Mercedes-Benz W03

Mercedes-Benz W03

Der Mercedes-Benz Typ 300 wurde zur Berliner Automobil-Ausstellung im Oktober 1926 vorgestellt. Der Wagen der oberen Mittelklasse konventioneller Bauart mit Dreiliter-Motor und ohne technische Besonderheiten war zusammen mit dem nicht in Serie gebauten 1,2/1,3 ltr.-Typen W01/W14 und dem Zweiliter-Typ W02 von Ferdinand Porsche konstruiert worden.


Inhaltsverzeichnis

Mercedes-Benz Typ 300 (W03) 1926 - 1927

Der Wagen war werksseitig als Fahrgestell, sechssitziger Tourenwagen, sechssitzige Pullman-Limousine und drei- oder viersitziges Cabriolet (mit zwei Türen) erhältlich. Sein seitengesteuerter Sechszylinder-Reihenmotor mit 2968 ccm Hubraum leistet 55 PS (40 kW) und beschleunigt das Fahrzeug auf bis zu 100 km/h. Über ein Vierganggetriebe werden die Hinterräder angetrieben, die an einer Starrachse befestigt und an Halbelliptik-Blattfedern aufgehängt sind. Auch die Vorderachse ist starr und hängt an Halbelliptik-Blattfedern. Der Wagen ist mit Seilzugbremsen für alle vier Räder ausgestattet.

Wie auch der kleinere Zweiliter-Wagen 8/38 PS ließ sich der riesige Mercedes-Benz Typ 300 nicht sonderlich gut verkaufen. Er war zwar sehr bequem, aber viel zu groß und zu schwerfällig. Bereits einige Monate nach Auslieferungsbeginn im Januar 1927 wurde das Modell überarbeitet.


Mercedes-Benz Typ 300 (W04) 1927 - 1928

Noch 1927 wurde in den unveränderten Wagen ein neuer Motor mit etwas kürzerem Hub eingesetzt. Er hat 3030 ccm Hubraum und leistet ebenfalls 55 PS (40 kW). Eine etwas längere Hinterachsübersetzung (1:4,8 anstatt 1:5,4) sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h.

Diese kleine Änderung, von der Käuferschaft fast unbemerkt, brachte nicht den gewünschten Verkaufserfolg. Daher wurde das Modell W04 im Folgejahr nochmals überarbeitet.


Mercedes-Benz Typ 320 (W04) 1928

Nachdem man vorher durch eine längere Hinterachsübersetzung die Höchstgeschwindigkeit angehoben hatte, ging man nun den umgekehrten Weg: Durch eine kürzere Hinterachsübersetzung (wieder 1:5,4 für die Flachland-Version und sogar 1:5,8 für die Bergversion) sollte die Beschleunigungsfähigkeit erhöht werden. Zudem wurde ein Motor mit erneut vergrößertem Hubraum von 3131 ccm, aber unveränderter Leistung eingesetzt. Resultat waren Höchstgeschwindigkeiten von 100 km/h in der Flachlandversion und 95 km/h in der Bergversion.

Erneut honorierte die Käuferschaft die Verbesserung nicht. Die Verkäufe blieben auf niedrigem Niveau. So stand noch im selben Jahr die dritte Überarbeitung an.


Mercedes-Benz Typ 350 (W05) 1928 - 1929

Erneut vergrößerte man den Hubraum des Motors, diesmal auf 3444 ccm. Nun stand mit 60 PS (44 kW) auch etwas mehr Leistung zur Verfügung. Die Hinterachsübersetzung wurde wieder etwas verlängert auf 1:5,0 (Flachlandversion) bzw. 1:5,4 (Bergversion). Dies resultierte in leicht veränderten Höchstgeschwindigkeiten von 103 km/h bzw. 100 km/h.

Niemand hatte tatsächlich noch eine Verbesserung der Verkaufszahlen erwartet. Daher betraute die Daimler-Benz AG gleichzeitig auch Hans Nibel mit der Überarbeitung, woraus der Nachfolge-Typ Mannheim 350 entstand. Von Ferdinand Porsche trennte man sich in der Folge.


Produktionszahlen

  • Typ 300 (W03): 834 Stück
  • Typ 300 (W04): 2485 Stück
  • Typ 320 (W04): 202 Stück
  • Typ 350 (W05): 713 Stück


Quellen

Oswald, Werner: Mercedes-Benz Personenwagen 1886-1986, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1987, ISBN 3-613-01133-6



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