Mastjahr

Mastjahr
Eicheln
Bucheckern
Samen und Kapseln der Rosskastanie

Mast ist ein Begriff der in der Forstwirtschaft und der Jägersprache verwendet wird und steht im allgemeinen für die Früchte der Buchen, Eichen und Kastanien. Die Früchte der Wildobstbäume gehören aber auch dazu. Bäume mit starkem Fruchtanhang werden auch als Mastbäume bezeichnet.

Die Samen der Bäume sind sehr energiehaltig, so dass ein Mastjahr für die Bäume eine erhebliche Anstrengung bedeutet. Ein Großteil der Assimilation wird in einem solchen Jahr für die Samenbildung aufgewendet. Das Holzwachstum geht dabei stark zurück, was an den Jahresringen nachvollzogen werden kann. Der Zeitabstand zwischen zwei Mastjahren ist regional unterschiedlich und beträgt sechs bis zehn Jahre.

Man unterscheidet je nach Fruchtansatz:

  • Vollmast: alle Bäume eines Bestandes fruchten stark
  • Halbmast: etwa die Hälfte der Bäume fruchten
  • Sprengmast: nur einzelne Bäume fruchten
  • Fehlmast: keine oder nur wenige Bäume fruchten

Der Begriff Mast geht auf Zeiten zurück in denen die Wälder neben der Holzgewinnung noch intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. In dieser Zeit waren ergiebige Samenjahre gute Jahre für die örtliche Bevölkerung, die ihr Vieh zum Weiden in die Wälder trieben, die auch als Hutewald oder Schmalzweide bezeichnet wurden. In einem Samenjahr war das Vieh wohlgenährt bzw. "gemästet". Obwohl diese Form der Nutzung der Vergangenheit angehört, stellt der Begriff noch einen Bezug zu dieser Nutzungsform des Waldes her.

Im Waldbau werden die Jahre der Sprengmast für die Saatgutgewinnung genutzt[1] oder stehen der natürlichen Waldverjüngung zur Verfügung.

In Mastjahren vermehrt sich die Rötelmaus überdurchschnittlich. In solchen Gradationsjahren kommt es in den Endemiegebieten der Hanta-Viren vermehrt zu - von den Viren ausgelösten - Erkrankungen von Menschen in Form eines Hämorrhagischen Fiebers.

In der Jägersprache steht der Begriff Mast auch ganz allgemein für das Futter von Schwarzwild und Dachs sowie für die Äsung der Hirsche. Es gibt die Obermast, die aus der Baummast (den Samen der Mastbäume) und sonstigen oberirdischen Samen und Früchten besteht. Als Erd- oder Untermast wird der Fraß von Schwarzwild und Dachs bezeichnet, der sich in der Erde befindet und aus Käfern, Larven, Würmern, Wurzeln usw. besteht. Dachs und Schwarzwild brechen oder stechen diese Nahrung aus der Erde heraus, was zu umfangreichen Schäden für die Landwirtschaft führen kann. [2]

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Literatur

  • I. Haseder & G. Stinglwagner: Knaurs großes Jagdlexikon. Weltbild Verlag, München 2000. ISBN 3-8289-1579-5
  • P. Schütt, H.J. Schuck & B. Stimm (Hrsg.): Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol Verlag, Hamburg 2007. ISBN 3-933203-53-8

Einzelnachweise

  1. P. Schütt, H.J. Schuck & B. Stimm (Hrsg.): Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol Verlag, Hamburg 2007. S. 287
  2. I. Haseder & G. Stinglwagner: Knaurs großes Jagdlexikon. Weltbild Verlag, München 2000. S. 529

Weblinks


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