durch den Isthmus zwischen den 2000 m hohen West Maui Mountains und dem 3000 m hohem Haleakalā wird der Passatwind (normal ca. 4 Beaufort) auf tagsüber 5–9 Beaufort beschleunigt. Dazu kommt auch der Venturi-Effekt des Haleakalā, der an klaren sonnigen Tagen durch aufsteigende warme Luft im Westen wie ein gewaltiger Staubsauger wirkt. Ende März (PWA World Cup) und Anfang November (Aloha Classic) trifft sich die Weltelite der Windsurfer in Hoʻokipa zu den beiden wichtigsten Wave-Regatten.
ʻĪao Valley
Direkt in der Verwaltungshauptstadt des County, Wailuku, beginnend führt die ʻĪao Road in westlicher Richtung als Sackgasse ca. 5 Meilen in das schöne grüne, hochalpin anmutende ʻĪao Valley. Das Tal wird von den immergrünen Hängen der West Maui Montains umrahmt. Hier befindet sich der Kepaniwai County Park, eine Gartenanlage mit Pavillons und rauschenden Bächen.
Am Ende der Straße ragt schließlich das Wahrzeichen des Tales, die 370 m hohe ʻĪao Needle, ein Monolith, überwuchert von üppigem Dschungel, über dem Tal. Schöne Spazierwege führen entlang des ʻĪao River zu einigen Aussichtspunkten. Wer mag, kann flussaufwärts abenteuerlichen Hiking Trails folgen.
Sugar Museum
Das Alexander & Baldwin Sugar Museum zeigt das ländliche Hawaiʻi. Arbeitsgeräte und Fotos aus vergangener Zeit zeigen das Leben auf einer Zuckerrohrplantage.
Maui Tropical Plantation
Diese Baumschule (kommerziell), etwa 4 km südlich von Wailuku, gibt einen guten Überblick über die Nutzpflanzen der Hawaiischen Inseln (kostet Eintritt, ist aber empfehlenswert).
Maui Historical Society Museum
Dieses eher kleine und etwas eigenwillige Museum in einem alten Missionarshaus zeigt alte Gegenstände aus früherer Zeit. Hier ist unter anderem auch ein aus Redwood-Holz hergestelltes Surfbrett von Duke Kahanamoku ausgestellt.
Weblinks
Commons: Maui – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWiktionary: Maui – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Literatur zum Schlagwort Maui im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
- Offizielle Website von Hawaii Tourism Europe
- Official website for the government of the County of Maui
- Maui Visitors Bureau
- Maui Film Festival
- Maui Reiseführer
- Hawaii International Film Festival
- Tageszeitung
- Native Books Hawaii -- online site for Hawaiian art & culture, food & cooking, history of the islands, historical sites & their stories, Hula Chant & Music, Keiki, Hawaiian Language, Literature of Hawaii, Marine Life, Mythology & Folklore, Natural History of the Islands, Nostalgia, Polynesian Navigation, the Greater Pacific, Hawaiian Plants & Gardening, Surfing & Island Recreation, Travel, CDs, and educational materials.
- Wailea Community Association -- Design Guidelines, CC&R's of this master planned community, resort news, Calendar of Events in Wailea
- Maui government site re: doing business in Hawaii; colleges & universities in Hawaii; community associations; and other useful government info through this official government portal
- Bilddokumentation Maui
- Karte mit traditioneller Gebietsgliederung
Die acht Hauptinseln: Hawaiʻi | Kahoʻolawe | Kauaʻi | Lānaʻi | Maui | Molokaʻi | Niʻihau | Oʻahu
Kleinere Inseln: ʻĀlau | Kapapa | Kaʻula | Kekepa | Lehua | Mānana | Mōkapu | Mōkōlea | Mokoliʻi | Mokuʻauia | Mokuʻaeʻae | Moku Manu | Molokini | Nā Mokulua | Poʻopoʻo
Nordwestliche Hawaii-Inseln: French Frigate | Gardner | Kure | Laysan | Lisianski | Maro Reef | Necker | Nihoa | Pearl und Hermes
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