Mercedes-Benz (PKW)

Mercedes-Benz (PKW)
Mercedes-Benz auf der Pkw-IAA 2007 in Frankfurt

Mercedes-Benz ist eine Marke der Daimler AG. Dieser Artikel beschreibt die PKW-Sparte von Mercedes-Benz. Umgangssprachlich werden diese als „Mercedes“ oder auch als „Benz“ bezeichnet. Vor allem in der Gegend des schwäbischen Stammsitzes spricht man häufig auch von „Daimler“ (nicht zu verwechseln mit der britischen Marke Daimler Motor Company).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Allgemeines

Als Rechtsnachfolger der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Benz & Cie hatte die Daimler-Benz AG mit „Mercedes-Benz“ die älteste Pkw-Marke der Welt. Die über 100-jährige Geschichte ist recht geradlinig und ohne spektakuläre Wendepunkte. Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz waren stets von hoher Qualität und meist im gehobenen Preissegment angesiedelt. Die Marke war daher an der Massenmotorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg nicht beteiligt, etablierte sich jedoch international in der Oberklasse, als Taxi und als Basisfahrzeug für Krankenwagen.

Erst mit dem 190er Ende 1982 und der A-Klasse 1997 wurde das Angebot nach unten erweitert. Alle Modelle sind in der jeweiligen Fahrzeugklasse jedoch im oberen Preissegment angesiedelt. Seit Mitte der 1980er Jahre leidet das Renommee der Marke vermehrt unter Qualitätsproblemen verschiedener Modellreihen, welche bei gravierenden Mängeln sogar zu diversen Rückrufaktionen führten.

Die Pkw von Mercedes-Benz sind eigenständige Entwicklungen. Markenübergreifende Plattformen wie bei vielen anderen Pkw-Herstellern gibt es nicht, wenngleich man verschiedene Fahrzeugbestandteile inzwischen in Chrysler-Modellen wiederfindet, so z. B. Karosserieteile, Fahrwerk und Antriebsstrang des SLK R170 im Chrysler Crossfire.

Die größten Konkurrenten sind auf dem Heimatmarkt Audi und BMW.

Bezeichnungen

Interne Bezeichnungen

Während alle Fahrzeuge vor dem Krieg sowie auch die frühen Nachkriegstypen alleine durch die Modellbezeichnung unterschieden werden konnten (ein 200 unterschied sich grundsätzlich vom 290 oder 320 usw.), war dies nach dem Krieg bald anders. Zwar waren sich alle 170 (V und D sowie S) ähnlich, unterschieden sich aber in baulichen Details.

Es wurde also eine weitere Unterscheidung nötig, die man bereits seit dem Zusammenschluss von Benz und Daimler im Jahr 1926 betrieb. Die interne Bezeichnung „W“ und eine nachfolgende Zahlenkombination war anfangs numerisch geordnet mit W01, W02 usw., wurde aber später unsystematisch. So ist beispielsweise der W110 das Nachfolgemodell des W120.

Seit 1946 werden alle Mercedes-Benz-PKW-Modelle intern mit dreistelligen Baureihennummern versehen, denen ein Buchstabe vorangestellt wird. Diese Baureihennummern beschreiben eine bestimmte Modellreihe, enthalten im Gegensatz zu den Verkaufsbezeichnungen jedoch keine spezifischen Merkmale des Fahrzeuges.

Die Buchstaben vor der dreistelligen Nummer bedeuten:

Verkaufsbezeichnungen

Typenschild einer Pagode

Zahlen in den Verkaufsbezeichnungen

Die Verkaufsbezeichnungen von Mercedes-Benz-PKW enthalten meist eine dreistellige Zahl der Form xx0. Bis heute steht diese Zahl mit wenigen Ausnahmen für ein Zehntel des ungefähren Hubraums in cm³ gemessen. Ein „Mercedes 200“, oft auch „200er“ oder „200er-Mercedes“ genannt, hat daher einen Motor mit etwa 2000 cm³ Hubraum.

Buchstaben in den Verkaufsbezeichnungen

Nachgestellt waren teilweise ein oder mehrere Großbuchstaben, die den Motor oder die Bauform genauer bezeichneten. Beispiele:

Bezeichnungen für Motoren

Bezeichnungen für Bauformen

werden meist nicht auf das Fahrzeug geschrieben

Weitere Varianten
  • L = verlängerter Radstand
  • S = S-Klasse (urspr. Sonder-Klasse)
  • SL = Sport-Leicht
  • SLC = Sport-Leicht-Coupe
  • SLK = Sport-Leicht-Kurz
  • SLR = Sport-Leicht-Rennsport

Beispiele

Ein Modell mit 3,0 Liter Hubraum und Einspritzmotor der Modellreihe W124 wurde als 300 E bezeichnet, ein gleichmotorisiertes Modell des W126 (S-Klasse) mit 300 SE. Ein Exportmodell des W126 für den US-Markt, bei dem ein Dieselmotor eingesetzt wurde trug die Bezeichnung 300 SD.
Ein 300 SEL war also ein Fahrzeug mit 3,0 Liter Hubraum (300) der S-Klasse (S) mit Einspritzmotor (E) und verlängertem Radstand (L).

Sonderfälle

Hubraumangaben

Ausnahmen von der Regel gab es vereinzelt für Modelle mit größeren Motoren. Sie trugen die Bezeichnung des kleineren Modells mit nachgestelltem Hubraum in Litern, Beispiel: 240 D 3.0 stand für einen W115 mit einem Dieselmotor mit 3,0 Litern Hubraum. Unter der Bezeichnung 300 D wäre das besagte Modell numerisch größer als das Oberklasse-Modell 280 SE. Diese Praxis wurde bis Ende der 1980er Jahre angewandt, um Überlappungen der Hubraumangabe in der dreistelligen numerischen Modellbezeichnung bei den einzelnen Fahrzeugklassen zu vermeiden. So gab es auch bei der Baureihe W111 das Modell 280 SE mit einem 3,5-Liter-V8-Motor und beim W109 den 300 SEL mit demselben Aggregat und sogar noch eine größere Variante den 6.3. Die Fahrzeuge hießen also folgerichtig 280 SE 3.5, 300 SEL 3.5 oder 300 SEL 6.3. Dasselbe galt für den 450 SEL 6,9 und den 600.

Die Baureihe W110 verfügte zunächst über einen 190 und einen 190 D, obgleich ersterer tatsächlich ca. 1,9 Liter Hubraum hatte, letzterer aber knapp 2,0 Liter. Jedoch befürchtete man einen Prestigeverlust für den 190 mit Benzinmotor, wenn er einen 200 D mit Dieselmotor an die Seite gestellt bekommen hätte, was nach der Methodik der Verkaufsbezeichnung eigentlich richtig gewesen wäre. Daher wurde die Bezeichnung des Diesel nach unten korrigiert.

Bei der Markteinführung des W201 im Jahr 1982 wurde dieser als Mercedes 190 vorgestellt, obwohl er mit dem gleichen Hubraum (1997 cm³, also 2,0 Liter) wie der Mercedes 200 (W123) ausgestattet war. Die Bezeichnungen Mercedes 190 (Vergasermotor) und Mercedes 190 E (Einspritzmotor) wurden gewählt, um eine Abgrenzung dieser neu eingeführten Mittelklasse zur oberen Mittelklasse zu gewährleisten. 1985 erhielten dann mit der Einführung neuer Motoren alle neuen Mercedes-190-Modelle eine Bezeichnung mit nachgestelltem Hubraum (190 E 1.8, 190 E 2.0, 190 E 2.3, 190 E 2.6, 190 D 2.5, 190 E 2.3-16 und 190 E 2.5-16).

Motorbauarten

Für einige Modelle wurden auch Turbodiesel-Motoren angeboten, so zum Beispiel beim W123 des Typs 300 TD Turbodiesel. Bei diesen Fahrzeugen wurde die Zusatzbezeichnung „Turbodiesel“ auch beim Modellschriftzug am Fahrzeugheck ausgeschrieben, wobei der Turbodiesel-Schriftzug rechts an der Heckklappe angebracht wurde. Bei einem 300 TD bedeutet daher der Zusatz TD nicht, wie oft üblich „Turbodiesel“, sondern T-Modell (T) mit Dieselmotor (D).

Heutige Bezeichnungen

Bei den heutigen Bezeichnungen ist die Klasse vorangestellt

1993 wurden neue Modellbezeichnungen eingeführt. Damit wurde eine Unterteilung der einzelnen Modellreihen in Klassen begründet. Erstes Modell war die E-Klasse mit Bezeichnungen wie E 250 Diesel. Hierbei wird zuerst die Klasse, dann der Hubraum und zuletzt ein eventueller Zusatz wie „L“ für Langversion oder „Diesel“ (später „CDI“) für Diesel genannt. Diese Bezeichnungen gelten noch zur Zeit. Die Hubraumbezeichnungen stimmen bei wenigen Modellen nur noch mit einer Variante des Motors überein, da aus Kostengründen gleiche Motorblöcke für unterschiedlich starke Motoren verwendet werden. Beispielsweise haben die Modelle 200 CDI und 220 CDI in allen Klassen den gleichen Motorblock mit 2148 cm³. Modelle mit der Bezeichnung „240“ haben seit dem Jahr 2000 2597 cm³ Hubraum.

Der aktuelle Benzinmotor mit der Bezeichnung 500 besitzt eigentlich einen Hubraum von fast 5,5 l. Die 63-AMG-Modelle haben 6,2 Liter und auch der S 600 besitzt nur einen 5,5-Liter-V12.

Der Begriff S-Klasse ist hierbei eine Ausnahme und fand schon viele Jahre vor der Einführung dieser Klassenbezeichnungen Verwendung, allerdings nicht in Form der Verkaufsbezeichnungen neuerer Modelle seit den 1990er Jahren. Eine andere Ausnahme im weiteren Sinn ist die heute sogenannte G-Klasse, die zuvor lange Jahre als „G-Modell“ bezeichnet wurde.

Klassenbezeichnungen

Seit Frühjahr 1993 werden die Baureihen in Klassenbezeichnungen eingeteilt:

Die einzigen klassenlosen PKW und auch die einzigen mit einem echten Namen sind der Vaneo und der Viano.

Sonderfahrzeuge

Da die Verkaufsbezeichnungen meist keine Zuordnung zum Baujahr zulassen, werden zur Bezeichnung der jeweiligen Baureihe auch von Außenstehenden häufig die internen Bezeichnungen verwendet.

Zeitleiste

Zeitleiste der Mercedes-Benz-Modelle von 1945 bis heute
Typ Aktuelle Klasse 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er
5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
Kompaktklasse / Kompaktvan A A (W168) A (W169)
B B (W245)
Mittelklasse CLC C (CL203) CLC (CL203-2)
C 190 (W201) C (W202) C (W203) C (W204)
CLK (W208) CLK (W209)
Obere Mittelklasse E-Coupé 250C – 280CE (W114) 230C – 280CE (W123) 200CE – 320CE / E Coupé (C124) E-Coupé (C212)
E 170 (W136) 180 – 190 (W120/W121) 190 – 230 (W110) 200 – 280 (W114/W115) 200 – 300 (W123) 200 – 500 / E (W124) E (W210) E (W211) E (W212)
R 170S (W191) R (W251)
CLS CLS (C219)
Oberklasse S 220 (W187) 219 (W105) 220b – 220SEb (W111)
220a/S (W180)/ 220SE (W128) 300SE (W112) 250S – 300SEL (W108/W109) 280S – 450SEL (W116) 260S – 560SEL (W126) 300SE – 600SEL / S (W140) S (W220) S (W221)
CL 300S/300Sc (W188) 220SEb/C – 280SE (W111) 380SEC – 560SEC (C126) SEC/S Coupé/CL (C140) CL (C215) CL (C216)
300 (W186/W189) 600 (W100)
Roadster/ Sportwagen SLK SLK (R170) SLK (R171)
SL 190SL (W121 BII) 230SL (W113) 280SL – 420SL (R107) 280SL – 600SL / SL (R129) SL (R230)
300SL (W198) 280SLC – 500SLC (C107)
Supersportwagen SLR CLK GTR SLR (C199)
Geländewagen G G (W460) G (W461)
G (W463)
SUV GLK GLK (X204)
M ML (W163) ML (W164)
GL GL (X164)
Hochdachkombi Vaneo (W414)
Kleinbus/ Kleintransporter Viano/ Vito L 206 MB 100 V / Vito (W638) Viano / Vito II (W639)
Sprinter T1 Sprinter (W901-905) Sprinter (W906)
Vario L319 T2 T2 (2.Gen.) Vario (W670)


Produktlinien

Bauzeit
Produzierte Fahrzeuge
Baureihe Anmerkung Bild

Kompaktklasse

1997–2004
ca. 1.100.000 Stück
W168, V168 Das erste Mercedes-Benz-Modell der Kompaktklasse, als A-Klasse bekannt. Probleme bei der Einführung durch das Ergebnis des so genannten Elchtestes.
seit 2004 W169, C169 Nachfolgemodell des W168, erstmals als Dreitürer lieferbar.

Mittelklasse

1982–1993
1.879.629 Stück
W201 Bekannt als „190er-Mercedes“, wurde noch während der Bauzeit des W123 unterhalb dieser Baureihe als Mittelklassefahrzeug vorgestellt. Wird umgangssprachlich auch Babybenz genannt. Ein Cabrio-Prototyp ging nicht in Serie.
1993–2000 W202, S202 Unter der Bezeichnung C-Klasse vorgestelltes Nachfolgemodell des „190er-Mercedes“ (W201). Erstmals auch als T-Modell (Kombi) lieferbar.
2000-2007 W203, S203 C-Klasse Modell. Das Nachfolgemodell des (W202). Auch als T-Modell (Kombi) oder Sportcoupé erhältlich.
seit 2007 W204, S204 Das aktuelle C-Klasse Modell, als Nachfolgemodell des (W203). Seit Dezember 2007 auch als T-Modell (Kombi) erhältlich.


Mittelklasse Coupé

2000-2008/ seit 2008 CL203 und CL203-2 Sportcoupé der C-Klasse. Seit 2008 läuft er unter dem eigenen Namen als CLC-Klasse.

Obere Mittelklasse

1946–1955 W136 Die Nachkriegsbaureihe auf Basis des in den 1930er-Jahren entwickelten 170er (W15)).
1953–1962 W120 W121 Das erste kleine Nachkriegsmodell wurde wegen seiner runden Formen „Ponton“ genannt.
1961–1968 W110 Bekannt als „Kleine Heckflosse“ mit einfachen runden Scheinwerfern und kürzerem Vorbau als der W111
1968–1976 W114 W115 Der „Strichacht“ war das letzte Modell mit hohen rechteckigen Scheinwerfern. Laut Spiegel war er das „maßgeschneiderte Vehikel für die ländliche Bevölkerung, die im gemächlichen Rhythmus der Fruchtfolge lebte und mit tannengrünen Gummistiefeln im tannengrünen Mercedes 200 D durch die Fluren zockelte“. Erstmals auch als Coupé erhältlich.
1976–1986
2.674.841 Stück
W123 Gilt unter Liebhabern als letzter „Chrombenz“ mit legendärer Zuverlässigkeit. Breitbandscheinwerfer zuerst mit runden, beim Topmodell (280 E) und später bei allen Modellen mit rechteckigen Reflektoren. Erstmals auch als Kombi (T-Modell, seit 1977) und weiterhin als Coupé erhältlich. War das meistgebaute Mercedes-Benz-Fahrzeug überhaupt.
1984–1996
2.583.470 Stück
W124 Gehörte zu den Fahrzeugen mit der besten Aerodynamik seiner Zeit. Anfängliche Qualitätsmängel führten zu Protestaktionen des fast ausschließlich Mercedes-fahrenden Taxigewerbes. Durch Umstellung der Modellbezeichnung 1993 oft als erste E-Klasse bezeichnet. Neben der Coupé- (C124) und Kombivariante erstmals auch als viersitziges Cabrio (A124) lieferbar.
1995–2003 W210 S210 Erste offiziell vorgestellte E-Klasse. Erstmals wurden runde Doppelscheinwerfer anstatt der üblichen Breitbandscheinwerfer vorgestellt. Von der Fachpresse kritisiert wurden Rostprobleme an tragenden Teilen, den oberen Türrahmen und Unzuverlässigkeiten der Elektronik, die den Markenansprüchen nicht gerecht wurden. Nicht mehr als Coupé und Cabrio lieferbar (siehe aber CLK).
2002–2009 W211 S211 Nachfolgemodell des W210 mit ovalen Scheinwerfern und modern anmutender Karosserie. Erstmals komplette Neugestaltung des Armaturenbretts und der Anordnung der Bedienteile im Gegensatz zu früheren Modellen. Durch hohen Anteil an digitaler Elektronik gab es in der Einführungsphase Rückrufe. Die Elektronik wurde nach dem Facelift im April 2006 wieder verringert.
seit 2004 C219 Als erste CLS-Klasse, zwischen E-Klasse und S-Klasse positioniert, bekannt. Wird wegen des optischen Erscheinungsbildes widersprüchlich auch als viertüriges Coupé bezeichnet.
seit 2009 W212 S212 Nachfolger des W211 und stellt die 4. Generation der E-Klasse dar.

Obere Mittelklasse Coupé

1968–1976 C115 Coupé-Version des W115.
1977–1985 C123 Coupé-Version des W123. Nachfolger des C115.
1987–1997 C124, A124 Coupé (C124) auf Basis der E-Klasse (W124), welches zwischen März 1987 und Juni 1997 gebaut wurde. Ab September 1991 gab es auch ein Cabrio (A124).
1997–2002 C208
A208
CLK: Coupe teilt sich die Platform mit der C-Klasse (W202), aber optischer Anpassung an den W210, hochwertigerer Ausstattung und leistungsstärkerer Motoren. Auch als Cabrio lieferbar.
2002-2009 C209
A209
Nachfolgemodell des C208 teilt sich die Platform mit der C-Klasse (W203). Auch als Cabrio lieferbar.
seit 2009 C212 Nachfolgemodell des C209 teilt sich die Platform mit der C-Klasse (W204).

Oberklasse

1949-1955 W191 Mercedes-Benz 170 S: Die Nobelversion des Typen 170 V (W136) war die erste S-Klasse von Daimler Benz
1951-1955 W187 Mercedes-Benz 220, erster Sechszylinder nach dem Zweiten Weltkrieg
1954–1960 W105 W180 W128 großer „Ponton“
1959–1971 W111 W112 Die „große Heckflosse“ unterschied sich von der kleinen äußerlich durch einen anderen Vorderbau und doppelte Stoßstangen hinten. Hinzu kam die Coupé- und die Cabrio-Variante bei denen die Heckflossen nur angedeutet waren. Cabrio-Modelle des Typs W111 sind bereits seit Jahren gesuchte Sammlerobjekte mit rasant steigenden Preisen. Viele Coupes wurden deshalb auf Cabrio umgebaut, ohne jedoch die notwendigen Versteifungen zu besitzen.
1965–1972 W108 W109 Ein Faceliftmodell des W111 ohne Heckflossen, mit zeitlicher Überschneidung angeboten. Hatte erstmals vier Scheibenbremsen. Das Modell 300 SEL 6,3 diente als Grundlage für das erste Rennfahrzeug von AMG.
1973–1979
473.035 Stück
W116 Erste S-Klasse mit Breitbandscheinwerfern bulligem Auftritt und sehr viel Chrom. War als Topmodell 450 SEL 6,9 mit einem V8 Motor mit fast sieben Liter Hubraum und hydraulischem Fahrwerk erhältlich. Ab 1978 erstmals mit ABS lieferbar.
1979–1991
818.036 Stück
W126 Zweite S-Klasse, erstmals mit Kunststoffstoßstangen und seitlicher Kunststoffbeplankung (nach dem Designer Bruno Sacco auch Sacco-Bretter genannt) ausgestattet. Unter der Verkaufsbezeichnung SEC auch als Coupé erhältlich. Gilt heute trotz des zuerst ungewöhnlichen Designs bei vielen als eines der elegantesten Mercedes-Benz-Fahrzeuge, die je gebaut wurden. Erstes mit Airbag lieferbares Fahrzeug überhaupt.
1991–1998
W140 406.532 Stück
W140 V140 „Riesenbaby“ oder „Dickschiff“. Die voluminöse Optik stieß nicht überall auf Gegenliebe und führte zu Markteinbußen gegenüber dem damals eleganten Konkurrenzmodell BMW 7er. Das Leergewicht von 2 Tonnen wurde wegen der Gefahr bei Unfällen mit deutlich leichteren PKW kritisiert. Jedoch die Wageninsassen selbst sind darin sehr sicher, was eigentlich ausschlaggebend ist. In der ersten Serie mit ausfahrbaren Stäben in den hinteren Kotflügeln ausgestattet, um das Fahrzeugheck beim Einparken einschätzen zu können.
1998–2005
ca. 485.000 Stück
W220 V220 Erste S-Klasse ohne Breitbandscheinwerfer mit wesentlich eleganterem Erscheinungsbild als beim Vorgänger. Neue Entwicklungen wie Abstandsradar Distronic und Keyless Go lieferbar.
ab 2005 W221 V221 Aktuelle S-Klasse mit Designelementen des Maybach. Die aktuelle S-Klasse verfügt über eine umfangreiche Weiterentwicklung des beim Vorgänger eingeführten Sicherheitssystems Pre-Safe.

Oberklasse Coupé

1951-1958 W188 Mercedes-Benz 300 S / 300 Sc, Coupé und Cabriolet des von 1951 bis 1962 gebauten Limousinen W186 und W189
1959-1971 W111 C W112 C Coupé der von 1959 bis 1967 gebauten S-Klasse der Baureihen W111 und W112, sowie ihrer bis 1971 gebauten Nachfolger W108
1971–1981
C107 ca. 63.000 Stück
C107 Coupé der von 1971 bis 1981 gebauten SL-Klasse der Baureihe W107 mit der Bezeichnung SLC.
1981–1991
W126C 74.060 Stück
W126 C Coupé der von 1979 bis 1991 gebauten S-Klasse der Baureihe W126 mit der Bezeichnung SEC.
1991–1998
C140 26.022 Stück
C140 Coupé der als „Riesenbaby“ oder „Dickschiff“ bezeichneten S-Klasse des Typs W140. Zuerst wie das Vorgängermodell auch als SEC bezeichnet und ab 1996 umbenannt in die Modellbezeichnung CL, zwischenzeitlich S 420/500/600 C.
1999-2006
C215 47.000 Stück
C215 Zweite CL-Klasse als Coupé auf Basis des W220. Mit runden Doppelscheinwerfern ausgestattet, um auch im Frontbereich eine Differenzierung zur Limousine zu erreichen.
ab 2006
C216 Coupé auf Basis das W221.

Sonderfahrzeuge der Oberklasse

1951–1962 W186 W189 Ehemaliges Dienstfahrzeug von Konrad Adenauer, deshalb als „Adenauer“ bekannt. Einer Legende nach hat Konrad Adenauer dieses Fahrzeug als Dienstwagen ausgewählt, weil er dort einsteigen und sitzen konnte, ohne seinen Hut abnehmen zu müssen.
1964–1981
2677 Stück
W100 Aufgrund der Modellbezeichnung Mercedes 600 oft einfach „Sechshunderter“ genannt. Als Langversion auch unter der Bezeichnung Pullman bekannt. Ein Exemplar diente auch in Deutschland bis Ende der 1980er Jahre als Präsidentenfahrzeug und Fahrzeug für Gäste bei Staatsbesuchen mit dem Kennzeichen 0-1.
seit 2002 W240 Wird unter dem traditionsreichen Namen Maybach vertrieben. Bei den Modellbezeichnungen (Maybach 57 und Maybach 62) beschreiben die nachgestellten Zahlen, ähnlich wie bei Yachten die Fahrzeuglänge. 57 S und 62 S sind „Sportvarianten“ für Selbstfahrer. Bleibt hinter den prognostizierten Verkaufszahlen zurück.

Roadster

1955–1963
R121 Marktbezeichnung Mercedes 190 SL, bekannt geworden auch als Nitribitt-Mercedes
1963–1971
48.912 Stück
W113 Spitzname „Pagode“, wegen des mittig niedrigeren Hardtops. Die Scheinwerfer stehen noch senkrecht.
1971–1989
300.165 Stück
R107 Erster „Mercedes SL“ mit breiten, eckigen Scheinwerfern. War sowohl als Roadster mit mitgeliefertem Hardtop (SL), als auch als Coupé mit verlängertem Radstand (SLC) erhältlich. Der erfolgreichste SL.
1989–2001 R129 Nachfolgemodell des fast 20 Jahre lang gebauten R107. Wesentlich aerodynamischere Karosserie als beim Vorgängermodell. Zeigt viele technische Gemeinsamkeiten mit dem W124 (E-Klasse) sowie die 4-Ventil Motoren der neuen S-Klasse W140.
1996–2004
ca. 308.000 Stück
R170 Erster Roadster (auch „Cabrio-Coupé“) mit festem, automatisch einklappbarem Metalldach (Vario-Verdeck) von Mercedes-Benz. Begründer einer neuen Klasse offener Fahrzeuge. Obwohl Peugeot in der Vergangenheit einer der ersten Anbieter dieser Technik war, führte Mercedes-Benz mit dem SLK diese Bauform in den 1990er Jahren erstmals wieder ein. „Cabrio-Coupés“ führte Peugeot erst einige Zeit nach Einführung des SLKs wieder ein.
seit 2001 R230 Aktuelle SL-Klasse mit angedeuteten Doppelscheinwerfern. Statt des mitgelieferten Hardtops der Vorgängermodelle mit Stoffverdeck erstmals mit einem automatisch klappbarem Dach aus Metall Vario-Verdeck ausgestattet. Facelift 2008.
seit 2004 R171 Aktuelle SLK-Klasse. Hat eine den Formel-1-Fahrzeugen nachempfundene Motorhaube. Der SLR hat eine ähnliche Motorhaube. Facelift 2008.

Sportwagen

1954–1963
3258 Stück
W198 Unter der Bezeichnung Mercedes 300 SL „Gullwing“ als legendärer Sportwagen bekannt. Erst als Coupé mit Flügeltüren, später als Roadster erhältlich. Galt seinerzeit als einer der „Traumwagen“ schlechthin.
1998–1999 Mercedes-Benz CLK GTR Dieser Supersportwagen wurde zur Homologation des gleichnamigen Rennwagens 25 mal verkauft.
seit 2003 C199 Der Mercedes-Benz SLR McLaren ist ein von der DaimlerAG und McLaren entwickelter auf 3500 Exemplare limitierter Supersportwagen. Seit Juli 2006 auch erhältlich als auf 150 Stück limitierte, von 460 kW auf 478 kW leistungsgesteigerte und leicht modifizierte Edition722.

Hochdachkombi

2001–2005 W414 Verkaufsbezeichnung Vaneo. Auf Basis der A-Klasse gebauter Hochdachkombi. Er wurde zunächst als Minitransporter ("Handwerkerfahrzeug") konzipiert. Mit Aufkommen der Familienvan-Mode wurde das Konzept schließlich bereits während der laufenden Entwicklung deutlich verändert, was die Entwicklungskosten in die Höhe trieb. Schließlich konnte das Fahrzeug die Ansprüche der typischen Mercedes-Benz PKW Kunden nicht erfüllen, während es als Minitransporter für den gewerblichen Einsatz deutlich zu teuer war. Das führte dazu, dass aufgrund geringer Verkaufszahlen der Vaneo nur von Februar 2001 bis Juli 2005 hergestellt wurde und ohne direktes Nachfolgemodell auskommen muss.

Kompaktvan

seit 2005 W245 Kompaktvan mit der Sandwich-Bauweise der A-Klasse, im Jahr 2005 neu vorgestellt. Als B-Klasse bezeichnet.

Sports Utility Vehicle

1997–2005 W163 Als M-Klasse bekannt, wurde 1997 als SUV aus amerikanischer Produktion auf den Markt gebracht und begründete eine neue Fahrzeugklasse. Stand anfangs wegen der verwendeten Materialien im Innenraum in der Kritik.
seit 2005 W164 Zweite M-Klasse als Nachfolgemodell des W163.
seit 2006 X164 Die GL-Klasse ist eine völlig neue Modellgeneration auf Basis der 2005 vorgestellten M-Klasse. Sie hat keinen Leiterrahmen-Aufbau mehr und ist auch als Siebensitzer erhältlich. Die Länge wuchs gegenüber dem Vorgänger um ca. 40 cm auf über 5 Meter Gesamtlänge. Hauptsächliches Absatzgebiet sollen die USA sein. Der GL ist langfristig als Nachfolger des legendären W463 gedacht, der aber auf Grund der hohen Nachfrage bis mindestens 2009 bei Magna Steyr in Österreich weitergebaut werden soll.
seit 2005 W251 Die neue R-Klasse basiert auf der M-Klasse W164, ist mit einer Fahrzeuglänge von mehr als fünf Metern aber deutlich größer und bietet sechs Personen in drei Sitzreihen Platz. Die R-Klasse verfügt über Allradantrieb, ist jedoch ein bedingt geländegängiges Fahrzeug, welches gehobenen Kundenansprüchen genügen soll.
ab 2008 X204 Die neue GLK-Klasse

Geländewagen

1979–2001 W460 W461 Das G-Modell wurde in einer Kooperation von Daimler-Benz und Steyr-Daimler-Puch entwickelt und auch dort produziert. Wurde hauptsächlich für den Geländeeinsatz in verschiedenen Karosserievarianten konzipiert. Als Wolf auch als Militärfahrzeug erhältlich.
ab 1989 W463 Überarbeitetes „Nachfolgemodell“ des G-Modells, neue Bezeichnung: G-Klasse. Gilt als luxuriöses Geländefahrzeug der Oberklasse.

Kleinbus

1996–2003 W638 Der W638 wurde als Mercedes-Benz-Transporter unter dem Namen Vito verkauft, in der PKW-Sparte mit luxuriöserer Ausstattung als V-Klasse. Der Name Vito stammt von der spanischen Stadt Vitoria, in der die Modelle hergestellt werden.
seit 2003 W639 Die zweite Generation des Kleinbus wird ebenfalls als Transporter Vito verkauft. Die PKW-Variante heißt nun Viano.

Erprobungsfahrzeuge

1969–1979 C111 Sportwagen mit Mittelmotor, Kunststoffkarosserie und Flügeltüren. Wurde als Experimentalfahrzeug mit Wankel-, Diesel- und Benzinmotor ausgerüstet und brach mehrere Geschwindigkeitsrekorde.
1991 C112 Als Supersportwagen mit Mittelmotor konzipiert, begeisterte der C112 viele Messebesucher, ging jedoch nie in Serienproduktion. Erster Mercedes mit Active Body Control.  

Historische Modelle bis 1945

1928–1932 W 06 Typen S / SS / SSK / SSKL, erste legendäre Sportwagen nach der Fusion, mit 6,8 - 7,1 ltr. Hubraum, 6 Zylindern in Reihe und Kompressor
1932-1939 W 23 / W 28 / W 30 Die Heckmotormodelle mit 1,3 - 1,7 ltr. Hubraum und 4 Zylindern
1931–1936 W 15 Modell 170 mit 6-Zylinder-Motor von 1,7 ltr. Hubraum
1936–1943 W 136 Modell 170 V mit 4-Zylinder-Motor von 1,7 ltr. Hubraum, Produktion wurde nach dem Krieg wieder aufgenommen.
1927–1933 W 02 Das Modell 200, Typ "Stuttgart" mit 2,0 ltr. Hubraum und 6 Zylindern in Reihe
1933-1937 W 21 Die Modelle 200 und 230 mit 2,0 - 2,3 ltr. Hubraum und 6 Zylindern
1937–1941 W 143 / W 153 Das Modell 230 mit 2,3 ltr. Hubraum und 6 Zylindern, Karosserie baugleich mit dem 260 D
1929–1934 W 11 Das Modell 260, Typ "Stuttgart" mit 2,6 ltr. Hubraum und 6 Zylindern in Reihe  
1937–1940 W 138 Gleichzeitig mit dem Hanomag Rekord war das Modell 260 D erster Serien-PKW mit Dieselmotor
1933-1937 W 18 Das Modell 290 mit 2,9 ltr. Hubraum und 6 Zylindern in Reihe
1937-1942 W 142 Das Modell 320 mit 3,2 - 3,4 ltr. Hubraum und 6 Zylindern in Reihe
1929–1933 W 10 Die Modelle 350 und 370, Typ "Mannheim" mit 3,5 - 3,8 ltr. Hubraum und 6 Zylindern in Reihe
1933–1934 W 19 / W 22 Das Modell 380, Typ "Mannheim" mit 3,8 ltr. Hubraum und 8 Zylindern in Reihe
1928-1939 W 08 Die Modelle 460 und 500, Typ "Nürburg" mit 4,6 - 5,0 ltr. Hubraum und 8 Zylindern in Reihe
1934–1944 W 24 / W 29 Die Modelle 500 K und 540 K sind ein elegante Sportwagen mit 8-Zylinder-Reihenmotoren von 5,0 - 5,4 ltr. Hubraum und Kompressor  
1930-1943 W 07 / W 150 Das Modell 770 "Großer Mercedes" mit 7,7 ltr. Hubraum und 8 Zylindern in Reihe

Literatur

  • Mercedes-Benz Automobile 1913-heute (2 Bände), Heel (2006), ISBN 3-898-80419-4
  • Mercedes-Benz Automobile 1913–1998 (7 Bände), Heel (1998), ISBN 3-893-65704-5
  • Mercedes Benz, Band 1, Personenwagen 1945 - 1975, Typenkompass, Motorbuch Verlag (2004), ISBN 3-613-02019-X
  • Mercedes Benz, Band 2, Personenwagen seit 1976, Typenkompass, Motorbuch Verlag (2002), ISBN 3-613-02209-5

Musik

Weblinks


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