- Land Bremen
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Freie Hansestadt Bremen Landesflagge Karte Landeswappen Wahlspruch
buten un binnen – wagen un winnen
(draußen und drinnen – wagen und gewinnen)
Inschrift über dem Portal des Schütting, Motto der Bremer KaufleuteBasisdaten Name: Freie Hansestadt Bremen Sprache: Deutsch, Niederdeutsch[1] Fläche: 404,28 km² (16.) Gliederung: 2 kreisfreie Städte Einwohner: 662.244 (16.) (1. April 2008) Bevölkerungsdichte: 1.642 Einwohner/km² (3.) Arbeitslosenquote: 12,2% (April 2009)[2] Landeshymne: Der Bremer Schlüssel Schulden: 20.178 € pro Einwohner (31. Dezember 2006) Schulden gesamt: 13,4 Mrd. € (31. Dezember 2006) ISO 3166-2: DE-HB Offizielle Website: www.bremen.de Politik Präsident des Senats: Jens Böhrnsen (SPD) Regierende Parteien: SPD und Bündnis 90/Die Grünen Sitzverteilung in der Bürgerschaft (83 Sitze): SPD 33
CDU 23
Bündnis 90/Die Grünen 14
Die Linke 7
FDP 5
parteilos 1Letzte Wahl: 13. Mai 2007 Parlamentarische Vertretung Stimmen im Bundesrat: 3 Die Freie Hansestadt Bremen ist mit 404 km² das kleinste Land Deutschlands. Es wird üblicherweise zu den Stadtstaaten gerechnet, obwohl es ein Zwei-Städte-Land ist: Es besteht aus den Städten (Stadtgemeinden) Bremen und Bremerhaven und hat insgesamt rund 662.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Das Land Bremen liegt in Nordwestdeutschland am Unterlauf und Mündungstrichter der Weser und umfasst die beiden 53 km voneinander entfernten Städte Bremen (ca. 325 km²) und Bremerhaven (ca. 79 km²) , die durch niedersächsisches Gebiet voneinander getrennt sind. Bremerhaven grenzt zusätzlich noch im Westen an die Nordsee. Bremen wird durch die niedersächsischen Landkreise Osterholz, Verden, Diepholz, Wesermarsch, Cuxhaven und die Stadt Delmenhorst begrenzt.
Erhebungen
Die mit 32,5 m ü. NN höchste natürliche Erhebung befindet sich im Friedehorstpark in Bremen-Burglesum. Noch höher ist nur der Berg der Mülldeponie in Bremen-Blockland, dessen Gipfel 49 m ü. NN liegt.
Landschaft
Obwohl Bremen ein sehr kleines Land in der Norddeutschen Tiefebene ist, bietet es viele unbebaute, naturbelassene Flächen, die in beiden voneinander getrennten Landesteilen miteinander vergleichbar sind. So befinden sich entlang der Flüsse Wümme, Lesum, Ochtum und Geeste fruchtbare Marschwiesen und Altarme, die zum Teil unter Naturschutz stehen und eine natürliche Flora und Fauna aufweisen. Hier wird auch Landwirtschaft betrieben. Diese Gebiete dienen auch als Naherholungsgebiete für die Bremer und Bremerhavener.
Politik
Linke Parteien
Bremen ist das einzige westdeutsche Bundesland, in dem die SPD bei jeder Landtagswahl stärkste Partei wurde und immer an der Regierung beteiligt war. Auch andere Parteien aus dem linken Spektrum erzielten in Bremen meistens Ergebnisse, die über dem Bundesdurchschnitt lagen. So gelang 1979 der Bremer Grünen Liste – einer Vorläuferin der 1980 gegründeten GRÜNEN – der Einzug in die Bürgerschaft; gleichzeitig war es der erste einer ökologischen Gruppierung auf Landesebene. Den GRÜNEN gelangen seit 1987 – bis auf 1999 – stets Wahlergebnisse im zweistelligen Bereich, die 16,5% im Jahr 2007 sind ihr bis heute bestes bei einer deutschen Landtagswahl.
Die KPD war von 1947 bis zu ihrem Verbot im Jahr 1956 stets in der Bürgerschaft vertreten. Die DKP erzielte 1971 mit 3,1% ihr bestes Landtagswahlergebnis ebenfalls in Bremen. Die 2,9% der PDS im Jahr 1999 bedeuteten ebenso deren bestes Resultat in einem westdeutschen Bundesland vor ihrem Zusammengehen mit der 2004 gegründeten WASG. Bei der Wahl 2007, die einen Monat vor der Fusion beider Parteien zur LINKEN stattfand, gelang diesem Linksbündnis mit 8,4% erstmals der Einzug in ein westdeutsches Landesparlament.
Bürgerliche Parteien
Die CDU hatte aufgrund dieser „linken Dominanz“ im Land Bremen stets einen schweren Stand. Bei jeder Wahl lagen ihre Ergebnisse bislang unter dem Bundesdurchschnitt. Ihren absoluten Tiefpunkt erlebte sie 1951, als sie nur 9% der Stimmen erzielte und nur viertstärkste Partei wurde; gleichzeitig ist dies das schlechteste Wahlergebnis, das die CDU bei einer Landtagswahl jemals erreichte. Seit Mitte der 1990er Jahre liegen die Resultate der FDP meist ebenfalls unter denen, die sie in anderen Ländern erreicht.
Andere Parteien
Begünstigt durch die Struktur als „Stadtstaat“ und das Wahlrecht, bei dem beide Städte getrennte Wahlgebiete mit getrennt geltender 5%-Hürde bilden, erzielten auch Splitterparteien außerhalb des linken Spektrums meistens sehr gute Ergebnisse. So genießt die rechtsextreme DVU insbesondere in Bremerhaven hohen Zulauf, der seit 1987 - bis auf 1995 - stets für mindestens einen Sitz in der Bürgerschaft reichte. Jedoch war sie lediglich zwischen 1991 und 1995 in Fraktionsstärke vertreten, ansonsten lediglich mit einem Abgeordneten, da ihr die Überwindung der 5%-Hürde sonst nur in Bremerhaven gelang.
Von 1995 bis 1999 war die als rechte SPD-Abspaltung hervorgegangene Partei Arbeit für Bremen und Bremerhaven mit 10,7% und zwölf Abgeordneten in der Bürgerschaft vertreten. Der Partei Rechtsstaatlicher Offensive gelang 2003 ein Wahlergebnis von landesweit 4,4%, wobei mit 4,8% in Bremerhaven der Einzug in die Bürgerschaft knapp misslang. Die rechtspopulistische Wählergemeinschaft Bürger in Wut schaffte vier Jahre später ebenfalls den Sprung ins Parlament: Ihr fehlte zunächst nur eine einzige Stimme in Bremerhaven zum Überwinden der Sperrklausel. Auf die Klage der Wählergemeinschaft hin entschied der Staatsgerichtshof, dass die Bürgerschaftswahl in einem Bezirk wiederholt werden müsse. Dort hatte die Vorsitzende des ursprünglichen Wahlvorstandes die Wahlunterlagen eingepackt und war unbegleitet mit dem Fahrrad in die Räumlichkeiten der Wahlbehörde Bremerhaven gefahren, wo ein unzuständiger neuer Wahlvorstand die Stimmen ausgezählt hatte. Außerdem müsse in zwei weiteren Wahlbezirken das Ergebnis berichtigt werden. So erreichte sie letztlich doch 5,29 % der Stimmen in Bremerhaven und zieht mit einem Mandat in die Bürgerschaft ein.[3]
Verwaltungsgliederung
Das Land Bremen gliedert sich in zwei Gemeinden, die jeweils in Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsteile unterteilt sind:
- Bremen mit 547.317 Einwohnern (1. April 2008)
- Das Stadtgebiet Bremens ist in fünf Stadtbezirke (Nord, Süd, West, Ost, Mitte) und diese in 23 Stadtteile eingeteilt. Gleichzeitig gehören die Stadtteile zu verschiedenen Ortsämtern, die nicht deckungsgleich mit den Stadtbezirken sind. Die 23 Stadtteile sind für statistische Zwecke weiter in 89 Ortsteile mit eigenem Namen unterteilt.
- Bremerhaven mit 114.927 Einwohnern (1. April 2008)
- Das Stadtgebiet Bremerhavens ist in zwei Stadtbezirke (Nord und Süd) unterteilt. Diese gliedern sich weiter in neun Stadtteile. Die neun Stadtteile sind für statistische Zwecke weiter in 23 Ortsteile mit eigenem Namen unterteilt.
Das Verhältnis zwischen Bremerhaven und Bremen wird durch die Besonderheiten der Rolle beider Städte innerhalb des Landes Bremen erklärt und wird in der Regel als Nichtverhältnis beschrieben.
Staatsaufbau
Allgemein
Laut der Verfassung von Bremen führt der Bremische Staat den Namen „Freie Hansestadt Bremen“ und ist Glied der deutschen Republik und Europas (Art. 64 BremLV). Laut Art. 65 bekennt sich der Bremische Staat zu Demokratie, sozialer Gerechtigkeit, Freiheit, Schutz der natürlichen Umwelt, Frieden und Völkerverständigung. Alle Macht geht in Bremen vom Volke aus.
Legislative
Die Legislative bildet die Bürgerschaft als Landesparlament (vergleichbar einem Landtag). Deren Mitglieder werden in den Wahlbereichen Bremen und Bremerhaven auf vier Jahre in allgemeiner, gleicher, unmittelbarer, freier und geheimer Wahl gewählt (Art. 75 BremLV). Außerdem steht die Legislative dem Volke in Volksabstimmungen zu. Die Bürgerschaft besteht zur Zeit aus 83 Abgeordneten.
- Siehe auch: Wahlergebnisse und Senate in Bremen, Bremer Landesregierung, Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland mit den Ergebnissen zu den Wahlen der Bürgerschaft in Bremen
Exekutive
Landesregierung
Die Exekutive bildet der Senat der Freien Hansestadt Bremen: Er ist die Landesregierung des Landes Bremen. Die einzelnen Senatsmitglieder werden von der Bürgerschaft mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Dauer der Wahlperiode der Bürgerschaft gewählt. Dabei wird zunächst der Präsident des Senats in einem gesonderten Wahlgang gewählt. Zu weiteren Mitgliedern des Senats können Staatsräte, deren Zahl ein Drittel der Zahl der Senatoren nicht übersteigen darf, auf Vorschlag des Senats gewählt werden (Art. 108). Im Vergleich zu den anderen Landesregierungen ist der Charakter des Senats als Kollegialorgan besonders ausgeprägt, vor allem dadurch, dass dem Präsidenten des Senats keine Richtlinienkompetenz zusteht. Die Senatsmitglieder können nicht gleichzeitig der Bürgerschaft angehören (Art. 109).
Kommunalverwaltung
Die kommunalen Organe der Stadtgemeinde Bremen sind mit den staatlichen Organen der Freien Hansestadt Bremen weitgehend personalidentisch. Die im Wahlbereich Bremen gewählten Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft sind gleichzeitig Mitglieder der kommunalen Volksvertretung der Stadtgemeinde Bremen (Stadtbürgerschaft); Verschiebungen können sich dadurch ergeben, dass EU-Ausländer nur auf die Zusammensetzung der Stadtbürgerschaft, nicht aber auf die Zusammensetzung des Landesparlaments Einfluss nehmen können. Der Senat des Landes ist zugleich Organ der Stadtgemeinde Bremen; insoweit nehmen die Bremerhavener Bürger Einfluss auf die stadtbremische Kommunalpolitik.
Die Stadtgemeinde Bremerhaven besitzt einen eigenen Oberbürgermeister, Bürgermeister, Magistrat und eine eigene Stadtverordnetenversammlung. Das Landesrecht sieht in den Artikeln 145 bis 148 der Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen nur einen losen Rahmen für die Gemeindeverfassung vor. Die näheren Regelungen werden nicht wie in anderen Bundesländern durch Landesrecht getroffen, sondern durch eine von der Stadtverordnetenversammlung der Stadtgemeinde Bremerhaven autonom beschlossene Gemeindeverfassung, das Ortsgesetz der Stadt Bremerhaven vom 4. November 1947 (genehmigt vom Senat der Freien Hansestadt Bremen am 14. November 1947, in Kraft seit dem 1. Januar 1948). Bremerhaven hat einige Gestaltungsrechte im Schul- und Polizeiwesen, die in anderen Bundesländern auf Landesebene ausgeübt werden.
Judikative
Die richterliche Gewalt wird von unabhängigen Richtern ausgeführt (Art. 135). Die Mitglieder der Gerichte werden von einem Ausschuss gewählt, der aus drei Mitgliedern des Senats, fünf Mitgliedern der Bürgerschaft und drei Richtern gebildet wird (Art. 136).
Für Fragen, die die Bremische Verfassung betreffen, wurde ein Staatsgerichtshof eingerichtet. Der Staatsgerichtshof besteht aus dem Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts der Freien Hansestadt Bremen oder seinem Stellvertreter sowie aus sechs gewählten Mitgliedern, von denen zwei rechtsgelehrte bremische Richter sein müssen. Die gewählten Mitglieder werden von der Bürgerschaft unverzüglich nach ihrem ersten Zusammentritt für die Dauer ihrer Wahlperiode gewählt und bleiben im Amt, bis die nächste Bürgerschaft die Neuwahl vorgenommen hat. Bei der Wahl soll die Stärke der Fraktionen nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Die gewählten Mitglieder dürfen nicht Mitglieder des Senats oder der Bürgerschaft sein. Wiederwahl ist zulässig (Art. 139).
Länderfusion
Im Gespräch ist immer wieder eine Fusion mehrerer norddeutscher Länder. So wird insbesondere ein Zusammenschluss der Länder Niedersachsen und Bremen regelmäßig ins Gespräch gebracht. Eine Fusion stößt traditionell insbesondere in Bremen auf Ablehnung.
→ Siehe hierzu auch Nordstaat.
Hoheitszeichen
→ Hauptartikel: Bremer Wappen
Bremer Schlüssel
(Kleines Landeswappen)Mittleres
LandeswappenGroßes
LandeswappenFrei verwendbares
WappenzeichenStaatsflagge Staatsflagge mit
mittlerem WappenStaatsflagge
mit FlaggenwappenBremen besitzt insgesamt drei Staatsflaggen. Die Staatsflagge mit mittlerem Wappen unterscheidet sich von der mit Flaggenwappen zusätzlich durch die Anzahl ihrer Streifen. Das Flaggenwappen auf der Staatsflagge ist nicht mit dem großen Landeswappen zu verwechseln. Die Behörden greifen meist auf eine Flagge mit Wappen zurück.
Die Staatskanzlei Bremen kam dem Wunsch von Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen, ihre Zugehörigkeit oder Verbundenheit zu „ihrem Land“ zu dokumentieren, mit einem eigens entwickelten Wappenzeichen nach, da die Landeswappen an sich ausschließlich von den Behörden geführt werden dürfen [4].
→ Siehe auch: Liste der Flaggen deutscher Länder, Liste der Wappen in Deutschland und Wappenzeichen
Sport
Organisatorisch sind die Bremer und Bremerhavener Sportvereine eng mit denjenigen aus Niedersachsen verzahnt. Es besteht als organisatorischer Dachverband der Landessportbund Bremen mit den Kreissportbünden Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven.
Fußball
Internationale Bekanntheit genießt der Fußballverein Werder Bremen. Daneben gibt es in den verschiedenen Stadtteilen viele andere Fußballvereine, wie etwa den FC Oberneuland der in der Regionalliga Nord spielt.
Handball
Der Bremer Stadtteil Grambke war früher Hochburg des Handballs. Heute werden einige Spiele des Zweitliga-Vereins SG Achim/Baden, der aus dem Bremer Umland stammt, im Bremer AWD-Dome ausgetragen.
Tanzsport
Die Städte Bremerhaven und Bremen gelten als überregional bekannte Zentren im Tanzsport. Besonders im lateinamerikanischen Formationstanzen haben sich viele Vereine und Mannschaften gebildet. In der Saison 2007/08 waren Vereine aus Bremen und Bremerhaven mit folgenden Mannschaften vertreten:
- 1. Bundesliga: TSG Bremerhaven (A-Team), Grün-Gold-Club Bremen (A- und B-Team), TSZ Blau-Gelb Bremen (A-Team)
- 2. Bundesliga: keine
- Regionalliga Nord: TSG Bremerhaven (B-Team), Grün-Gold-Club Bremen (C- und D-Team)
- Oberliga Nord: TSG Bremerhaven (C-Team), TSZ Blau-Gelb Bremen (B-Team), TTC Gold und Silber Bremen (A-Team)
- Landesliga Nord: TSZ Blau-Gelb Bremen (C-Team), TTC Gold und Silber Bremen (B-Team), Grün-Gold-Club Bremen (E-, F- und G-Team)
Die A-Teams des Grün-Gold-Club Bremen und der TSG Bremerhaven sind amtierende Doppel-Weltmeister. Das Team des Grün-Gold-Club Bremen ist zudem Europameister und das A-Team der TSG Bremerhaven ist amtierender Deutscher Meister.
Basketball
Die Eisbären Bremerhaven spielen in der Basketball-Bundesliga.
Eishockey
Die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven spielen in der Asstel-Eishockey-Liga.
Tischtennis
In der Tischtennis-Bundesliga spielt Werder Bremen seit 2007 wieder.
Bevölkerung
Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung bestand ursprünglich aus Sachsen und Friesen, hat sich jedoch durch Zuwanderung in ihrer Zusammensetzung stark verändert. Hinzu gekommen sind nach dem Zweiten Weltkrieg viele Heimatvertriebene. In den 1960er und 1970er kamen vor allem Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum ins Land Bremen. Ferner kamen in dieser Zeit viele Westafrikaner nach Bremen. Seit Öffnung des Eisernen Vorhangs stammen die meisten Zuwanderer aus Osteuropa.
Sprache
In Bremen wird weit überwiegend Hochdeutsch gesprochen. Weit verbreitet ist ein Hochdeutsch mit Einflüssen aus dem Niederdeutschen, ähnlich dem in Hamburg verbreiteten Missingsch (hier als Bremer Schnack bezeichnet). In Familien mit Migrationshintergrund sind daneben noch die jeweiligen Heimatsprachen verbreitet (vor allem die Russische Sprache und die Türkische Sprache).
→ Siehe auch: Bremer Dialekt
Religion
→ Siehe auch: Bremer Kirchengeschichte
Nach einer Statistik der EKD gehören 55,9 % der Bremer einer Religionsgemeinschaft an.[5]
Evangelische Kirche
Die Mehrheit der christlich gebundenen Bevölkerung bekennt sich zur evangelischen Kirche (Bremische Evangelische Kirche in Bremen und Bremerhaven-Mitte). Diese Landeskirche hat sowohl eine lutherische wie auch eine reformierte Tradition und ist somit eine unierte Kirche. Daneben gehören viele Christen im Rest Bremerhavens, der früher zum Königreich Hannover gehörte, zur Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers. Insgesamt gehören 44,1 %[5] zu einer Gliedkirche der EKD.
Katholische Kirche
Die römisch-katholischen Christen gehören zum Dekanat Bremen des Bistums Osnabrück (Bremen/südlich der Lesum) und zu den Dekanaten Bremerhaven und Bremen Nord des Bistums Hildesheim (Bremerhaven und Bremen Nord/nördlich der Lesum). Der Anteil der Katholiken beläuft sich auf 12,2 %[5].
Freikirchen, Zeugen Jehovas
Daneben gibt es in Bremen noch eine Reihe von Freikirchen. Auch die Neuapostolische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Apostolische Gemeinschaft sowie die Zeugen Jehovas sind mit Gemeinden im Stadtgebiet vertreten.
Judentum
In Bremen-Schwachhausen existiert eine Synagoge. In Hastedt ist der alte Jüdische Friedhof und am Riensberg (zwischen dem Riensberger Friedhof und der Straßenbahnlinie 6) entsteht 2007 der neue Jüdische Friedhof.
Islam
Die Muslime sind in mehreren Gemeinden organisiert. Ihre größte Moschee ist die Fatih-Moschee in Gröpelingen, gegenüber der ehemaligen Werft AG Weser.
Sonstige
Schließlich leben in Bremen Angehörige asiatischer Religionsgemeinschaften in weniger festgefügten Organisationsformen, z. B. Buddhisten.
Wirtschaft
Aufgrund der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven ist das Land Bremen Deutschlands Außenhandelsstandort Nummer zwei, gleich nach Hamburg. Die Palette der verschiedenen Handelsgüter die hier im- und exportiert werden, erstreckt sich von Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukten über traditionelle Rohstoffe wie Tee, Baumwolle (siehe Bremer Baumwollbörse), Reis und Tabak bis hin zu Wein und Zitrusfrüchten. Besondere Bedeutung besitzt Bremen für den Kaffeeimport und den Autoexport.
In Bremen befinden sich ein Daimler-Werk, Airbus-Produktion und Raumfahrt- (EADS, OHB Technology) sowie Lebensmittelindustrie (Kraft Foods, Hachez, Brauerei Beck & Co., Kellogg's, Melitta-Kaffee). Verglichen mit dem BIP der EU erreichte Bremen 2006 einen Index von 156,9 (EU-27:100). [6]
2007 betrug die Wirtschaftsleistung im Bundesland Bremen gemessen am BIP rund 26 Milliarden Euro. Der Schuldenstand im Dezember 2007 belief sich für das Land auf rund 14,4 Milliarden Euro.
Gesundheitswesen
Wichtige Gesundheitsdienstleister sind der Klinikverbund Gesundheit Nord, das Diakonissen-Krankenhaus Bremen, das Krankenhaus St. Joseph Stift Bremen, das Rote-Kreuz-Krankenhaus, die Roland-Klinik, die Klinik Dr. Heines und die Kurfürstenklinik.
Verkehr
Schiffsverkehr
Bremen und Bremerhaven bilden zusammen den zweitgrößten Seehafen Deutschlands. Schwerpunkte sind hierbei insbesondere der Autoumschlag, Containerterminal und Fischereihafen in Bremerhaven sowie der Neustädter Hafen in Bremen. Im Lande Bremen bestehen mehrere Fährverbindungen über die Weser. Diese Verbindungen bestehen zwischen Bremerhaven und Nordenham, zwischen Bremen-Farge und Berne, zwischen Bremen-Blumenthal und Motzen, sowie zwischen Bremen-Vegesack und Lemwerder.
Eisenbahn
Bremen und Bremerhaven sind durch eine elektrifizierte zweigleisige Haupteisenbahnlinie miteinander verbunden. Von Bremen Hauptbahnhof aus führen ferner Verbindungen nach Hamburg, Hannover, Uelzen, ins Ruhrgebiet, nach Delmenhorst–Oldenburg/–Osnabrück/-Nordenham und in den Stadtteil Vegesack, von wo aus die Farge-Vegesacker Eisenbahn den Stadtteil Blumenthal erschließt. Von Bremerhaven Hauptbahnhof aus führen Eisenbahnverbindungen nach Cuxhaven und nach Bremervörde/Hamburg.
Liste der Bahnhöfe im Land Bremen
Das aktuelle Ranking der von der Deutschen Bahn betriebenen Bahnhöfe[7] in Bremen zeigt sich wie folgt:
Bf-Nr Ort Kategorie 2008 855 Bremen Hbf 1 856 Bremen Neustadt 5 857 Bremen-Burg 4 859 Bremen-Lesum 5 860 Bremen-Mahndorf 5 862 Bremen-Oslebshausen 5 863 Bremen-Schönebeck 5 864 Bremen-Sebaldsbrück 5 865 Bremen-St Magnus 5 866 Bremen-Vegesack 5 867 Bremen-Walle 5 868 Bremerhaven Hbf 3 870 Bremerhaven-Lehe Pbf 5 871 Bremerhaven-Wulsdorf 5 Alle anderen Bahnhöfe gehören zur niedrigsten Klasse 6.
Straßen
Beide Landesteile werden durch die Autobahn A27 miteinander verbunden. Die Stadt Bremen wird außerdem durch die A1 tangiert. Im Stadtgebiet Bremens wird zurzeit die A281 gebaut. Im Norden der Stadt Bremen verläuft die A270.
Flugverkehr
In Bremen-Neuenland befindet sich der Flughafen Bremen, in Bremerhaven-Luneort ein kleinerer Regionalflughafen.
Geschichte
Freie Hansestadt Bremen Wappen Flagge Lage im Deutschen Reich Landeshauptstadt Bremen Regierungsform Senat mit Klassenwahlrecht Bestehen 1813 - 1918 [1] Fläche 256,4 km² (1905) Einwohner 104.936 (1865) [2]
263.426 (1905)Bevölkerungsdichte 409 Einwohner/km² (1865)
1.027 Einwohner/km² (1905)Hymne Stimmen im Bundesrat 1 Stimme Kfz-Kennzeichen H B Karte → Siehe auch: Geschichte der Stadt Bremen → Siehe auch: Geschichte der Stadt Bremerhaven,
Das Land Bremen steht in der mittelalterlichen Tradition der Hanse und des geistlichen Fürstentumes Bremen, das weite Teile der Region zwischen Weser und Elbe umfasste. Nachdem das Fürstentum, das 1648 (Westfälischer Friede) zu Schweden gekommen war, später im Königreich Hannover aufging, blieb die Stadt Bremen unabhängige Reichsstadt. Wegen der Versandung der Weser war es notwendig, weserabwärts neue Häfen zu bauen. Auf diese Weise wurden die Städte Vegesack (heute ein Stadtteil der Stadt Bremen) und Bremerhaven gegründet. Von 1855 bis 1867 verausgabte das Land Bremen sogar eigene Briefmarken, ehe es dem Norddeutschen Bund beitrat (siehe Bremer Postgeschichte). 1871 wurde das Land Bremen ein eigener Bundesstaat im Deutschen Kaiserreich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bremen Hafen der Streitkräfte der USA. Das Land Bremen bildete zeitweise - und zwar bis Dezember 1945 und wieder ab 1. April 1947 (Proklamation Nr. 3 des US-Militärgouverneurs Mc Narney und Verordnung Nr. 76 der britischen Militärregierung) eine Enklave der US-Besatzungszone innerhalb der britisch besetzten Zone, der es in der Zwischenzeit selbst angehörte; nur die Stadt Bremen selbst blieb ununterbrochen Gebiet der amerikanischen Zone. [8] Abgesehen von der räumlichen Zuordnung war Bremen de facto sowohl ein Teil der amerikanischen wie der britischen Zone und gehörte sowohl dem Länderrat der amerikanischen Zone wie der "Konferenz der Länder und Provinzen" der britischen Zone an. [9]
Mit einer Übereinkunft der britischen und amerikanischen Besatzungsbehörden vom 22. Januar 1947 und der Proklamation Nr. 3 der amerikanischen Militärregierung vom 21. Januar 1947 wurden das Stadt- und Landgebiet Bremens sowie der Stadtkreis Wesermünde, einschließlich Bremerhavens, rückwirkend zum 1. Januar 1947 zu einem als Land zu bezeichnenden Verwaltungsgebiet erklärt.[10]
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war von einer wirtschaftlichen Umstrukturierung und vom Drang, als Stadtstaat selbstständig zu bleiben, gekennzeichnet. So versuchte man, insbesondere nach dem Niedergang der Werftenindustrie (AG Weser, Bremer Vulkan) und einem Bedeutungsrückgang der stadtbremischen Häfen, weitere wirtschaftliche Standbeine zu finden und ein Profil als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit Schwerpunkten in der Luft- und Raumfahrttechnik und der Logistik zu schärfen.
Nach der Einkommensteuerreform von 1970 werden diese Steuern nunmehr nicht mehr an den Arbeitsstandort sondern an den Standort des Wohnsitzes des Steuerpflichtigen abgeführt. Die zunehmende Anzahl der im niedersächsischen Umland wohnenden und dort steuerzahlenden bremischen Beschäftigten (2006: 130.000; im Saldo von Bremen/Niedersachsen noch 100.000 Beschäftigte) führt zu einer Finanzkrise, die Bremens Selbständigkeit bedroht. 1986 bzw. 1992 hat das Bundesverfassungsgericht zwar beschlossen, dass die Steuergesetzgebung so erfolgen muss, dass der "Andersartigkeit der Stadtstaaten" Rechnung getragen wird. Außer einer vorübergehenden Zuwendung des Bundes erfolgte bisher jedoch noch keine dauerhafte Regelung, sodass Bremen erneut vor dem Verfassungsgericht geklagt hat.
Bildung
Im Land Bremen gibt es die staatliche Universität Bremen und die private Jacobs University Bremen, die staatlichen Hochschulen Bremen und Bremerhaven, eine staatliche Hochschule für Künste sowie zahlreiche außeruniversitäre Einrichtungen, wie zum Beispiel das Deutsche Schiffahrtsmuseum (Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft) oder das deutsche Zentrum für Polarforschung im Alfred-Wegener-Institut (Mitglied der Fraunhofer-Gesellschaft) Bremerhaven.
Die Universität Bremen hat drei Exzellenzeinrichtungen vorzuweisen, die durch die Exzellenzinitiative gefördert werden. Darüber hinaus wurde Bremen vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur „Stadt der Wissenschaft 2005“ gewählt. Allerdings schneiden laut deutscher PISA-Studie die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in Bremen im Bereich der alltagsrelevanten Kenntnisse und Fähigkeiten schlecht ab.
Siehe auch
Weblinks
- Website Bremen u. Bremerhaven
- Bremische Bürgerschaft
- Verfassung der Freien Hansestadt Bremen
- Wahlergebnisse (Statistisches Landesamt)
- Links zum Thema Bremen im Open Directory Project
- Statistische und historische Informationen zu Bremen im Deutschen Reich bei HGIS
Einzelnachweise
- ↑ nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
- ↑ arbeitsagentur.de: Schnellübersichten, abgerufen im April 2009
- ↑ "Bürger in Wut" entern Bremer Parlament, Financial Times Deutschland, 7. Juli 2008
- ↑ http://bremen.de/sixcms/detail.php?id=1357226 Wappen, Flaggen und Wappenzeichen
- ↑ a b c http://www.ekd.de/download/krchenmitglieder_2006.pdf (Stand: 31. Dezember 2006)
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
- ↑ http://www.db.de/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/sonstige/bahnhofskategorieliste__2008.pdf
- ↑ Bettina Blank: Die westdeutschen Länder und die Entstehung der Bundesrepublik - Zur Auseinandersetzung um die Frankfurter Dokumente vom Juni 1948, Seite 57 ff., 1995 Oldenbourgh Wissenschaftsverlag sowie Hermann Kinder/Werner Hilgemann, dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 2, diverse Ausgaben
- ↑ Bettina Blank, aaO, Seite 60
- ↑ http://www.rathaus-bremen.de/sixcms/media.php/13/061101_Bundesland_Bremen_Geschichte.pdf
Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes (1815–1866)Kaiserreich: Österreich | Königreiche: Preußen | Bayern | Sachsen | Hannover | Württemberg | Kurfürstentümer: Hessen (Kassel) | Großherzogtümer: Baden | Hessen (Darmstadt) | Luxemburg | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Sachsen-Weimar-Eisenach | Herzogtümer: Anhalt (ab 1863) | Bernburg (bis 1863) | Dessau (bis 1863) | Köthen (bis 1847) | Braunschweig | Holstein | Lauenburg | Limburg | Nassau | Sachsen-Altenburg (ab 1826) | Sachsen-Coburg-Saalfeld ab 1826 als Sachsen-Coburg-Gotha | Sachsen-Gotha-Altenburg (bis 1826) | Sachsen-Hildburghausen (bis 1826) | Sachsen-Meiningen | Fürstentümer: Hessen-Homburg | Hohenzollern-Hechingen (bis 1850) | Hohenzollern-Sigmaringen (bis 1850) | Liechtenstein | Lippe | Reuß älterer Linie | Reuß jüngerer Linie | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck | Freie Städte: Frankfurt am Main | Hamburg | Lübeck | Bremen
Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs (1871–1918)Anhalt | Baden | Bayern | Braunschweig | Bremen | Hamburg | Hessen-Darmstadt | Lippe | Lübeck | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Preußen | Reuß älterer Linie | Reuß jüngerer Linie | Sachsen | Sachsen-Altenburg | Sachsen-Coburg und Gotha | Sachsen-Weimar-Eisenach | Sachsen-Meiningen | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck | Württemberg
Länder des Deutschen Reiches (Weimarer Republik)Anhalt | Baden | Bayern2 | Braunschweig | Bremen1,2 | Hamburg1,2 | Hessen | Lippe1 | Lübeck1,(2) | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz1 | Oldenburg1 | Preußen | Sachsen2 | Schaumburg-Lippe1 | Thüringen | Württemberg
Einige Artikel stellen vorrangig das „Weimarer“ Land dar, andere gleichermaßen Vorgängerstaat (1) oder Nachfolgestaat (2).
Baden-Württemberg | Bayern | Berlin | Brandenburg | Bremen | Hamburg | Hessen | Mecklenburg-Vorpommern | Niedersachsen | Nordrhein-Westfalen | Rheinland-Pfalz | Saarland | Sachsen | Sachsen-Anhalt | Schleswig-Holstein | Thüringen
53.3472666666678.5913Koordinaten: 53° N, 9° O
- Bremen mit 547.317 Einwohnern (1. April 2008)
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