Metallo-supramolekulare Chemie

Metallo-supramolekulare Chemie

Die Supramolekulare Chemie ist ein Teilgebiet der Chemie, das sich mit der Assoziation von Molekülen zu übergeordneten (Supra-)Strukturen beschäftigt. Sie wird auch häufig als Wirt-Gast-Chemie (engl.: Host-Guest-Chemistry) bezeichnet. Prägend für dieses Gebiet waren Erkenntnisse über Aggregate aus Enzymen und ihren Substraten. Zur Erforschung von Supramolekülen werden interdisziplinär Methoden aus allen Bereichen der Chemie und Physik eingesetzt. Für ihre Beiträge dazu wurden Donald J. Cram, Jean-Marie Lehn und Charles J. Pedersen 1987 mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Cram erklärte Wirt-Gast-Komlexe folgendermaßen: "Diese Komplexe bestehen aus zwei oder mehr Molekülen oder Ionen, deren einzigartige Strukturen durch andere Kräfte als den kovalenten Bindungen zusammen gehalten werden...Diese elektrostatischen Kräfte schließen Wasserstoffbrücken, Ion-Paar-Bildung, Säure-Base-Wechselwirkungen, Metall-Ligand-Wechselwirkungen, Van-der-Waals-Anziehung und hydrophobe Wechselwirkungen ein."

Zu den meistuntersuchten Verbindungsklassen in der Supramolekularen Chemie gehören die Kronenether, die Kryptanden und Cryptate, nebst den zugehörigen Metalla-Topomere, ebenso wie die Cyclodextrine und Calixarene. Aber auch anorganische Wirte wie Zeolithe und Polyoxovanadate sind möglich.


Die Untersuchung dieser Assoziate verfolgt mehrere Ziele: Sie versucht sowohl, tiefere Einsichten in die Natur von Enzym-Substrat-Komplexen zu vermitteln, als auch den Zugang zu verbesserten Katalysatoren und analytischen Methoden zu ermöglichen. Des Weiteren strebt die Supramolekulare Chemie danach, neue Materialien mit möglichst maßgeschneiderten Eigenschaften zu synthetisieren. Das wichtigste Werkzeug der Supramolekularen Chemie ist hierbei jeweils die spontane Selbstassemblierung und Selbstorganisation.

Metallo-supramolekulare Chemie

Im Teilgebiet der metallo-supramolekularen Chemie werden Metallionen als wichtige strukturbildende Baugruppen eingesetzt. Die so erhaltenen Strukturen werden im Vergleich mit den rein organischen Strukturen gleicher Topologie als metalla-Topomere bezeichnet.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Supramolekulare Chemie — Die Supramolekulare Chemie ist ein Teilgebiet der Chemie, das sich mit der Assoziation von Molekülen zu übergeordneten (Supra )Strukturen beschäftigt. Sie beschäftigt sich mit Prozessen der Selbstassemblierung und der Wirt Gast Chemie… …   Deutsch Wikipedia

  • Wirt-Gast-Chemie — Die Supramolekulare Chemie ist ein Teilgebiet der Chemie, das sich mit der Assoziation von Molekülen zu übergeordneten (Supra )Strukturen beschäftigt. Sie wird auch häufig als Wirt Gast Chemie (engl.: Host Guest Chemistry) bezeichnet. Prägend für …   Deutsch Wikipedia

  • Molekulare Erkennung — Die Supramolekulare Chemie ist ein Teilgebiet der Chemie, das sich mit der Assoziation von Molekülen zu übergeordneten (Supra )Strukturen beschäftigt. Sie wird auch häufig als Wirt Gast Chemie (engl.: Host Guest Chemistry) bezeichnet. Prägend für …   Deutsch Wikipedia

  • Rolf Saalfrank — Rolf W. Saalfrank (* 12. Januar 1940 in Fürth, Bayern) ist Professor für organische Chemie an der Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg. Rolf W. Saalfrank studierte Chemie an der Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”