- Methuenvertrag
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Der Methuenvertrag war ein Abkommen, das am 27. Dezember 1703 zwischen England und Portugal in Lissabon geschlossen wurde. Es sah vor, dass England ohne Hindernisse Textilien nach Portugal (und dessen Kolonien) exportieren durfte, während Portugal Portwein nach England ausführte. Der Name geht auf den englischen Politiker John Methuen zurück, der als außerordentlicher Botschafter in Portugal dieses Abkommen aushandelte.
Dieser Vertrag war besonders für England vorteilhaft, denn es erwarb sich dadurch einen Markt für seine Produkte während des Beginns der industriellen Revolution und machte Portugal wirtschaftlich von sich abhängig. Dazu bekam es den Wein zu einem Preis, der um ein Drittel unter dem Preis für französischen Wein lag, trotzdem war er Ursache für einen Boom der Portweinproduktion im Norden Portugals. Für Portugal war der Vertrag jedoch insofern verhängnisvoll, als seine Textilwirtschaft zerstört wurde und somit in Portugal die industrielle Revolution viel später und in geringerem Ausmaß stattfand.
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
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