Matrossow

Matrossow
Portrait A. M. Matrossows
Matrossow gewidmetes Denkmal in Sankt Petersburg
Briefmarke mit dem Bildnis Matrossows
Erinnerungsplakette in Sankt Petersburg

Alexander Matwejewitsch Matrossow (russisch Александр Матвеевич Матросов, wiss. Transliteration Aleksandr Matveevič Matrosov; * 5. Februar 1924 in Dnipropetrowsk; † 27. Februar[1] 1943 bei Tschernuschki in der Oblast Pskow) war eine Symbolfigur der Roten Armee und (postum) Held der Sowjetunion.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bald nach der Geburt verlor er seine Eltern und wuchs bei seiner Großmutter auf. Nach deren Tod kam er ins Kinderheim und anschließend nahm ihn die Arbeitskolonie für Kinder der Stadt Ufa auf. Aus seiner Familie hatte 1905 ein Matrossow mit Matjuschenko den Aufstand auf dem Panzerkreuzer „Potjomkin“ angeführt, der dafür wie sein Großvater in der Verbannung starb.

In der Schulzeit begann er eine Schlosserlehre. In der Arbeitskolonie wurden nach Kriegsbeginn 1941 Rüstungsgüter hergestellt. Vom 15. März bis 23. September 1942 arbeitete er als Gehilfe in einer Möbelfabrik. 1942 wurde er Mitglied der Komsomol-Organisation. Er wurde zur Armee einberufen und kam auf die Infanterieschule von Krasny Cholm. Mitte Januar 1943 wurde er mit der Hälfte der Schüler an die Front abkommandiert.

Der Transportzug fuhr über Moskau, Rschew, Olenino und Nelidowo zur Station Semzy, wo die Ausladung erfolgte. Dort wurde er in die "Stalinbrigade" (Kommandeur: Derewjanko) aufgenommen, die im Oktober 1942 aus Freiwilligen in Sibirien aufgestellt wurde. Diese Einheit gehörte zum Stalin-Schützenkorps. Die Einheit war im Oktober 1942 Kalininer Front unterstellt und griff im November im Raum Krasny Stan-Bely in die Kämpfe ein. Jetzt lag die Brigade in Ruhestellung und frischte ihre Kräfte durch neue Mannschaften und Ausrüstungen auf.

Nach dieser Ruhezeit erfolgte ein 200 km Marsch an die Front in Richtung Toropez und zu den Ortschaften Strelzy, Demidowo, Kljukowo, Schilowo und Michai an der Lowat nördlich von Welikije Luki, wo sie konzentriert werden sollte. Dann sollte im Raum der Stadt Loknja ein Angriff entwickelt, zur Eisenbahnlinie Loknja-Naswa vorgestoßen und diese Verbindung abgeschnitten werden. Das zweite Bataillon der Brigade hatte dabei die Aufgabe, zum Dorf Tschernuschki vorzudringen und die dort befindlichen Stellungen des Gegners zu erobern, um eine Angriffsöffnung für die Brigade zu schaffen.

Hinter Michai lag der Lomowatywald, der im Morgengrauen durchquert werden sollte, um dann das Dorf Tschernuschki zu erobern. Die gegnerische Stellung bestand aus Erdbunkern und Feuerstellungen. Schwere Waffen konnten wegen des Geländes nicht zum Angriff eingesetzt werden. Der Gegner war das 113. Regiment der deutschen 285. Infanterie-Division.

Am 27. Februar 1943, später zurückdatiert auf den 23. Februar 1943, den Gründungstag der Roten Armee [1], begann der Angriff des 2. Bataillons gegen das Stellungssystem, eine der bestgesicherten Feuerstellungen des Gegners an der Kalininer Front. Im Laufe des Tages wurden ca. 20 Bunkerstellungen erobert. Abends kam der Gegenangriff des Gegners, wobei die Einheit Matrossows eingeschlossen wurde. Erst im Morgengrauen wurde die Einkesselung gesprengt. Bei einem Angriff auf den Hauptbunker der gegnerischen Stellung kam das ganze Bataillon nicht mehr voran, weil der Bunker das ganze Gefechtsfeld beherrschte. Da kroch Matrossow an den Bunker heran und warf sich mit seinem Körper vor eine Schießscharte, wobei er tödlich getroffen wurde. Danach konnte der Bunker erobert werden und der Angriff in diesem Abschnitt fortgesetzt werden.

Das Präsidium des Obersten Sowjets verlieh Matrossow am 19. Juni 1943 den Titel eines Helden der Sowjetunion[2]. Mit dem Befehl Nr. 229 vom 8. September 1943 würdigte der Volkskommissar für Verteidigung, Stalin, die Leistung Matrossows, worin es u.a. heißt:

„…Dem 254. Gardeschützenregiment der 56. Gardeschützendivision ist der Name '254. Gardeschützenregiment Alexander Matrosow' zu verleihen.“

Im Historischen Museum am Roten Platz in Moskau wird in einem Schaukasten auf Matrossow mit Erinnerungstücken hingewiesen.

Einzelnachweise

  1. a b M. J. Broekmeyer, Stalin, the Russians, and Their War: 1941-1945, Univ of Wisconsin Press, 2004, ISBN 0-299-19594-5, Google Print, S.206 (englisch)
  2. Biographie auf warheroes.ru (russisch)

Weblinks

Literatur

  • Матросов, in: Советская Военная Энциклопедия, Bd. 8, Москва 1978, S.195.

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