Meine Lieder – Meine Träume

Meine Lieder – Meine Träume
Das Lunt-Fontanne Theatre in New York

The Sound of Music (wörtlich übersetzt: „Der Klang der Musik“) ist ein Musical mit der Musik von Richard Rodgers und Texten von Oscar Hammerstein. Das Buch stammt von Howard Lindsay und Russel Crouse. Das Musical, speziell die Rolle der Maria Trapp, wurde für Mary Martin entwickelt und war die letzte gemeinsame Arbeit von Rodgers und Hammerstein. Die Broadway-Premiere war am 16. November 1959 im Lunt-Fontanne Theatre in New York; die Show erreichte 1443 Aufführungen. Die Regie führte Vincent J. Donehue, die Choreografie übernahm Joe Layton.

Im Londoner West End startete die Produktion am 18. Mai 1961 im Palace Theatre und erreichte 2386 Aufführungen. Die deutschsprachige Uraufführung fand am 9. März 1982 im Stadttheater Hildesheim unter dem Titel Die Trapp-Familie statt.

Inhaltsverzeichnis

Grundlage

Grundlage für das Musical bilden die Erinnerungen von Maria Augusta von Trapp, The Story of the Trapp Family Singers, erschienen 1949 (dt. Titel Vom Kloster zum Welterfolg, 1952), sowie der darauf basierende deutsche Spielfilm „Die Trapp-Familie“ (1956), von dem es auch eine Fortsetzung gibt: „Die Trapp-Familie in Amerika“ (1958), jeweils mit Ruth Leuwerik, Hans Holt, Josef Meinrad, Michael Ande und vielen weiteren.

Handlung

In Salzburg wird Maria, Novizin der Abtei Nonnberg, von der Oberin dazu beauftragt, die Betreuung der Kinder des Barons von Trapp zu übernehmen. Maria und der Baron verlieben sich und heiraten. Sie bringt den Kindern das Singen bei. Nach der Annexion Österreichs 1938 durch das Dritte Reich flüchten sie in die Schweiz.

Die Handlung ist an Maria Augusta von Trapps Lebensgeschichte angelehnt, aber unterscheidet sich in mehreren Punkten von der Realität: Maria war Erzieherin und nicht Novizin im Kloster, sie war nur für ein Kind zuständig. Baron Trapp war den Kindern gegenüber nicht streng, sondern eher zu nachgiebig. Die Rolle des Hauskaplans Franz Wasner fehlt ganz. Das Paar verbrachte einige Zeit in Österreich und flüchtete dann nach Italien.

Musik

Die historischen Trapp-Kinder waren als Chor im amerikanischen Exil berühmt geworden. Rodgers wollte zunächst ihre originalen Lieder ins Musical integrieren, kam aber nicht zuletzt aus urheberrechtlichen Gründen davon ab und komponierte alles neu. Der „pädagogische“ Ton der Musiknummern wie im Solmisations-Lehrstück Do-Re-Mi trug wesentlich zu ihrem Erfolg bei.

Die pathetische Art von Hammersteins Musical Play und das nachempfundene ländliche Lokalkolorit verbanden sich auf gelungene Weise.

Bekannte Musiknummern

Verfilmung

Auf der Grundlage des Musicals wurde 1965 der gleichnamige Film mit dem deutschen Verleihtitel Meine Lieder – meine Träume (Regie: Robert Wise) mit Julie Andrews gedreht, der als einer der meistgesehenen Filme gilt. Er hat auch dem Bühnen-Musical zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft.

Auszeichnungen (Auswahl)

Die Broadway-Produktion gewann 1960 fünf Tony Awards in den Kategorien:

  • Außerdem erhielt sie 1960 einen Grammy Award für das beste Musical-Show-Album (Musikaufnahme).
  • 1998 landete der Film in der vom American Film Institute zusammengestellten Liste der 100 besten Filme aller Zeiten auf Rang 55. 2007 konnte sich der Film in der selbigen Liste bis auf Platz 40 verbessern.
  • 2 Songs schafften es in die Liste des American Film Institutes zu den 100 besten Filmsongs. (The Sound of Music auf Platz 10 und Do Re Mi auf Rang 88).
  • Der Film schaffte es in der Liste der 25 bedeutendsten Musicalfilme aller Zeiten auf Rang 4 (von 2006), was ebenfalls das American Film Institute bekanntgab.

Tourismus

Die Stadt Salzburg, die vor allem auch damit wirbt Mozarts Geburtsort zu sein, lockt erfolgreich amerikanische und asiatische Touristen mit den romantischen Schauplätzen des Films an. Kurios daran ist, dass The Sound of Music unter den Einwohnern lange Zeit eher unbekannt war oder wegen der dadurch noch heute bestehenden „Verkitschung“ des Weltbildes von Österreich kritisiert wird.

Dennoch wurde, den Skeptikern zum Trotz, 1995 in Salzburg unter der musikalischen Leitung von Franz Langer erstmals die "Sound of Music Dinner Show" ins Leben gerufen, welche den Touristen nicht nur das Klischee sondern auch andere musikalische Werte von Salzburg und Österreich vermittelte, wie Oper, Operette und natürlich echte Volksmusik, welche die Trapp-Familie in ihrer Zeit in den USA den Leuten gerne näherbrachte. Seit 1999 ist diese Show erfolgreich als "The Sound of Salzburg Show" im Sternbräu Dinner Theater zu sehen und wird von vielen Touristen als Highlight ihres Österreich-Besuchs angesehen.

Einzig die österreichischen Bühnen distanzierten sich lange von diesem Thema. Zum ersten Mal wurde das Stück satirisch verzerrt im Schauspielhaus Wien 1993 aufgeführt. Nach einer Einstudierung 1996 in Innsbruck hat es 2005 auch in die Volksoper Wien Einzug gehalten. 2007 hat das Salzburger Marionetten Theater unter der Regie des Amerikaners Richard Hamburger eine 90-Minuten-Fassung des Musicals einstudiert und am 2. November in Dallas/Texas zum ersten Mal aufgeführt. Seit Mai 2008 steht es auf dem Spielplan des Marionettentheaters.

Literatur

  • Ulrike Kammerhofer-Aggermann und Alexander G. Keul (Hg.), The Sound of Music zwischen Mythos und Marketing. Salzburger Beiträge zur Volkskunde. Salzburg 2000.
  • Charles B. Axton / Otto Zehnder: Reclams Musicalführer. Ditzingen: Reclam 2004, ISBN 3-15-010560-9, ISBN 978-3-15-010560-3

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