Arado SD II

Arado SD II

Die Arado Ar 64 war ein Doppeldecker aus dem Jahre 1930, der als Jagdflugzeug konzipiert wurde. Er war eine Variante und gleichzeitig Nachfolgemodell der Arado SD II und Arado SD III.

Inhaltsverzeichnis

Arado SD I

Die Arado SD I war das erste Jagdflugzeugmodell, das bei der Arado Handelsgesellschaft in Warnemünde gebaut wurde. Konstrukteur war Walter Rethel. Es flossen viele Erfahrungen von seiner vorherigen Arbeit bei Fokker ein. Das sehr kompakte Modell war in Gemischtbauweise ausgeführt. Ungewöhnlich war der Verzicht auf Spannseile. Die SD I hatte einen 425 PS luftgekühlten 9-Zylinder Bristol Jupiter Sternmotor, in Lizenz gebaut von Gnôme et Rhône. Die Bewaffnung bestand aus zwei synchronisierte 7,9 mm 08/15 Maschinengewehre. Der Erstflug des ersten von zwei gebauten Prototypen war am 11. Oktober 1927. Es zeigten sich sehr schlechte Langsamflugeigenschaften. Wegen der sehr unreif erscheinenden Struktur forderte das Reichswehrministerium ein komplett neues Design, das zur SD II führte.

Arado SD II

Das neue Design wurde von Walter Rethel entwickelte. Die SD II war größer und schwerer als die SD I. Die deutlich konservativere Auslegung hatte verspannte Tragflächen. Der einzige Prototyp wurde 1929 als Wettbewerber zur Heinkel HD 37 fertiggestellt. Antrieb war ein von Siemens & Halske hergestellter schaltgetriebener Jupiter VI 9-Zylinder-Sternmotor mit 530 PS mit einem großen 3-Blatt-Propeller. Die Bewaffnung bestand wieder aus zwei synchronisierte 7,9 mm 08/15 Maschinengewehren. Trotz schwieriger Handhabung bildete die SD II die Basis für die spätere Ar 64.

Arado SD III

Die SD III entstand aus dem Flugwerk des zweiten Prototypen der SD II, ausgerüstet mit einem von Siemens & Halske hergestellten direktgetriebenen Jupiter VI mit 510 PS und kleinerem 2-Blatt-Propeller. Die vorderen Konturen waren überarbeitet und aufgrund des kleineren Propellers konnte ein flacheres Fahrwerk installiert werden. Die Bewaffnung blieb gleich wie bei der SD II.

Serienausführung Ar 64

Die Ar 64a wurde direkt von der SD II und SD III abgeleitet, jedoch mit einer hinsichtlich der Aerodynamik deutlich verbesserten Rumpfkonstruktion, insbesondere durch einen weiter nach hinten versetzten, verkleideten Motor, der ansonsten dem der SD III entsprach. Die Ar 64a hatte einen Vierblatt-Holzpropeller. Ausgelöst wurde die Entwicklung durch eine Anforderung des Reichswehrministerium nach einem Nachfolger für die in Lipezk verwendeten Fokker D XIII. Der Erstflug der Ar64a fand im Frühjahr 1939 statt.

Die nächsten beiden Prototypen, genannt Ar64b, waren mit einem wassergekühlten 640 PS BMW VI 6,3 12-Zylinder-V-Motor ausgerüstet. Sie wurden 1931 in Lipezk getestet.

Die Ar 64c entsprach wieder der Ar 64a mit kleineren strukturellen Änderungen. Die Serienproduktion wurde dann parallel mit zwei Versionen gestartet, der Ar 64d und Ar64e. Diese unterschieden sich von der Ar 64c durch ein überarbeitetes Leitwerk und untereinander im Wesentlichen durch das Getriebe (d mit, e ohne) und den Propeller (d mit 4-Blatt-, e mit 2-Blatt-Propeller).

Zwischen 1931 und 1934 wurden 30 Ar 64 gebaut, davon zwölf bei Focke-Wulf. Am 1. April 1933 waren sechs Ar 64d und fünf Ar 64e vorhanden. Bis Ende 1934 wurden 19 Ar 64 abgeliefert. Diese gingen zuerst an die Jagdflieferschule Schleissheim und anschliessend an die Jagdstaffeln der Gruppe Döberitz. Am 1. Juli 1936 waren noch 21 Ar 64 bei der Luftwaffe vorhanden. Der Nachfolger wurde die Arado Ar 65.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Länge    7,82 m
Höhe    2,85 m
Flügelspannweite    9,90 m
Tragflügelfläche    24,60 m²
Antrieb    ein Siemens Jupiter VI mit 390 kW (530 PS)
Höchstgeschwindigkeit    259 km/h
Dienstgipfelhöhe    5400 m
Besatzung    1 Mann
Leergewicht    1245 kg
Max. Startgewicht    1670 kg
Bewaffnung    zwei starre 7,92-mm-IMG 08/15


Literatur

  • (eng) William Green and Gordon Swanborough. The Complete Book of Fighters. Colour Library Direct, Godalming, UK: 1994. ISBN 1-85833-777-1

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