- Matrizendrucker
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Ein Matrizendrucker, Spiritusdrucker oder Blaudrucker ist ein recht einfaches Gerät zur Vervielfältigung. Mit dem Matrizendrucker kann man eine begrenzte Anzahl von Abzügen (etwa 100) von einem speziell angefertigten Original - der Matrize - herstellen. Er wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Verwaltungen, Schulen und Bildungseinrichtungen verwendet. Eine weite Verbreitung bestand bis Ende der 1970er Jahre, Mitte der 1990er Jahre wurden die Matrizendrucker jedoch zunehmend durch den weit verbreiteten Einzug der Fotokopierer-Technik verdrängt.
Funktionsweise
Vor dem Druck muss zuerst eine Druckvorlage angefertigt werden, die Matrize. Sie ist ein festes, glattes Blatt Papier, das an den druckenden Stellen mit der abzugebenden Farbe beschichtet wird. Dazu legt man das Blatt auf eine spezielle Folie, die ähnlich wie Kohlepapier funktioniert, und schreibt oder zeichnet. Allerdings wird der Durchschlag nicht auf ein neues Blatt geschrieben, sondern auf die Rückseite des zu beschreibenden Papieres. Diese Kopie ist somit spiegelverkehrt und dient als Vorlage für den Druck. Die Beschichtung der Folie besteht aus einem speziellen, alkohollöslichen Wachs, und durch den Druck des Schreibens bleibt diese auf der Rückseite des Papiers haften. Durch Wechsel der Folien kann man mehrfarbige Matrizen herstellen.
Die Matrize wird auf eine Trommel gespannt und diese gedreht. Unter der Trommel wird das zu bedruckende saugfähige Papier hindurchgezogen, nachdem es hauchdünn durch einen feinporigen Schwamm mit Spiritus benetzt wurde. Der Alkohol löst winzige Partikel von der Matrize, und das zu bedruckende Papier nimmt diese auf - ein Abzug entsteht. Von der Matrize wird dabei bei jedem Durchgang ein wenig Wachsfarbe entnommen.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile liegen in dem sehr einfachen, rein mechanischem Prinzip, in der bequemen Herstellung der Matrizen mit der Schreibmaschine oder von Hand, in der leichten Korrigierbarkeit durch Abschaben oder Herausschneiden sowie in der Möglichkeit, in nur einem Arbeitsgang mehrfarbig zu drucken. Die Verbrauchskosten beschränken sich auf die Folien, welche es in mehreren Farben (meist blau) gibt, sowie auf den Alkohol. Die Maschinen – zum Großteil handbetrieben – sind zuverlässig und langlebig.
Nachteilig ist die begrenzte Anzahl von Abzügen, die pro Matrize gemacht werden können – selten mehr als 100, dann werden die Abzüge blass, weil die Wachsfarbschicht aufgebraucht wird. Es lassen sich keine Kopien im klassischen Sinne erstellen, alle Matrizen müssen von Hand gefertigt werden. Die Abzüge verblassen mit der Zeit.
An manchen Schulen haben alte Matrizendrucker heute eine Renaissance, da aufgrund sinkender Etats die Kopienzahl reduziert ist. Er ist dann für Massenvervielfältigungen von einem Original eine billige Alternative zum Kopiergerät.
Siehe auch
Kategorien:- Druckmaschine
- Historisches Gerät
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