Mellnitz-Üselitzer Wiek

Mellnitz-Üselitzer Wiek

Die Mellnitz-Üselitzer Wiek ist ein landschaftliches Areal im Süden der Insel Rügen bei Poseritz. Nach dem Bau der neuen Rügenbrücke über den Strelasund zwischen Stralsund und Altefähr verpflichtete sich die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Baugesellschaft mbH (Deges) als Ausgleichsmaßnahme zur Wiedervernässung der Wiek als Wiedergutmachung für Umweltschäden. Die neu gewonnene Flachwassermeeresbucht soll als Rastplatz und Nahrungsgebiet für Rast- und Zugvögel dienen. Die seltenen Neuntöter, Braunkehlchen und Heidelerche sollen hier heimisch werden.

Die damalige Üselitzer Wiek ist als Gewässer zuletzt auf einem aus dem Jahr 1830 stammenden preußischen Urmesstischblatt verzeichnet. Sie besaß einen offenen Zugang zur Puddeminer Wiek und erstreckte sich über 32 Hektar Fläche. Mit dem Bau eines Deiches etwa Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Durchbruch geschlossen und das Areal mittels eines Schöpfwerkes trockengelegt. Seitdem wurde die gewonnene Fläche bis 1990 landwirtschaftlich genutzt.

Die Deges plant die Wiedervernässung bis zum Jahr 2012. Die Fläche soll dann etwa das Dreifache der einstigen Üselitzer Wiek umfassen. Ab Winter 2010 sollen die etwa zwei Meter unter dem Wasserspiegel des Greifswalder Boddens liegenden Flächen geflutet werden. Dazu wird der Deich schrittweise durchbrochen. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 1,9 Millionen Euro. Davon entfielen 1,5 Millionen Euro für den Erwerb von Ackerflächen und Grünland.

Im Jahr 2010 wurde an der benachbarten Puddeminer Wiek ein Flutbauwerk errichtet. Zwei automatisch steuerbare Fluttore mit zusammen 12 Metern Breite wurden eingebaut, die den Wasseraustausch regulieren sollen, dazu zwei Schöpf- und Pumpwerke. Ab dem 19. August 2011 wurde das Areal geflutet.[1] Die Mellnitz-Üselitzer Wiek soll nach Flutung an ihrer tiefsten Stelle zwei Meter tief sein und eine Fläche von 124 Hektar einnehmen; das gesamte Renaturierungsgebiet misst 240 Hektar[2].

Einzelnachweise

  1. Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern
  2. Ralph Sommer: „Ein Stück Rügen wird geflutet“, Ostsee-Zeitung, 4. November 2010
54.27386944444413.298436111111

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