- Metzleinstaler Hof
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Der Metzleinstaler Hof ist eine denkmalgeschützte[1] städtische Wohnhausanlage in Wien-Margareten. Sie befindet sich am Margaretengürtel 90–98.
Inhaltsverzeichnis
Baubeschreibung
Der Metzleinstaler Hof wurde nach dem Ersten Weltkrieg als Miethaus geplant, jedoch nach einem Entwurf des Architekten Robert Kalesa 1920 als erster "echter" Gemeindebau der Stadt Wien fertiggestellt. Dieser Gemeindebau war ohne Gangküchen, dafür mit direkter Belichtung aller Räume und einem Kindergarten im Erdgeschoss ausgestattet. Der Name dieses Gemeindebaus stammt von dem alten Flurnamen Metzleinstal ab (1305 erstmals erwähnt), dem späteren Matzleinsdorf.
In den Jahren 1923/24 wurde der zweite Bauabschnitt vom Architekten Hubert Gessner vollendet. Dieser Bauabschnitt zeichnet sich durch reiche keramische Verzierungen in Form von farbigen Majolikareliefs an Fenstern und Fassaden aus.
Die nun 244 Wohnungen umfassende Anlage wurde Grundlage für zahlreiche spätere Gemeindebauten in ganz Wien, wie die Stiegenhäuser, die vom Hof zugänglich sind.
Als Sozialeinrichtungen waren eine zentrale Bade- und eine Wäschereianstalt, ein Kindergarten, eine Bibliothek, Klubräume sowie eine Lehrlingswerkstatt vorhanden.
Der Metzleinstaler Hof wurde in den Jahren 1993 bis 1996 saniert und 1997 mit dem Stadterneuerungspreis ausgezeichnet[2]
Erster Gemeindebau
Der Metzleinstaler Hof rittert mit der Gemeinde-Wohnanlage Mareschsiedlung (Teil der Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz) um den Titel erster Wiener Gemeindebau. Beide wurden während des Ersten Weltkriegs geplant und in den Jahren 1919/20 fertiggestellt. Die offizielle Homepage des Roten Wiens liefert diesbezüglich aber doch eine klare Entscheidung. Einerseits beginnt nämlich die Broschüre zur Eröffnung des Metzleinstalerhofes [3] mit den Worten: "Der Metzleinstalerhof ... wurde von der Gemeinde Wien in zwei Bauperioden ausgeführt. Der erste Teil ... wurde ... 1919 begonnen und IM WINTER 1920 vollendet." Andererseits brachte das "Wiener Extrablatt" bereits am 14. Oktober 1920 eine Zeichnung von der Eröffnungsfeier der Mareschsiedlung [4]. Dass der Metzleinstalerhof dennoch als erster "echter" Gemeindebau geführt wird, liegt jedoch daran, dass er - sehr im Gegensatz zur einstöckigen Kleingartensiedlung in Rudolfsheim-Fünfhaus - nach Struktur und Aussehen dem "typischen" Gemeindebau entspricht.
Siehe auch
Literatur
- Hans Hautmann, Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Schönbrunn, Wien 1980, ISBN 3-8536-40631-0 (formal falsche ISBN).
- Inge Podbrecky: Rotes Wien. gehen & sehen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Von Karl-Marx-Hof bis Werkbundsiedlung. Falter-Verlag, Wien 2003, ISBN 978-3-85439-295-8, (Falter's city walks 4).
Einzelnachweise
- ↑ Bundesdenkmalamt Österreich - Verordnung Wien 5 - Margareten (PDF-Datei)
- ↑ zuHause, Wohnen und Leben in Wiens Gemeindebauten. Ausgabe 1, 04/2008
- ↑ Eintrag über Metzleinstaler Hof im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- ↑ Eintrag über Mareschsiedlung im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
Weblinks
Commons: Metzleinstaler Hof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Metzleinstaler Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
48.18111111111116.349166666667Koordinaten: 48° 10′ 52″ N, 16° 20′ 57″ OKategorien:- Margareten
- Städtische Wohnhausanlage in Wien (Zwischenkriegszeit)
- Baudenkmal (Wien)
- Erbaut in den 1920er Jahren
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