- Mercedes-Benz V168
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Mercedes-Benz Modell 1997
W168 Hersteller: DaimlerChrysler Verkaufsbezeichnung: A-Klasse Produktionszeitraum: 1997–2004 Klasse: Kompaktklasse Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig Motoren: Ottomotoren:
1,4–2,1 l
(60–103 kW)
Dieselmotoren:
1,6–1,7 l
(44–70 kW)Länge: 3575−3776 mm Breite: 1719 mm Höhe: 1575–1603 mm Radstand: 2423−2593 mm Leergewicht: 1095−1190 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: Mercedes-Benz W169 Der Mercedes-Benz W168 ist das erste Fahrzeugmodell der Kompaktwagenklasse von Mercedes-Benz mit Frontantrieb. Er wurde 1997 als A-Klasse vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Modellgeschichte
Vorgeschichte – vom Konzeptfahrzeug zur Serienproduktion
- 1993
Im Jahre 1993 wurde auf der IAA in Frankfurt die Vision A 93 vorgestellt. Rund 80 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage befürworteten einen kleinen Mercedes-Benz in der Art dieses Konzeptfahrzeuges. Dieses Ergebnis führte zu einer schnellen Entscheidung des Mercedes-Benz Vorstands und im Dezember 1993 wurde die Serienfertigung der A-Klasse beschlossen. Produziert wurde das Fahrzeug in Rastatt.
- 1994
Das neue Modell punktet 1994 weiter auf den großen internationalen Automobilmessen vor allem wegen seiner hohen Umweltverträglichkeit, der hochwertigen Mercedes-Benz Qualität, der Innovationsfreude und ihrer Qualität. Für die Ingenieure und Designer waren die wichtigsten Faktoren für die Weiterentwicklung des Modells Fahrspaß, geringe Außenabmessungen, großzügiger Platz, Nutzwert und Variabilität, Insassensicherheit, Umweltverträglichkeit, niedriger Kraftstoffverbrauch und der Einsatz alternativer Antriebe. Im August 1994 konnte bereits der erste 1,5 Millionen teure Prototyp unter Alltagsbedingungen getestet werden.
- 1995
Auf der Frankfurter IAA im September 1995 wurde das Innenraumkonzept der A-Klasse präsentiert. Die Gesamtlänge des Fahrzeugs ist gegenüber der Studie mittlerweile um 225 Millimeter gewachsen. Das Platzangebot vergrößerte sich weiter, insbesondere im Kofferraum.
- 1996
Im Jahr 1996 begann die Werbekampagne für die A-Klasse, mit der Mercedes-Benz Maßstäbe setzte. Die Macher fanden dafür eine neue Ästhetik und Sprache, denn die Werbung sollte zwischen herausragender Ingenieurleistung, unkonventioneller Innovation und Mythos vermitteln: An dieser Schnittstelle zwischen einem zukunftsweisenden, jugendlichen Konzept und den traditionellen Werten der Marke Mercedes-Benz ist die A-Klasse positioniert. Die bestehenden Werte der Marke mussten in diesem Auftritt bewahrt werden, andererseits spielen Motive wie Individualität, Jugend, Weiblichkeit, Verantwortungsbewusstsein, hedonistischer Genuss und automobile Solidität eine wichtige Rolle.
- 1997
Die offizielle Premiere der A-Klasse erfolgte auf dem Genfer Automobilsalon im März 1997. Der Verkaufsstart folgte acht Wochen später im Mai 1997 und im Oktober stand der Wagen bei den Händlern.
Jürgen Hubbert, 1997 Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz AG und zuständig für das Geschäftsfeld Personenwagen, betont dazu in Genf: „Die neue A-Klasse ist mehr als ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Mercedes-Produktoffensive. Sie ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens und ein Trendsetter für die gesamte Pkw-Entwicklung.“
„Die A-Klasse öffnet die Marke für neue Kundengruppen und verleiht dem Stern zusätzliche Jugendlichkeit und Frische.“ So Dieter Zetsche bei der Präsentation der A-Klasse in Genf. Diesen Charakter des Autos trug von März bis Oktober 1997 die A-Motion-Tour in die Städte Europas. In 20 europäischen Städten ist das Spektakel rund um den W 168 zu sehen, das multimediale Kunst- und Kommunikationsprojekt machte in Frankfurt/Main, Berlin, Leipzig, München, Dortmund, Kiel, Bremen, Hannover, Mannheim, Dresden, Stuttgart, Nürnberg, Kopenhagen, Oberhausen, Zürich, Paris-Versailles, Mailand, Neapel, Prag und Madrid Station. Höhepunkt war am 15. Oktober 1997 die große Show im Werk Rastatt, wo die A-Motion-Tour in einer Inszenierung mit Licht und Showelementen mündete. Eigens für die A-Motion-Tour hatte die spanische Theatergruppe „La Fura dels Baus“ das Theaterstück „Simbiosis“ mit spektakulären Effekten geschaffen. Ein 18 Kubikmeter großer Kubus aus Holz und Metall mit einer Struktur aus Netzen und Zeltbahnen im Inneren ersetzte dabei die traditionelle Bühne. Insgesamt sahen rund 500 000 Menschen an 185 Tagen die Show der A-Motion-Tour.
Entstehung
Mercedes-Benz baute zuvor traditionell ausschließlich Limousinen der Oberklasse, der oberen Mittelklasse, und mit dem 190er ab 1982 der Mittelklasse. Motivation für den Einstieg in kleinere Klassen war vor allem die geringe Wachstumsmöglichkeit in den angestammten Marktsegmenten von Mercedes-Benz. Nach den Worten von Markenvorstand Jürgen Hubbert war der Hersteller „auf dem besten Weg, in eine Positionierungsfalle zu tappen. Hätten wir uns mit den kleinen Stückzahlen der S-Klasse (49.996 im Jahr 1996) zufrieden gegeben, wären wir in die Rolls-Royce-Ecke geraten; ein existenzielles Problem für das gesamte Unternehmen“ [1].
Weitere Gründe für den Einstieg in die Kompaktklasse waren die veränderten Verkehrsverhältnisse verglichen mit früheren Jahrzehnten (zunehmende Verkehrsdichte in den Innenstädten, Parkplatznot, lange Staus) und damit einhergehend veränderte Bedürfnisse der Kunden, andererseits die Tatsache, dass die Käufer von Mercedes-Benz-Pkw im Durchschnitt immer älter wurden. Ursache hierfür war ein sehr konservatives Markenimage. Mit der A-Klasse sollte ein größerer Anteil junger Käufer an die Marke Mercedes-Benz herangeführt und gebunden werden. Bei der Gestaltung des Interieurs und der angebotenen Fahrzeuglackierungen wurde deshalb in den ersten Modelljahren das Ziel verfolgt, Jugendlichkeit und Frische auszustrahlen.
Tatsächlich wurde die A-Klasse jedoch insbesondere bei Senioren beliebt. Diese schätzen die hohe Sitzposition und die gute Rundumsicht. Mercedes-Benz passte sich an diese veränderte Käufersituation an: Bei der Modellpflege im Jahr 2001 wurden die Kunststoffe im Fahrzeuginterieur, deren Optik und Haptik vorher vielfach als billig empfunden wurden, durch Materialien mit höherwertiger Anmutung ersetzt. Auch waren ab diesem Zeitpunkt - je nach Ausstattungslinie - auch erstmals Mercedes-typische Edelholzapplikationen erhältlich. Entsprechende Modifikationen wurden auch bei der Bedienung, beim Fahrzeugexterieur, bei den verfügbaren Fahrzeuglackierungen, sowie an der Preisliste durchgeführt, um das Produkt insgesamt gediegener wirken zu lassen.
Erster Entwicklungsansatz für kleinere Bauarten war das NAFA (Nahverkehrsfahrzeug, Spitzname „Vesperwägele“, 1986). Technische Entwicklungsgrundlagen für den W168 waren dann die Vision A 93 (1993) und Studie A (1994).
Modellentwicklung
- 18. Oktober 1997: Markteinführung der A-Klasse mit den Motorisierungen A 140 und A 160
- 21. Oktober 1997: Durchführung des Elchtests durch eine schwedische Automobilzeitschrift
- 11. November 1997: Produktionsstopp
- 26. Februar 1998: Wiederaufnahme der Produktion
- August 1998: Modellpflege „Modelljahr 1999“, Einführung der Motorisierungen A 160 CDI und A 170 CDI
- Mai 1999: Modellpflege „Modelljahr 2000“, Einführung der Motorisierung A 190
- September 2000: Modellpflege „Modelljahr 2001“, Modifizierung des Griffs an der Heckklappe
- März 2001: Modellpflege „Modelljahr 2002“, „große“ Modellpflege, neu im Programm: Die „verlängerte“ A-Klasse V168, die zusätzliche Länge von 170 mm kommt ausschließlich den Fondpassagieren zugute.
Probleme bei der Markteinführung
Bekannt wurde der W168 durch den sogenannten Elchtest, ein nicht genormtes Spurwechsel-Fahrmanöver bei ca. 65 km/h, welches bis zu diesem Zeitpunkt nur bei Fahrzeugtests in Schweden üblich war. Bei einem solchen Test des W168 durch einen schwedischen Auto-Journalisten, drei Tage nach der offiziellen Fahrzeugvorstellung, kippte das Fahrzeug auf die Seite. Zuerst spielten die Verantwortlichen der Daimler-Benz AG den Vorfall herunter und versprachen, bisher produzierte Fahrzeuge mit anderen Reifen auszustatten und künftige Fahrzeuge mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP auszurüsten. Kurz darauf entschloss man sich jedoch zu einem Verkaufstopp und rüstete alle bisher gebauten Fahrzeuge mit ESP und geändertem Fahrwerk nach.
Der Elchtest brachte der A-Klasse liebevolle Spitznamen wie „Elch“ oder „Purzel“ ein, aber auch viel Spott. Am geläufigsten im Volksmund war die Bezeichnung "Kleinster Kipper der Welt" oder dass Mercedes als "Zweirad Fabrik" tituliert wurde. Sinnigerweise war das Zwischenlager der noch nicht umgerüsteten Fahrzeuge im Badischen Kippenheim angesiedelt, was die Ironie weiter anheizte.
Modellvarianten
Alternative Antriebe
Antrieb Modell Bauzeit Baumuster Motorname Leistung Elektro Zebra 1997 168.085 AEG Batteries Zebra 50 kW Hybrid HyPer 1999 OM 668 DE 17 LA 92 kW (125 PS) PEMFC Necar 3 1997 Ballard Mark 700 50 kW (68 PS) Necar 4 1999 Ballard Mark 700 70 kW (95 PS) Necar 4 Advanced 2000 Ballard Mark 900 75 kW (102 PS) Necar 5 2000 Ballard Mark 900 75 kW (102 PS) Necar 5.2 2001 Ballard Mark 901 75 kW (102 PS) F-Cell 2003 168.186 Ballard Mark 902 65 kW (87 PS) Anmerkungen:
- Die angegebene Baumuster-Nummer entspricht den Stellen 4 bis 9 der Fahrzeug-Identifizierungsnummer.
- Die Stelle 11 der Fahrzeug-Identifizierungsnummer lautet stets „J“ oder (ab der millionsten gebauten A-Klasse) „K“ für das DaimlerChrysler-Werk in Rastatt.
- Die Motornamen sind wie folgt verschlüsselt: M = Motor, OM = Ölmotor, E = Saugrohr-/Kanaleinspritzung, DE = Direkteinspritzung, L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, red. = reduzierte Leistung.
- Der A 140 wurde bei Bestellung des vollautomatischen Getriebes mit dem gedrosselten Motor aus dem A 160 ausgestattet.
- Der A 160 CDI war erst ab 2001 mit vollautomatischem Getriebe erhältlich.
- Der A 160 CDI war nicht mit verlängertem Radstand erhältlich.
- Der F-Cell wurde als Kleinserie mit 60 Fahrzeugen gefertigt.
Karosserie
Mit ursprünglich nur 3575 mm Länge war die erste Version der A-Klasse, der W168, wesentlich kompakter als andere PKW-Modelle von Mercedes-Benz. Ab 2001 wurde zusätzlich eine Version mit um 170 mm verlängertem Radstand angeboten, welche intern als V168 bezeichnet wird. Der zusätzliche Raum des V168 kommt vollständig den Passagieren auf der Rückbank zugute. Die verlängerte Version ist an den längeren Fondtüren zu erkennen. Bei ganz zurückgeschobener Rücksitzbank hat dieses Fahrzeug eine Innenraumlänge von 2005 mm, welche somit um 27 mm größer ist als die der S-Klasse.
Innovationen der ersten A-Klasse waren unter anderem die Sandwichbauweise, durch die ein Teil der Aggregate (Motor, Getriebe und Achsen) vor und unter der Fahrgastzelle untergebracht werden konnten, aber auch eine Innenraumvariabilität, die in diesem Fahrzeugsegment sonst bisher nicht üblich war. Bei einem Frontalcrash taucht die Antriebseinheit unter den Passagierraum des Fahrzeugs.
Sicherheitskonzept
Die stabile Bodenanlage aus einem Verbund geradliniger Längs- und Querträger war ein integraler Bestandteil des neuen Sicherheits-Konzepts. Am vorderen Ende der Längsträger befand sich ein neuartiges Frontmodul aus Aluminium mit zwei seitlichen Crashboxen. Für die vorderen Kotflügel wurde, erstmals in der Großserie bei Mercedes-Benz, Kunststoff verwendet, der nach einer leichten Kollision wieder seine ursprüngliche Form annimmt, ohne dass Reparatur- oder Lackierungsarbeiten erforderlich wurden. Die Heckklappe bestand zur Gewichtseinsparung ebenfalls aus Kunststoff. Die reparaturfreundliche Konstruktion der A-Klasse reduzierte nicht nur die Instandsetzungskosten nach einem Unfall, sondern hatte außerdem eine niedrige Einstufung in der Kaskoversicherung zur Folge.
Zur passiven Sicherheit gehörten außerdem die serienmäßig eingebauten Rückhaltesysteme bei, die speziell an das Konzept der A-Klasse mit ihren kurzen Deformationswegen angepasst wurden. Sie umfassten Fullsize-Airbags für Fahrer und Beifahrer, Automatikgurte, die an den Vordersitzen und äußeren Fondsitzplätzen mit Gurtstraffern versehen waren, sowie Gurtkraftbegrenzer an den Vordersitzen.
Das neuartige Aktive Service System ASSYST, das die Ölqualität im Motor kontinuierlich analysiert, ermöglichte bei allen A-Klasse Motoren bedarfsgerechte Wartungsintervalle, die den tatsächlichen Einsatzbedingungen entsprachen und sich dadurch auf bis zu 40 000 Kilometer verlängerten.
Das Fahrwerk der A-Klasse war eine völlige Neuentwicklung: Vorn wurde ein modifiziertes McPherson-System mit Schraubenfedern, Zweirohr-Gasdruckstoßdämpfern und Drehstab-Stabilisator verwendet. Die Achskomponenten waren zusammen mit dem Zahnstangen-Lenkgetriebe und der Motor-Getriebe-Einheit auf einem Integralträger montiert, der an acht Punkten mit der Karosserie verschraubt war. Hinten kam eine Längslenker-Achse mit Schraubenfedern, Einrohr-Gasdruckstoßdämpfern und Drehstab-Stabilisator zum Einsatz. Diese Achskonstruktion ließ sich unterhalb des Ladebodens anordnen, ohne dass das Platzangebot im Innenraum beeinträchtigt wurde. Stoßdämpfer und Federn liegen in einem sonst nicht nutzbaren Raum schräg vor der Radmitte.
Motoren
Ottomotoren
Der Benzinmotor M 166 ist ein quer eingebauter Reihenvierzylinder mit acht Ventilen und einer über Steuerkette angetriebenen obenliegenden Nockenwelle (OHC). Er verfügt über einen Leichtmetall-Zylinderkopf und -Zylinderblock, eine fünffach gelagerte Kurbelwelle und eine elektronisch gesteuerte Benzineinspritzung. Der Motor war in den Hubraum-Varianten 1397 cm³, 1598 cm³, 1898 cm³ (ab 1999), und 2084 cm³ (ab 2002) erhältlich.
Dieselmotoren
Der Dieselmotor OM 668 verwendet Common-Rail-Einspritzung und ist mit einem Turbolader und einem Ladeluftkühler ausgerüstet. Er weist eine Bohrung von 80 mm und einen Hub von 84 mm auf, was einen Gesamthubraum von 1689 cm³ des quer eingebauten Reihenvierzylinders ergibt. Für die Common-Rail-Direkteinspritzung werden Injektoren mit einem Druck von 1350 bar verwendet. Es handelt sich um einen 16-Ventiler mit zwei über Steuerkette angetriebene obenliegenden Nockenwellen (DOHC). Die Verdichtung beträgt 19:1. Der Turbolader hat eine Wastegate-Laderegelung.
Der Motor war in vier Varianten erhältlich, die mechanisch alle gleich aufgebaut waren:
Die Variante mit Motorcode 668.940 (A 170 CDI bis 2001) ist die ursprüngliche Version. Die Variante 668.941 (A 160 CDI bis 2001) ist ihr gegenüber leistungsmäßig reduziert, da sie keinen Ladeluftkühler besitzt.
Die Modellpflege-Varianten 668.942 (A 170 CDI ab 2001) und 668.940 red. (A 160 CDI ab 2001) weisen eine etwas höhere Motorleistung auf, bedingt durch eine geänderte Nockenwelle sowie durch eine Abgasturbine aus verbessertem Material. Das Drehmoment ist identisch geblieben mit 160 Nm beim A 160 CDI und 180 Nm beim A 170 CDI, aber die neuen Motoren stellen dieses über einen größeren Drehzahlbereich bereit:
- Beim A 160 CDI vor 2001: 1500-2400 U/Min.; nach 2001: 1500-2800 U/Min.
- Beim A 170 CDI vor 2001: 1600-3200 U/Min.; nach 2001: 1600-3600 U/Min.
Die MoPf-Variante 668.940 red. (A 160 CDI ab 2001) besitzt außerdem nunmehr einen Ladeluftkühler.
Beim A 160 CDI wurde eine längere Getriebeübersetzung verwendet, so dass das Drehzahlniveau und damit der Kraftstoffverbrauch insgesamt niedriger war als beim A 170 CDI.
Der Flugmotorenhersteller Thielert bietet unter dem Namen Thielert Centurion 1.7 eine für die Luftfahrt angepasste Version des OM 668 an. Es handelt sich hierbei um die erste Neuentwicklung eines Flugtriebwerks für die zivile Luftfahrt seit dem Engagement von Porsche.
Serienmäßige Ausstattungslinien
Für die A-Klasse standen 1997 folgende drei Ausstattungslinien mit einer reichhaltigen Serienausstattung zur Verfügung:
Classic (Basisversion)
Elegance (zusätzliche Ausstattungsmerkmale gegenüber der Classic-Version)
- Leichtmetallräder
- in Wagenfarbe lackierte Kühlermaske und Außenspiegelgehäuse
- Chromeinlagen in den Türgriffen
- zweifarbige Rückleuchtengläser
Avantgarde (technisch-progressive Modellvariante)
- Leichtmetallräder mit Breitreifen
- silbern lackierte Kühlermaske
- in Wagenfarbe gehaltene Außenspiegelgehäuse
- einfarbige Heckleuchtengläser
Ausstattungsoptionen
Beim W168 war erstmals ein sogenanntes Lamellenschiebedach erhältlich. Dieses besteht aus fünf Metall-Lamellen, die sich beim Öffnen nach hinten übereinander schieben und in vollständig geöffnetem Zustand eine große Dachöffnung bis in den Fondbereich ermöglichen. Bei geschlossenem Dach kann die vordere Lamelle zur Entlüftung aufgestellt werden. Anfänglich gab es Probleme mit der Dichtigkeit des Lamellenschiebedachs.
Neben einem Schalt- und einem Automatikgetriebe war ein Schaltgetriebe mit Halbautomatik erhältlich. Bei Fahrzeugen mit Halbautomatik entfällt das Kupplungspedal, da die Kupplung automatisch betätigt wird, wenn ein anderer Gang eingelegt wird.
Neben der herausnehmbaren Rücksitzbank war optional auch ein herausnehmbarer Beifahrersitz erhältlich. Dadurch kann der gesamte Innenraum mit Ausnahme des Fahrersitzplatzes als ebener Stauraum genutzt werden.
Sondermodelle
Eigentlich kein Sondermodell im herkömmlichen Sinn, jedoch als Topmodell der W168-Baureihe angesiedelt, wurde 2002 der A210 Evolution vorgestellt. Neben einem im Hubraum vergrößerten M166-Motor hat er Ledersitze, Aluminiumverkleidungen im Innenraum, das Bodykit (Front- & Heckschürze sowie Seitenschweller) des Mercedes Tuners AMG, ein Sportlenkrad, ein Sportfahrwerk (ohne Tieferlegung), Edelstahl-Sportpedalerie, Breitreifen, Spiegelblinker, neue 17-Zoll-Aluminiumfelgen, Klarglasscheinwerfer, einen gelochten Kühlergrill, zwei Heckscheibenspoiler und rote Zierstreifen an den Seiten. Geplant war zuerst ein A 21 AMG mit Kompressormotor, jedoch konnte damals kein A-Klasse Getriebe bzw. die Kupplung solch ein Drehmoment übertragen. Schon die A 170 CDI-Maschine musste aus denselben Gründen im Drehmoment reduziert werden. So wurde aus dem A 21 AMG ein A 210 Evolution.
1999 kam das Sondermodell F1 Edition auf den Markt. Auf 250 Einheiten limitiert, wurde die Hälfte als Coulthard-, die anderen als Häkkinen-Version ausgeliefert. Basismodell war der A160 Elegance, der mit einigen Sonderausstattungen aufgerüstet wurde. Neben der zum Formel 1-Rennwagen passenden Lackierung gab es u.a. den Schaltknauf aus dem SLK mit Kennzeichnung, AMG-Felgen und eine Designo-Belederung für den Innenraum.
Während der gesamten Bauzeit wurden wechselweise Sondermodelle wie der Classic Fun, Classic Spirit, Classic Style und Picadilly angeboten, die jeweils eine etwas aufgewertete Serienausstattung integriert hatten.
Die absoluten Rennwagen waren die zwei speziell modifizierten A-Klassen der Firmen AMG und HWA.
Bei HWA (die von H.W. Aufrecht, dem Mitbegründer von AMG ins Leben gerufen wurde und heute die Rennwagen für die DTM von Mercedes-Benz baut) setzte man den aus dem SLK 32 AMG bekannten 354 PS starken V6-Kompressor in die nun A 32 Kompressor A-Klasse. Von außen relativ unscheinbar gehalten, quetschte man nicht nur den Motor, sondern die komplette Antriebstechnik des SLK in die A-Klasse, der nun Heckantrieb und die Bremsanlage des Roadsters spendiert bekam. Auch das Fahrwerk wurde stark modifiziert und die im SLK eingebaute 5-Gang-Automatik wurde extra für die A-Klasse angepasst. Durch den großen Motor wurde sogar das Armaturenbrett inkl. Sitze zurückversetzt. In ca. 5 Sekunden soll dieses Gefährt auf 100 km/h beschleunigen und etwa 230 km/h Spitze erreichen. Die gebaute Stückzahlen schwanken je nach Quelle zwischen eins und zehn.[2]
AMG ging einen etwas anderen Weg mit seinem A 38 AMG. Man setzte einfach zwei A-190-Motoren in die A-Klasse ein. Einer blieb an gewohntem Platz , den anderen baute man unter dem Kofferraum ein. So hatte die A-Klasse nun Allradantrieb, trotzdem blieb wegen der Sandwichbauweise der Kofferraum fast vollständig erhalten. Der hintere Motor ist abschaltbar. Zusammen leisten sie 184 kW (250 PS) und 360 Nm Drehmoment und eine spezielle Kupplungsautomatik sorgt für die Kraftübertragung, die jedoch weiterhin mit der normalen H-Schaltung getätigt wird. Etwa 230 km/h sind auch hier möglich. Neben einer neuen Frontschürze wurde auch das Fahrwerk überarbeitet und die Bremsanlage des E 55 AMG eingebaut. Lediglich vier Stück wurden produziert, zu den Erstkunden gehörten auch die damaligen McLaren-Mercedes-Fahrer Häkkinen und Coulthard.[3]
Produktionszahlen
Nach Angaben von Daimler-Chrysler wurden weltweit über 1,5 Millionen Fahrzeuge der beiden Baureihen W168 (1997 bis 2004) und W169 (seit 2004) verkauft.
Nachfolgemodell
Das Nachfolgemodell W169 mit überarbeitetem Design und vielen technischen Neuerungen wurde im September 2004 vorgestellt. Im März 2005 erschien zudem der W245 (Verkaufsbezeichnung B-Klasse), der häufig als Nachfolger der Langversion W168 angesehen wird: Der W169 fällt insbesondere bei der Größe des Fußraums im Fond hinter den W168 zurück, so dass Besitzer eines W168 ihr Fahrzeug häufig durch einen W245 anstelle des W169 ersetzen. Der W245 basiert auf der gleichen Plattform wie der W169 und verwendet auch dieselbe Motorenpalette.
Quellen
- ↑ Anja Rother: Krisenkommunikation in der Automobilindustrie. Eine inhaltsanalytische Studie am Beispiel der Mercedes-Benz-A-Klasse. Tübingen 2003. (PDF; 1,2 MB).
- ↑ http://www.hwa-ag.info/fileadmin/user_upload/Downloads/Startseite/Showroom/A32K/a32_auto_motor_sport_16102002.pdf
- ↑ http://www.elchfans.de/aklasse_w168/a38_amg.php?st=1&um=4
Werner Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen, Band 3+4, seit 1986, Motorbuchverlag Stuttgart 1987
Weblinks
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