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Mauerraute Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
Systematik Farne Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida) Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales) Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae) Gattung: Streifenfarne (Asplenium) Art: Mauerraute Wissenschaftlicher Name Asplenium ruta-muraria L. Die Mauerraute oder der Mauer-Streifenfarn (Asplenium ruta-muraria) ist eine Pflanze aus der Familie der Streifenfarngewächse, die als Kulturfolger häufig in den Ritzen und Mörtelfugen alter Mauern wächst.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Es handelt sich um kleine immergrüne Farne mit 3–10(–15) cm langen Blättern. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Umriss unregelmäßig dreieckig bis oval. Die Fiedern sind dabei rautenförmig, am Grund keilig verschmälert und vorne gekerbt bis eingeschnitten und etwa 2-3 mm lang. Die Blattstiele sind ebenso wie die Oberseite der Blattspreite grün. Sind die Sori reif, so bedecken sie die ganze Unterseite der Fiederchen, diese ist dann braun.
Verbreitung
Die Mauerraute ist in allen gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre verbreitet. Ursprünglich wuchs sie in Felsritzen in den Gebirgen und Mittelgebirgen. Dabei toleriert sie sowohl kalkhaltige wie saure Gesteine. Allerdings zieht sie kalkhaltige und nährstoffreiche Standorte vor.
Wegen diesen Standortvorlieben findet man die Mauerraute auch sehr häufig in Mauerfugen, und zwar bis in die Innenstädte. Während sie an ihren natürlichen Standorten nur als Begleiter anderer Felsspaltenpflanzen vorkommt, ist sie außerhalb der Mittelgebirge die Charakterart einer eigenen Pflanzengesellschaft (Asplenietum trichomano-rutae-murariae; Mauerrautenflur).
In Österreich ist diese Art collin bis subalpin verbreitet und sehr häufig in allen Bundesländern.
Sie ist außerdem ein typischer Mauerbewohner und liebt es, in schattigen und feucht-humosen Plätzen zu wachsen.
Bedeutung als Futterpflanze (Auswahl)
Die Raupen folgender Schmetterlingsart sind von der Pflanze als Nahrungsquelle abhängig.
- Hellgebänderter Steinspanner (Gnophos pullata)
Besonderheiten
In Niederösterreich wird diese Art im Volksmund als „Stoanneidkraut“ bezeichnet. Es sollte durch seine magischen Kräfte gegen das „Verneiden“ (Verhexen) helfen und wurde an das Vieh verfüttert. Dem Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm zufolge heißt die Mauerraute auch „Eselsfarn“: „Eselsfarn, m. adianthum capillus Veneris, sonst auch krullfarn, von der gestalt der blätter, mauerraute, steinraute. LONICERUS 248b.“
Literatur
- O. Sebald, S. Seybold, G. Philippi (Hrsg.), Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Bad 1, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1993, ISBN 3-8001-3322-9
- Heiko Bellmann: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, Franck Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart, ISBN 978-3-440-11965-5.
Weblinks
Commons: Mauerraute – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Mauerraute. In: FloraWeb.de.
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