Arbeit für Bremen und Bremerhaven e.V.

Arbeit für Bremen und Bremerhaven e.V.
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Arbeit für Bremen und Bremerhaven e.V. (Kurzbezeichnung AFB) war eine 1995 gegründete Partei, die ausschließlich in der Freien Hansestadt Bremen aktiv war.

Die aufgrund der ehemaligen Zugehörigkeit führender Mitglieder zur SPD als rechte Abspaltung von dieser angesehene Wählervereinigung konstituierte sich am 20. Januar 1995, um bei der folgenden Wahl zur Bürgerschaft anzutreten. Diese wurde wegen des Bruchs der Ampelkoalition vorgezogen und fand am 14. Mai 1995 statt.

Das Wahlprogramm war ganz auf wirtschafts- und finanzpolitische Themen ausgerichtet und richtete sich mit den Zielen Haushaltskonsolidierung und Stärkung von Bremen als Wirtschaftsstandort überwiegend an bürgerliche Wähler.

Bei der Wahl zur 14. Legislaturperiode erzielte sie dann 10,7 % und zog mit 12 Abgeordneten in die Bürgerschaft ein. Bei der Regierungsbildung spielte die AFB jedoch trotz des Scheiterns der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde keine Rolle, da die SPD bei den Mandaten mit der CDU gleichauf lag und Bündnis 90/Die Grünen zwei Abgeordnete mehr stellten als die AFB. Bürgermeister Klaus Wedemeier von der SPD trat wegen des schlechten Wahlergebnisses zurück und machte den Weg frei für Henning Scherf, der eine Koalition der SPD mit der CDU bildete.

Da die Große Koalition im wesentlichen dieselben Ziele verfolgte wie die AFB, fiel es dieser schwer, sich in der Opposition zu profilieren, so dass sie bei der darauffolgenden Wahl am 6. Juni 1999 nur noch 2,4 % erreichte und aus der Bürgerschaft ausschied. Da ihre Mitgliederzahlen in den Folgejahren zunehmend sanken, löste sie sich 2002 auf.

Der Wahlerfolg von 1995 war teilweise unter Verstoß gegen das Parteiengesetz finanziert worden. So hatte etwa das Anzeigenblatt Weser-Report großzügig Anzeigen geschaltet und verzichtete als Rabatt auf 60 % der ansonsten hierfür anfallenden Kosten in Höhe von 117.000 Euro; ein Bankhaus gewährte einen Kredit ohne Sicherheiten in Höhe von 300.000 DM. Das zur selben Firmengruppe wie der Weser-Report gehörende Anzeigenblatt AbisZ bezahlte die mit der Öffentlichkeitsarbeit beauftragte Agentur.[1]

Führender Politiker und Gründungsmitglied war der frühere Bremer Wirtschaftssenator Werner Lenz (1927–2004).

Literatur

  • Hans-Jörg Dietsche: Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AFB). In: Frank Decker & Viola Neu: Handbuch der deutschen Parteien. VS Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 3-531-15189-4 , S. 151–154

Weblinks

Fußnoten

  1. die tageszeitung: Die große Koalition der Firma KPS. 17. September 2005

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