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MEGWARE Computer Vertrieb und Service GmbH Unternehmensform: GmbH Slogan: Lösungen mit Zukunft Gegründet: 1. Februar 1990 Unternehmenssitz: Chemnitz (Sachsen) Mitarbeiter: 50 (Stand: 2011) Produkte: Supercomputer, Computercluster, IT-Systemlösungen Website: www.megware.com Die MEGWARE Computer Vertrieb und Service GmbH, kurz MEGWARE, ist ein Entwickler und Anbieter von Lösungen im Bereich des High Performance Computing, hier vor allem Cluster. Sie hat ihren Stammsitz in Chemnitz (Sachsen) und bedient Kunden überwiegend in Europa.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
MEGWARE wurde 1990 in der Garage eines der drei Firmeneigner gegründet. In den Folgejahren entwickelte sich das Unternehmen mit seinen Bereichen Einzelhandel, Großhandel und Systemhaus zu einem Anbieter mit 35 Fachhandelsniederlassungen in Mitteldeutschland. Von 1991 bis 1995 bestand eine sehr enge Partnerschaft zu Escom. Mit wenigen Ausnahmen wurden damals alle Escom-Filialen in Mitteldeutschland von MEGWARE geführt. Die Nachfrage nach hochwertigen Computern, Servern und Netzwerktechnik in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens nicht unwesentlich.
MEGWARE fertigte Rechnersysteme und weitere Geräte der Informationstechnik unter eigenem Markennamen. Ab dem Jahr 1999 zeichnete sich in Deutschland eine Sättigung des Bedarfs nach Computern und Zubehör ab. Nachfolgend wurde bis Ende 2004 das Einzelhandelsgeschäft bis auf einen noch verbleibenden Computershop in Chemnitz reduziert und das Großhandelsgeschäft gänzlich eingestellt.
Ein Großprojekt mit der Technischen Universität Chemnitz (TU Chemnitz) leitete ab 2000 die Veränderung der Unternehmensstrategie ein. Informatiker der TU Chemnitz und Mitarbeiter von MEGWARE entwickelten einen Computercluster für das Hochleistungsrechnen in Forschung und Lehre. Der Chemnitzer Linux Cluster, auch bekannt unter dem Namen CLIC[1], erreichte im selben Jahr den Platz 126[2] in der anerkannten Top500-Liste der leistungsstärksten Supercomputer. Prof. Hans-Werner Meuer, Initiator dieser Rangliste, bestätigte damals diesem Rechnersystem das weltweit beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Aktuelle Geschäftstätigkeit
Aus den Erfahrungen dieses Projektes etablierte sich das heutige Geschäftsfeld von MEGWARE, welches sich hauptsächlich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Computerclustern konzentriert. Für diese Hochleistungsrechner entwickelt das Unternehmen unter anderem Racks, Computergehäuse (SlashTwo, SlashFive, SlashEight) und Systeme für das Clustermanagement (ClustWare-Appliance) aus selbstentwickelter Hardware und erweiterten Software-Tools, die als Rechneranlagen schlüsselfertig geliefert werden.
Am 7. Februar 2007 wurde der Nachfolger des CLIC an der TU Chemnitz seiner Bestimmung übergeben. Den „Chemnitzer Höchstleistungs-Linux-Cluster“ (CHiC) installierte MEGWARE in Partnerschaft mit IBM. In der Top500-Liste vom Juni 2007 erreichte dieses System den Rang 117. In Deutschland hingegen musste sich der CHiC im akademischen Umfeld lediglich den drei Höchstleistungsrechenzentren sowie dem Hochleistungsrechenzentrum Dresden geschlagen geben und belegte hier den Platz 6.
MEGWARE installiert Computercluster in Industrie, Forschung und Lehre mit mehreren hundert Rechnerknoten (Nodes), aber auch Systeme mit 8 oder 16 Nodes. Diese Systeme nutzt man dort für numerische Strömungsanalysen, Crashtests und viele andere rechenintensive Computersimulationen, in denen mit mathematischen Modellen natürliche Phänomene nachempfunden werden und zur Vorhersage von Änderungen des untersuchten Systems dienen.
Neben dem Hauptgeschäft HPC und Compute Cluster ist MEGWARE Anbieter von IT-Systemlösungen für Banken, Schulen, Regierungspräsidien und andere öffentliche Einrichtungen.
Auszug Referenzen
Vienna Scientific Cluster 2 (VSC-2): Der VSC-2 ist der leistungsfähigste Hochleistungsrechner Österreichs und erreicht in der TOP500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt Platz 56. Das HPC-System ist mit über 1300 von MEGWARE entwickelten Servern ausgestattet, in denen sich jeweils zwei Prozessoren vom Typ AMD Opteron Magny Cours 6132 HE befinden. Insgesamt stehen so mehr als 21.000 Prozessorkerne für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung. Mit 136 Teraflops, also 136 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde, erbringt er fünfmal soviel Leistung wie sein Vorgänger, der VSC-1.
Max-Planck-Institut für Gravitationstechnik Golm: Auf dem Supercomputer „Damiana“ werden gigantische Kollisionen von Schwarzen Löcher simuliert, um erstmals Vorhersagen über die Eigenschaften der dabei entstehenden Gravitationswellen zu erhalten.
Ludwig-Maximilians-Universität München (am Leibniz-Rechenzentrum): Tier-2 des LHC Computing Grid, D-Grid, et cetera
Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE): Die Wissenschaftler am MPIE können direkt auf dem Computer die Struktur und Dynamik von neuentwickelten Werkstoffen, wie z.B. Stahl, Formgedächtnislegierungen, Biomaterial und Implantate untersuchen.
Gaz de France: Die Cluster werden genutzt, um Erdölvorräte aufzuspüren, um effizient zu bohren und um Erdgas wieder in die Erde zurück zu pumpen.
CERN (European Organization Of Nuclear Research Genf (Schweiz)): Numerische Simulationen der Quantenchromodynamik (QCD), wobei aus den Grundgleichungen der Theorie die Eigenschaften der Pionen, Nukleonen und anderer Teilchen und deren Wechselwirkung berechnet werden.
Pal Computer System in Abu Dhabi: Das Cluster Hydra wird im Rahmen des Leistungssport Computerschach in internationalen Turnierwettbewerben eingesetzt.
Quellen
- ↑ Chemnitzer Linux Cluster (CLIC) In: tu-chemnitz.de.
- ↑ Hochleistungsrechner CLIC PIII 800 MHz, Platz 126 im Jahr 2000 In: www.Top500.org, Topliste der leistungsstärksten Superrechner.
Weblinks
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