Matsumoto Seichō

Matsumoto Seichō

Matsumoto Seichō (jap. 松本 清張; eigentlich in Kun-Lesung: Matsumoto Kiyoharu; * 21. Dezember 1909 in Kokura; † 4. August 1992 in Tokio) war ein japanischer Schriftsteller. Neben Kriminalgeschichten, in denen er oft die gesellschaftlichen Probleme, die der Grund für Verbrechen sind, erläuterte und die den Großteil seines literarischen Schaffens ausmachen, hat er auch historische Romane und Sachliteratur geschrieben. Er verfasste mehr als 450 Werke.

Leben

Nach der Grundschule arbeitete Matsumoto in einem Versorgungsunternehmen. In seiner Jugend las er aus politischer Überzeugung von der japanischen Regierung verbotene Texte. Als Erwachsener gestaltete er schließlich Umschläge für die Zeitung Asahi Shimbun. Für diese Zeitung arbeitete er erneut, nachdem er im Zweiten Weltkrieg als Sanitäter gedient hatte, die meiste Zeit davon in Korea.

1950 nahm er an einem Literaturwettbewerb der Wochenzeitung Shūkan Asahi teil und belegte mit einer Kurzgeschichte den dritten Platz. Es folgten mehrere Publikationen unter seinem Pseudonym Matsumoto Seichō. 1952 wurde er für Aru kokura nikki den mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet, aber erst 1956 gab er seinen Posten bei der Asahi Shimbun auf, um sich ganz seiner literarischen Karriere zu widmen.

Matsumoto schrieb fortan bis zu sieben Bücher im Jahr und machte die Detektivgeschichte in Japan bekannt. Er gewann mehrere Auszeichnungen, darunter 1956 der Preis des Verbands japanischer Krimiautoren, 1970 der Kikuchi-Kan-Preis und 1990 der Asahi-Preis.

In seinen Werken verarbeitete er auch politische Themen, indem er die japanische Gesellschaft, aber auch beispielsweise die Vereinigten Staaten kritisierte. 1968 reiste er nach Kuba und nach Nordvietnam. In den 1970er und 1980er Jahren investierte er immer mehr Zeit in das Schreiben von Sachbüchern, die wesentlich politischer als seine kriminalistischen Werke waren. Im Alter von 83 Jahren starb er an Krebs.

Der Regisseur Nomura Yoshitarō verfilmte acht seiner Romane, darunter Suna no utsuwa (1974).

Werke (Auswahl)

  • Aru kokura nikki den (或る「小倉日記」伝), 1952
  • Ten to sen (点と線), 1958, dt. Spiel mit dem Fahrplan, 1969
  • Zero no shōten (ゼロの焦点), 1959
  • Suna no utsuwa (砂の器), 1961
  • Warui yatsura (わるいやつら), 1961
  • Kemo no michi (けものみち), 1963
  • Chūō Ryūsa (中央流沙), 1968
  • Kurokawa no techō (黒革の手帖), 1980
  • Meisō chizu (迷走地図), 1983

Weblinks

Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Matsumoto der Familienname, Seichō der Vorname.

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