Wiener Gürtel Straße

Wiener Gürtel Straße
221
Basisdaten
Name: Wiener Gürtel Straße
Benannt nach: Wiener Gürtel
Gesamtlänge: 13,1 km
Bundesland: Wien
Verlaufsrichtung: Nord-Süd („Westgürtel“)
und West-Ost („Südgürtel“)

Die Wiener Gürtel Straße (Bezeichnung in der Wiener Hauptstraßenverordnung, nicht im Straßennamen) oder B 221 ist eine ehemalige Bundes-, seit 2002 Landesstraße in Wien. Umgangssprachlich wird die Straße meist als Gürtel bezeichnet, offiziell tragen die einzelnen Abschnitte auf …gürtel endende Namen.

Der Gürtel ist neben dem Ring und der nicht amtlich so genannten Zweierlinie (auch Lastenstraße) die dritte in einem Ringsegment um den Stadtkern führende Hauptverkehrsader. Er ist die am stärksten befahrene Landesstraße in Österreich und eine der meistfrequentierten in Europa.

Im Rahmen der Österreich-weiten Straßennummerierung hat der Wiener Gürtel die Nummer B 221. Die Bezeichnungen Westgürtel und Südgürtel finden sich nicht auf Stadtplänen, sondern in Texten zu Verkehrsplanung und -information.

Die Abschnitte des Straßenzuges werden hier von Norden nach Süden und anschließend von Westen nach Osten dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Westgürtel

Der Westgürtel (Döblinger Gürtel bis Sechshauser bzw. Gumpendorfer Gürtel) ist durch die U-Bahn-Linie U6 geprägt, die ehemalige Gürtellinie der Wiener Stadtbahn. Die U6 verläuft – je nach Niveau der Umgebung – teils in einem Einschnitt, teils auf einem Viadukt, immer genau in der Mitte des Straßenzuges. Die Stationen und Viadukte der Stadtbahn wurden von Otto Wagner entworfen und zwischen 1893 und 1898 gebaut. Auf dem Rest des Mittelstreifens des Westgürtels wurden 1898–1906 von der Stadtverwaltung fast durchgehend Grünanlagen errichtet. Der Westgürtel ist im Unterschied zu großen Teilen des Südgürtels fast durchgehend beidseitig verbaut. Die Bezirksgrenzen verlaufen seit 1. Juli 1905[1] fast ausschließlich an der „westlichen Grenze des Stadtbahnkörpers“.

Gürtelbrücke

Die Gürtelbrücke (9./19. Bezirk) schließt im Norden an den Straßenzug an und bietet über Franz-Josefs-Bahn und Donaukanal hinweg folgende Verbindungen:

  • Fahrtrichtung Nordwesten: Adalbert-Stifter-Straße (durch den 20. Bezirk, B226), Zufahrt zur Floridsdorfer Brücke über die Donau.
  • Fahrtrichtung Norden: Brigittenauer Lände (20. Bezirk, B227) zur Nordbrücke und zur Donauuferautobahn (A22).
  • Fahrtrichtung Süden: von der Nordbrücke über die Nussdorfer und die Heiligenstädter Lände (19. Bezirk, B227) zur Gürtelbrücke.

Döblinger Gürtel

Der Döblinger Gürtel (19. Bezirk), benannt 1903, ist einer der kürzesten Abschnitte des Straßenzuges und verläuft von der Gürtelbrücke bis zur Kreuzung 9., Nussdorfer Straße / 19., Döblinger Hauptstraße (Straßenbahnlinien 37 und 38). In diesem Abschnitt sind äußerer und innerer Gürtel (dieser dort schmal wie eine Seitengasse), beiderseits des U-Bahn-Viadukts, Einbahnen Richtung Süden. Der vom inneren Währinger Gürtel kommende Verkehr nordwärts wird hier durch die Heiligenstädter Straße geleitet.

Währinger Gürtel

Das Kaiserjubiläums-Stadttheater von 1898, heute Volksoper Wien
Äußerer Währinger Gürtel in Michelbeuern Richtung Süden

Der Währinger Gürtel (9. und 18. Bezirk), benannt 1894, ist der Abschnitt von der Kreuzung 9., Nussdorfer Straße / 19., Döblinger Hauptstraße, bis zur Kreuzung 9., Lazarettgasse / 17./18., Jörgerstraße (Straßenbahnlinie 43). Der Abschnitt bei Michelbeuern konnte erst nach der Entfernung des Linienwalls gebaut werden. Vom nördlichen Ende des Abschnitts bis zur Einmündung in die Linie 42 bei der Schulgasse verlaufen auf dem äußeren Gürtel Betriebsgleise der Straßenbahn, die der Verbindung der Linien 37, 38, 40, 41 und 42 mit der Remise dienen. (Bis 1989 verkehrte auf diesen Gleisen, den äußeren Gürtel entlang bis 15., Ullmannstraße, die Linie 8 Richtung 12., Eichenstraße.)

  • Am nördlichen Ende des Abschnitts befindet sich an der Bezirksgrenze 9 / 19 die U-Bahn-Station Nussdorfer Straße.
  • An der Adresse 18., Währinger Gürtel 131 (Ecke Marsanogasse), am äußeren Gürtel, befindet sich die Abstellanlage („Remise“) Währing der Straßenbahn.
  • Auf Nr. 97–99, ebenfalls im 18. Bezirk, befand sich 1873–1945 das Rothschild-Spital, seit 1942 SS-Spital, das nach Bombenschäden und kurzer Nachnutzung abgetragen und 1960–1963 durch das von Karl Schwanzer entworfene Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) ersetzt wurde.
  • An der Kreuzung 9./18., Währinger Straße, und bei der U-Bahn-Station Währinger Straße-Volksoper steht im 9. Bezirk das 1898 eröffnete Kaiserjubiläums-Stadttheater, die heutige Volksoper Wien. Im März 2010 kündigte die Stadt Wien an, den Kreuzungsbereich Währinger Straße / Gürtel attraktiver zu gestalten und insbesondere die den Gürtel querenden Fußgängerverbindungen zu verbessern.
  • Nahe der U-Bahn-Station Währinger Straße-Volksoper wurde im Zuge der Belebung des Gürtels in den Stadtbahnbögen 142–144 das Musiklokal „Q [:kju]“ eingerichtet[2].
  • Bei Nr. 88 steht am inneren Gürtel neben dem U-Bahn-Viadukt die 1895–1898 von Otto Wagner errichtete Johannes-Nepomuk-Kapelle, Ersatz für die zuvor abgerissene Kapelle beim Tor des Linienwalls im Verlauf der Währinger Straße.
  • 9., Währinger Gürtel 18–20 ist die Adresse des großen Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien / Universitätskliniken, das ab den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Beherrschender Vorgängerbau auf dem Hügel war seit 1852 eine lange Zeit auf dem „Brünnlfeld“ einsam gelegene Irrenanstalt, die spätere Universitätsklinik für Psychiatrie und Neurologie („Klinik Hoff“). Für Einsatzfahrzeuge besteht vom äußeren Gürtel nahe der Volksoper eine unterirdische Zufahrt zum Spital.
  • Das Spital wird durch die 1987 neu gebaute U-Bahn-Station Michelbeuern erschlossen, von der Fußgängerstege über den Gürtel in den 9. und den 18. Bezirk bestehen. Zwischen der Station und dem äußeren Gürtel befindet sich der Betriebsbahnhof Michelbeuern der Wiener Linien für Garnituren der U6. Von dort Gleisverbindung zur Straßenbahnlinie 42 bei 18., Kreuzgasse.

Hernalser Gürtel

U-Bahn-Station Alser Straße am Hernalser Gürtel, äußerer Gürtel, Blick nach Norden

Der Hernalser Gürtel (8., 9. und 17. Bezirk), benannt 1904, reicht von der Kreuzung 9., Lazarettgasse / 17./18., Jörgerstraße, zur Querung 8., Uhlplatz / 16., Friedmanngasse.

Lerchenfelder Gürtel

Der Lerchenfelder Gürtel (7., 8. und 16. Bezirk), benannt 1883, ist der Abschnitt von der Querung 8., Uhlplatz / 16., Friedmanngasse, bis zur Kreuzung 7., Burggasse / 15./16., Gablenzgasse (B223).

  • Bei der U-Bahn-Station Josefstädter Straße (siehe oben) wurde im Viadukt (Stadtbahnbögen 37 / 38) im Rahmen des „Gürtel plus“-Projekts das Lokal „rhiz“[4] eingerichtet, das als Treffpunkt der Liebhaber elektronischer Musik gilt.
  • Bei der Kreuzung 7./8., Lerchenfelder Straße / 16., Thaliastraße (Straßenbahnlinie 46), befindet sich die erst 1980 gebaute U-Bahn-Station Thaliastraße. Zuvor gab es hier keine Station. Im März 2010 kündigte die Stadt Wien an, den Kreuzungsbereich attraktiver zu gestalten und insbesondere die den Gürtel querenden Fußgängerverbindungen zu verbessern.
  • Bei der U-Bahn-Station Thaliastraße findet man in den Stadtbahnbögen zwei weitere Musiklokale: in den Bögen 29 / 30 das britische Musik präsentierende „Chelsea“[5] und in den Bögen 26 / 27 das „Loop“[6].
  • Für den Abschnitt zwischen 16., Herbststraße, und 7., Burggasse, hat die Stadt Wien im März 2010 den Bau eines „Frei- und Erholungsraums“ über der U-Bahn-Trasse nach einem Entwurf von Vito Acconci (der im Auftrag Wiens entwickelt wurde) ab 2012 unter Einsatz von Fördermitteln der EU als „denkbar“ bezeichnet.

Neubaugürtel

Station Burggasse-Stadthalle der Linie U6, Blick nach Norden
Blick von der Hauptbücherei nach Süden auf den Urban-Loritz-Platz

Der Neubaugürtel (7. und 15. Bezirk), benannt 1864 / 1869, reicht von der Kreuzung 7., Burggasse / 15./16., Gablenzgasse, bis zur 6./7./15., Mariahilfer Straße (Straßenbahnlinien 6, 9, 18 auf einem Teil des Abschnitts). (Die Grenze zwischen 7. und 15. Bezirk verlief bis 1905 einen Häuserblock östlich des Gürtels.)

  • Am nördlichen Ende des Abschnitts befindet sich der historische Eingang zur U-Bahn-Station Burggasse-Stadthalle, 1898 als Stadtbahnstation Burggasse eröffnet. Von der Station glasgedeckter Fußgängersteg über den äußeren Gürtel in die „Lugner City“, eines der größten Einkaufszentren Österreichs.
  • Daran südlich anschließend, wurde 2003 über dem U-Bahn-Einschnitt in der Mitte des Gürtels die neue Hauptbücherei Wien fertiggestellt (7. Bezirk). Unter ihr befindet sich der zweite Eingang zur genannten U-Bahn-Station.
  • Auf dem ebenfalls südlich anschließenden Urban-Loritz-Platz, von Silja Tillner[7] im Rahmen des EU-Gürtelprojekts in den neunziger Jahren mit markanten Flugdächern versehen, haben die Straßenbahnlinien 6 und 18 ihre nördliche Endstation. Der „6er“ fährt auf dem Gürtel südwärts bis zum Matzleinsdorfer Platz, der „18er“ bedient den ganzen Südgürtel. Dies ist nötig, weil die schon ab etwa 1870 erstellten Planungen, einen Ast der Stadtbahn auf den Südgürtel zu führen, nicht realisiert worden sind.
  • Bei der Kreuzung mit 15., Felberstraße / 7., Stollgasse, befindet sich auf dem Mittelstreifen das 1909 enthüllte „Hesserdenkmal“ zur Erinnerung an das niederösterreichische Infanterieregiment Nr. 49 Feldmarschall Freiherr von Heß, dessen Soldaten 1809 in der Schwarzlackenau bei Wien erfolgreich gegen Napoleon kämpften.
  • Der erste Westbahnhof wurde 1858 (Bahnbetrieb) / 1859 (Gebäude) fertiggestellt. Sein Aufnahmsgebäude war deutlich weiter vom in der Folge gebauten Gürtel abgerückt als der heutige, 1951 in Betrieb genommene und bis 2011 restaurierte und von Neubauten eingerahmte Bahnhof, dessen Vorplatz seit 21. Juni 1958 Europaplatz heißt. Daher machte die 1898 eröffnete Stadtbahn hier einen Schwenk Richtung Bahnhof. Die 1991 eröffnete neue U-Bahn-Station Westbahnhof (östliche Endstation der Straßenbahnlinien 52 und 58, südliche Endstation der Linie 9) wurde hingegen, wie alle anderen Stationen auf dem Westgürtel, auf dem breiten Mittelstreifen errichtet. Seit 1993 verkehrt hier neben der den Gürtel befahrenden U6 auch die den Gürtel querende U3.

Mariahilfer Gürtel

Der Mariahilfer Gürtel (6. und 15. Bezirk), benannt 1864 / 1869, reicht von der Kreuzung 6./7., Mariahilfer Straße (beim Westbahnhof) bis zur Kreuzung 6., Gumpendorfer Straße / 15., Sechshauser Straße, und wird auf eigenem Gleiskörper am inneren Gürtel von den Straßenbahnlinien 6 und 18 befahren. Der Abschnitt erstreckte sich im Süden ursprünglich bis zum Wienfluss, 1889 / 1894 wurde der Südteil als Sechshauser Gürtel ausgegliedert. Der innere Gürtel bestand im Südteil noch nicht.

Sechshauser Gürtel

Der Sechshauser Gürtel, benannt 1894 (ehem. Vorort, Teil des 15. Bezirks) ist der Abschnitt des äußeren Gürtels von der Kreuzung 15., Sechshauser Straße, bis 15., Linke Wienzeile, wo die Kaiser-Joseph-Brücke über den Wienfluss in den 12. Bezirk führte; sie wurde bei der Wienflussregulierung 1895–1900 durch eine Einwölbung ersetzt, die ostwärts bis zur 1899 eröffneten Stadtbahnstation Margaretengürtel reichte. Hier verlief der Durchzugsverkehr bis 1967 in beiden Fahrtrichtungen auf dem Sechshauser Gürtel, da der innere Gürtel zwischen Gumpendorfer Straße und Linker Wienzeile noch nicht bestand (die Zufahrt war Teil der Mollardgasse) und in Verlängerung des Margaretengürtels noch keine Wienflussbrücke bestand.

Otto Wagners Stadtbahnbrücke, heute U6, vom Sechshauser Gürtel über den Wienfluss Richtung Meidling

Gumpendorfer Gürtel

Der Gumpendorfer Gürtel, benannt 1965 (ehem. Vorstadt, Teil des 6. Bezirks) ist der Abschnitt des inneren Gürtels parallel zum Sechshauser Gürtel und reicht von 6., Gumpendorfer Straße, bis 6., Linke Wienzeile. Die vom Margaretengürtel kommenden Fahrzeuge befahren hier die 1967 fertiggestellte Margaretengürtelbrücke über den Wienfluss (östlich neben der U-Bahn-Station Margaretengürtel) und die U4 und ein Stück der Linken Wienzeile Richtung Westen, bevor von ihr der Gumpendorfer Gürtel nach Norden abzweigt. Vor der Erstellung dieses Abschnitts des inneren Gürtels verlief auch der Verkehr Richtung Norden und die Straßenbahn hier auf dem äußeren, dem Sechshauser Gürtel.

Um den Gumpendorfer Gürtel bauen zu können, musste der bei der Linken Wienzeile angelegte Franz-Schwarz-Park (auf dem Stadtplan von 1961 noch in voller Größe eingezeichnet) stark verkleinert werden. Die in der Zwischenkriegszeit südlich der Gumpendorfer Straße noch eng an das Stadtbahnviadukt heranreichenden Häuser in der damals nach Norden schwenkenden Mollardgasse mussten abgerissen werden. Auf diesem neuesten Gürtelabschnitt verkehren auf eigenem Gleiskörper die Straßenbahnlinien 6 und 18.

Südgürtel

Der überbreite Mittelstreifen zwischen Margaretengürtel (rechts) und Gaudenzdorfer Gürtel (links) erinnert an die nicht gebaute Stadtbahnstrecke vom Westgürtel zur Südbahn.

Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Teil des Südgürtels entspricht in seiner Anlage dem Westgürtel. Sein Mittelstreifen (früher Gürtelpark genannt) wirkt aber ungemein geräumig, weil das ursprünglich geplante Viadukt für eine Stadtbahnlinie (sie wäre südlich der Station Gumpendorfer Straße von der heutigen U6 abgezweigt) Einsparungen zum Opfer fiel. Auf den freien Flächen wurden Parkanlagen, Ballspielkäfige und Kinderspielplätze errichtet.

Der in West-Ost-Richtung verlaufende Teil ist dadurch charakterisiert, dass sich herkömmliche Häuserzeilen nur am zentrumsseitigen, nördlichen Rand der Straße befinden; am südlichen Rand befinden sich von 12., Eichenstraße, bis 4., Südtiroler Platz, Anlagen der Südbahn in Hochlage. (Zwischen Südtiroler Platz und Arsenalstraße entstehen seit 2010 Bauplätze für eine neue Häuserfront statt der Südbahngleise.) Abschnittsweise wurden zwischen der Bahn und der Straße Lagerhallen und kleinere Betriebe angesiedelt. Von der Einmündung 12., Eichenstraße, bis 5., Matzleinsdorfer Platz, ist zwischen den Richtungsfahrbahnen ein Parkplatz angeordnet. Östlich des Matzleinsdorfer Platzes beschränkt sich der Mittelstreifen auf eine Betonschwelle oder eine doppelte Sperrlinie.

Gaudenzdorfer Gürtel

Der Gaudenzdorfer Gürtel, benannt 1894 / 1910 (ehem. Vorstadt, Teil des 12. Bezirks) ist der äußere Gürtel vom Wienfluss bis 12., Eichenstraße. Zuvor hieß er wie der innere Gürtel in diesem Abschnitt Margaretengürtel. Im nördlichsten Teil, vom Wienfluss bis etwa 12., Hofbauergasse, verlief die Straße um 1912 nicht in der heutigen Rechtskurve, sondern diagonal von der Kaiser-Joseph-Brücke zu ihrem weiteren Verlauf. 1952 wurde der östlichste Teil der von Westen einmündenden Dunklergasse (12. Bezirk) in die Nummerierung des Gaudenzdorfer Gürtels einbezogen.

  • Der Haydnpark, der im südlichen Straßenabschnitt bei 12., Flurschützstraße, an den Gürtel grenzt, war einst der Hundsturmer Friedhof. Hier war Joseph Haydn begraben, bevor seine Überreste nach Eisenstadt überführt wurden.

Margaretengürtel

Der erste „Gemeindebau“ am Gürtel: der Metzleinstaler Hof, Margaretengürtel 90–98
Margaretengürtel Höhe Matzleinsdorfer Platz Richtung Westen

Margaretengürtel, benannt ab 1881 (nach dem 5. Bezirk), ist der Name des inneren Gürtels vom Wienfluss nach Süden bis 12., Eichenstraße (Straßenbahnlinien 6 und 18), und beider Richtungsfahrbahnen von dort nach Osten (seit 1969 in Tieflage: Linien 6, 18, 62, Lokalbahn Wien-Baden) über 5., Matzleinsdorfer Platz, und 5., Kliebergasse (unterirdische Abzweigung der Linien 1 und 62 und der Lokalbahn), bis zu 4./5., Blechturmgasse. Der durchgehende Ausbau von Margaretengürtel und Gaudenzdorfer Gürtel wurde durch Teile des Linienwalls verzögert, die im Weg waren. 1881 wurde der Teil von 5., Schönbrunner Straße, bis 5., Arbeitergasse, so benannt. Der Gürtel ist hier erst seit 1907 Bezirksgrenze zwischen dem 5. (Margareten) und dem 12. Bezirk (Meidling), da das westlich des Gürtels gelegene Neumargareten erst damals vom 5. an den 12. Bezirk übertragen wurde. 1906 wurde die Benennung auf den anschließenden Teil bis zum Matzleinsdorfer Platz erstreckt und 1908 bis zur Grenze zum 4. Bezirk erweitert (dieser Teil hieß 1906–1908 wie der östlich anschließende Wiedner Gürtel).

  • Im an den Gürtel grenzenden Bruno-Kreisky-Park, dem ehemaligen St.-Johann-Park zwischen 5., Rechte Wienzeile, und 5., Schönbrunner Straße, befindet sich die einzige so genannte Linienkapelle, die aus der Zeit des Wiener Linienwalls erhalten geblieben ist; sie wurde 1759 im Barockstil errichtet. Solche Kapellen waren ebenso wie die Steuer einhebenden Linienämter bis in die neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts bei allen 19 Toren, den so genannten Linien, gestanden. Im März 2010 kündigte die Stadt Wien an, den Bruno-Kreisky-Park mit den Grünflächen zwischen Wienfluss und nördlichstem Gaudenzdorfer Gürtel durch einen Steg für Fußgänger und Radfahrer über den Margaretengürtel zu verbinden.
  • Auf Nr. 90–98 sieht man den Metzleinstaler Hof, einen „Gemeindebau“ mit 141 Wohnungen, 1923 / 1924 von Hubert Gessner als erster kommunaler Wohnbau am Gürtel errichtet. In seiner Nachbarschaft finden sich weitere ähnliche Bauten, die diesem Gürtelabschnitt im Roten Wien 1919–1933 den Propagandanamen „Prachtstraße des Proletariats“ eintrugen. Vor dem Hof befindet sich die Rampe, über die Züge der Linien 6, 18 und 62 (diese aus 12., Flurschützstraße, kommend) in den „UStrab“-Tunnel einfahren, den sie seit 1969 Richtung Osten bis 4., Südtiroler Platz, benützen.
  • 5., Matzleinsdorfer Platz (benannt 1906): Die Gürtelfahrbahnen unterqueren hier in Tieflage den Straßenzug 5., Reinprechtsdorfer Straße bzw. Wiedner Hauptstraße / 10., Triester Straße (B17). Ebenfalls in Tieflage: Straßenbahnstation; die Linie 6 verlässt hier den Gürtel Richtung Südosten, die parallel zur Triester Straße verlaufende Linie 1 befährt von hier an den Gürtel im Tunnel bis 5., Kliebergasse, wo auch die Linie 62 Richtung Stadtzentrum abbiegt. Die Linie 18 folgt weiter dem Verlauf des Gürtels. In Hochlage: S-Bahn-Station. Die Gürtelunterführung wurde zweispurig 1951 in Betrieb genommen und war das erste derartige Bauwerk in Wien, 1969 wurde auf vier Spuren erweitert und der Straßenbahntunnel in Betrieb genommen.

Wiedner Gürtel

Wiedner Gürtel bei der Unterführung Südtiroler Platz, Blick nach Westen

Wiedner Gürtel, benannt 1882 (nach dem 4. Bezirk), vorher teilweise Vordere Südbahnstraße, heißt der Abschnitt von 4./5., Blechturmgasse, bis 3./4., Prinz-Eugen-Straße / Arsenalstraße. 1906–1908 hieß der Abschnitt von 5., Matzleinsdorfer Platz, bis 4./5., Blechturmgasse, ebenfalls Wiedner Gürtel und wurde dann in den Margaretengürtel einbezogen.

  • 4., Südtiroler Platz (seit 1927, vorher seit 1898 Favoritenplatz): Hier werden die Gürtelfahrbahnen und die Linie 18 seit 1959 in Tieflage unter der kreuzenden Favoritenstraße (4. und 10. Bezirk) und der südlich abzweigenden Laxenburger Straße (10. Bezirk) geführt. Die Verlängerung des Straßenbahntunnels nach Westen wurde 1969 in Betrieb genommen. Ebenfalls in Tieflage: S-Bahn- (seit 1962) und U-Bahn-Station (seit 1978). Der in Bau befindliche neue Hauptbahnhof wird südöstlich an den Platz anschließen. Die aus dem 10. Bezirk kommende Linie O biegt hier ostwärts in den Gürtel ein.
  • Vom Südtiroler Platz bis zur Arsenalstraße wird entlang des Wiedner Gürtels auf 2010 frei gemachtem ehemaligem Bahngelände das Quartier Belvedere genannte Geschäfts- und Bürohausviertel errichtet.
  • 10., Arsenalstraße: Am östlichen Ende des Wiedner Gürtels befanden sich bis 1955 im 10. Bezirk zwei Kopfbahnhöfe, der Ostbahnhof und der Südbahnhof, mit dem Ghegaplatz als gemeinsamem Vorplatz. Dann wurde der Platz mit der Halle des 3. Südbahnhofs, der auch die Bahnsteiggleise der Ostbahn aufnahm, verbaut. 2010 wurde dieser Bahnhof abgerissen; an der Ecke zur Arsenalstraße entsteht ein Bürohaus des Bankkonzerns Erste Group.

Landstraßer Gürtel

Der Landstraßer Gürtel (benannt, Datum unbekannt, nach dem 3. Bezirk), ist der östlichste Teil der Gürtelstraße, von der Kreuzung 3./4., Prinz-Eugen-Straße / 3., Arsenalstraße, bis zum Ende des Gürtels, 3., Wildgansplatz. Unmittelbare Fortsetzung Richtung Südosten ist die Autobahnzufahrt zum Knoten Landstraße der Stadtautobahn „Südosttangente“ (A23). Richtung Nordosten zweigt beim Wildgansplatz die Landstraßer Hauptstraße ab, in die die Linie 18 einbiegt.

Der Landstraßer Gürtel wurde später konzipiert als andere Abschnitte des Straßenzuges; der Linienwall (der hier teilweise außerhalb des heutigen Gürtels verlief!) war im Weg, der Druck zur Stadtentwicklung geringer als anderswo: Die Brücke über die heutige S-Bahn-Stammstrecke bei der Adolf-Blamauer-Gasse wurde erst 1910 / 1911 gebaut; auf dem Stadtplan von 1912 ist der östlich der Brücke vorgesehene Gürtelabschnitt noch nicht konkret festgelegt. Noch 2010 fehlt östlich der Bahnbrücke nördlich des Gürtels die Verbauung[8].

  • Der Garten des Schlosses Belvedere, einer Hauptsehenswürdigkeit Wiens, grenzt bei der Prinz-Eugen-Straße direkt an den Landstraßer Gürtel.
Der Maria-Josefa-Park, seit 1920 Schweizer Garten, um 1900, vom Gürtel aus gesehen; im Hintergrund das Arsenal
  • Gegenüber, südlich des Gürtels, befindet sich der 1920 so benannte Schweizer Garten, 1905 / 1906 als Maria-Josefa-Park eröffnet. An der Ecke zur Arsenalstraße Abgang zur Station Südbahnhof (S-Bahn).
  • Im Park steht das „20er Haus“, wie das seinerzeitige Museum des 20. Jahrhunderts genannt wurde, das 1962 eröffnet wurde. 2011 soll das erneuerte Gebäude als Schaudepot für Werke von Fritz Wotruba und für Gegenwartskunst wiedereröffnet werden.
  • An der Kreuzung 3., Fasangasse / Schweizer-Garten-Straße, biegt die Linie O nach Norden in die Fasangasse ab, die Linie 18 fährt am Gürtel weiter.
  • Hinter dem Schweizer Garten wurde bis 1856 das Arsenal des kaiserlichen Heeres errichtet (Heeresgeschichtliches Museum), dem sich der Landstraßer Gürtel bei der Einmündung der Ghegastraße nähert.

Für den Landstraßer Gürtel war noch in Stadtplänen um 1960 eine projektierte Verlängerung vom heutigen Wildgansplatz, dem Gürtelende, parallel zur im Bogen verlaufenden Hofmannsthalgasse (3. Bezirk) bis zur Leberstraße (Aspangbahn) eingezeichnet. Die „Gemeindebauten“ südlich der Hofmannsthalgasse nehmen den Bogen der geplanten Verlängerung auf, die nördlich des St. Marxer Friedhofes die Aspangbahn übersetzt hätte und dann etwa in der Lage der Südosttangente Richtung Donaukanal verlaufen wäre.

Geschichte

Der Linienwall war aus militärischen Gründen mit einer Bauverbotszone versehen: 23 m innerhalb des Walls und 190 m außerhalb. Kaiser Franz Joseph I. hob 1858 das Bauverbot auf und erteilte den Auftrag, eine Trasse für eine Gürtelstraße festzulegen. Er genehmigte am 28. Juni 1861 diese Trasse mit einer Straßenbreite von insgesamt 76 m (heute mindestens drei Fahrspuren pro Richtung) unter der Bedingung, dass die Möglichkeit zum Bau einer Bahn auf der Straße vorgesehen werden müsse. Die ersten privaten Baugenehmigungen um den Gürtel wurden 1863 erteilt[9].

Das erste Teilstück auf dem Westgürtel wurde vermutlich um 1873 fertiggestellt. 1880 war die Passage des Gürtels über den Wienfluss im Stadtplan noch nicht einmal als Projekt eingezeichnet[10], der Südgürtel, wo der Linienwall großteils im Weg war, nur projektiert. Der vorerst gewählte Name Gürtelstraße wurde bald durch die Benennung der Abschnitte nach angrenzenden historischen Orten ersetzt. (Die oben genannten Benennungsdaten sind die offiziellen; oft wurden die Namen vorher bereits nichtamtlich verwendet.)

1874 wurde Favoriten, außerhalb des Linienwalls gelegen und bisher Teil der Wieden und Margaretens, als neuer 10. Bezirk konstituiert. Per 1. Jänner 1892 folgten die anderen Vororte der Stadt außerhalb des Walls. Die Steuergrenze, die der Wall bis dahin gebildet hatte, rückte an die neuen Außengrenzen Wiens. Die Stadt Wien stieg dadurch zur damals drittgrößten auf dem Kontinent (nach Paris und Berlin) auf: Die Einwohnerzahl des neuen Stadtgebiets hatte sich seit 1870 von 843.000 Einwohnern auf 1.342.000, somit um 60 %, vergrößert. Die Einwohnerzahl der Vororte allein hatte sich von 242.000 auf 552.000 Personen mehr als verdoppelt[11]. Am 18. Juli 1892 beschloss der Reichsrat, das Parlament Altösterreichs, das Reichsgesetz über Wiener Verkehrsanlagen, das den Stadtbahnbau und die für die Fertigstellung des Gürtels wichtige Wienflussregulierung enthielt[12]. Der Bau der Gürtelstadtbahn begann hierauf im Februar 1893 in Michelbeuern.

Stadtplan 1892: Der damals noch bestehende Linienwall war dem Gürtelausbau im Bereich von Michelbeuern und Gumpendorf sowie in weiten Teilen des Südgürtels im Weg.
Stadtplan 1900: Ausbau und Regulierung des Wiedner und des Landstraßer Gürtels waren noch nicht abgeschlossen. Die projektierte Fortsetzung des Gürtels zwischen St. Marxer Friedhof und Zentralviehmarkt in Richtung Donaukanal wurde bis 1978 als Teil der Südosttangente realisiert.

Parallel dazu lief 1892 / 1893 der Generalregulierungs-Wettbewerb, in dem Entwürfe für die Verkehrsstruktur der gesamten Stadt gefragt waren. Otto Wagner, der mit einem der beiden ersten Preise ausgezeichnet wurde, nahm in seinem Wettbewerbsbeitrag zum status quo und zum wünschenswerten Aussehen des Gürtels entschieden Stellung. Er schrieb, der Gürtel sei „in ästhetischer Beziehung, da ihm jedes Atom künstlerischer Disposition mangelt, als großer Missgriff zu betrachten.“ Was die Stadtbahn betraf, verlangte er, dass die Hochbauten der Bahn „dem Ästhetiker, dem Baukünstler zur Ausgestaltung zu überweisen“ seien[13].

Nach dem offiziell am 5. März 1894[14], inoffiziell schon früher, begonnenen Abbau des Linienwalls, der zumeist zentrumsseitig der Gürtelstraße verlief, wurde der Straßenzug wesentlich verbreitert bzw. neu trassiert. Otto Wagner erhielt 1894 einen umfangreichen Gestaltungsauftrag für die Stadtbahn; seine prononcierten ästhetischen Forderungen waren offenbar von den Entscheidungsträgern der k.k. Regierung akzeptiert worden. Die von ihm gestalteten Stadtbahnstationen, bis heute wesentliche Akzente des Westgürtels, entstanden genau dort, wo im Linienwall die Tore, die so genannten Linien, gewesen waren, daher weder in Michelbeuern noch bei der Thaliastraße, wo sich heute U-Bahn-Stationen befinden[15]. Die Verbreiterung entstand abschnittsweise, so dass sich der definitive Straßenquerschnitt teilweise erst bis 1900 ergab, im östlichsten Abschnitt des Südgürtels wesentlich später. Der von Hans Scherpe gestaltete Obelisk auf dem Neubaugürtel, der die Fertigstellung der Gartenanlagen zwischen den Fahrbahnen des Gürtels festhielt, wurde 1906 enthüllt.

1898 wurde die dampfbetriebene Gürtelstadtbahn eröffnet. Ab 1923 wurde sie von der Stadt Wien elektrifiziert und seit 1925 im Tarifverbund mit der Straßenbahn angeboten. Seit 1989 wird die Gürtellinie als U-Bahn-Linie U6 geführt.

Die Auffassung, der Gürtel sei als zweite Prachtstraße neben der Wiener Ringstraße konzipiert worden, wird von den Quellen nicht gestützt. Allerdings wurde nach Kritik an der sehr dichten, spekulativen Verbauung zu beiden Seiten des Westgürtels um 1900 betont, dass auf dem Gürtel jeweils fünf Baumreihen vorhanden seien. Vor allem der südliche Margaretengürtel wurde in der Zwischenkriegszeit, während der Periode des „Roten Wien“, mit repräsentativen Volkswohnhäusern, „Gemeindebauten“ genannt, ausgestattet, – man sprach damals propagandistisch gerne von der „Ringstraße des Proletariats“. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Gürtel wegen seines Grünblicks und seiner weiten Perspektiven auch eine beliebte Wohngegend.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte der enorme Verkehr (sechs Fahrspuren) allerdings zu einer drastischen Abnahme der Wohnqualität in den angrenzenden Gebieten und auf den westlichen Abschnitten des Gürtels entwickelte sich die Bordellmeile Wiens. Diese Intensivierung des Verkehrsaufkommens wurde von der Stadtplanung zunächst als Fortschritt begriffen. So war in den 1960er und 1970er Jahren im Bereich des Gürtels (nach Plänen von Prof. Josef Dorfwirth von der TU Wien) eine Stadtautobahn in Hochlage vorgesehen. Auch die Wiener Alwegbahnpläne (ab 1958) bezogen sich hauptsächlich auf den Bereich des Gürtels. Den Anfang der Realisierung einer Gürtelautobahn stellte die 1962 bis 1964 erfolgte Errichtung der Gürtelbrücke dar.

Gegen den Weiterbau dieser „A20“ wurden in Medien und von Bürgerinitiativen immer schärfere Proteste erhoben (z.B. in der Tageszeitung „Kurier“, 20. Mai 1972). Bürgermeister Felix Slavik proklamierte daraufhin im September 1972 eine scharfe Abkehr vom Konzept der Stadtautobahn (man sprach nur mehr von „Hochleistungsstraßen“). Heute erinnert der Landstraßer Ast der Südosttangente noch an diese Pläne. Auf Stadtplänen bis in die frühen 1990er Jahre wurde dieser Abschnitt als „Gürtelautobahn“ bezeichnet.

Anfang der 1980er Jahre verkündete Pläne für umfangreiche Tunnelbauten für den Individualverkehr im Gürtelbereich blieben im Diskussionsstadium stecken (als Problem erwiesen sich vor allem die zahlreichen erforderlichen Ein- und Ausfahrten).

Gegenwart

Ab den 1990er Jahren wurde mit einem bis 1999 von der EU geförderten Stadterneuerungsprojekt namens „Gürtel plus“ versucht, die Verslumungstendenzen am Gürtel zu beseitigen und neue urbanistische Akzente zu setzen; mehrere dieser Detailprojekte wurden von „Gürtelarchitektin“ Silja Tillner gestaltet. Im Zuge dessen siedelten sich in den insgesamt 218 Stadtbahnbögen[16] unter der U-Bahn-Linie U6 zahlreiche Lokale an, die unter anderem vom starken Verkehrslärm profitierten, weil infolge dessen ihrer eigenen lauten Musik kaum Lärmgrenzen gesetzt waren. Die neue „Gürtelszene“ wurde von Medien und Konsumenten positiv kommentiert.

Ziel des Stadterneuerungsprojekts, zu dem auch die erfolgte Errichtung der neuen Wiener Hauptbücherei (Entwurf: Ernst Mayr) über der U-Bahn-Station Burggasse-Stadthalle und die neue Gestaltung des benachbarten Urban-Loritz-Platzes im Zuge des Gürtels durch Silja Tillner zählt, ist es, das Gebiet längerfristig auch für Fußgänger attraktiv zu machen und so die Lebensqualität zu erhöhen.

Im Zuge des Projekts wurden unter anderem folgende Daten über den Gürtelbereich erhoben[17]:

  • Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung: 34 % (im Stadtdurchschnitt 18 %)
  • Bausubstanz vor 1919 entstanden: 65 % (37 %)
  • Wohnungen ohne WC: 41 % (20 %)
  • Grünfläche pro Einwohner: 1 m² (23 m²)

Beobachtungen im Zeitraum von 1995 bis 2005 ergaben, dass der Verkehr auf dem Westgürtel in bestimmten Abschnitten um 10 % bis 15 % abgenommen hat. Gründe dafür sind vermutlich die Parkraumbewirtschaftung in den angrenzenden inneren Bezirken und der Ausbau der U6.

Um 2000 wurde der Margaretengürtel geringfügig umgebaut und die Fahrbahn von der Bebauung ein Stück abgerückt.

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. 6 Bände, Wien 1992–2004, (Band 1:) ISBN 3-218-00543-4.
  • Ernst Kurz: Die Städtebauliche Entwicklung der Stadt Wien in Beziehung zum Verkehr. Stadt Wien (MA 18), Wien 1981.
  • Nicole Süssenbek, Tina Gerstenmayer: Der Gürtel. Definitionen einer Veränderung. Verein Memo, Wien 2007, ISBN 978-3-200-01093-2.
  • Christa Veigl (Hrsg.): Stadtraum Gürtel Wien. Natur, Kultur, Politik. Promedia, Wien 1999, ISBN 3-85371-154-5.
  • Madeleine Petrovic: Der Wiener Gürtel. Wiederentdeckung einer Prachtstraße. 2., neu gestaltete, überarbeitete und ergänzte Auflage. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2009, ISBN 978-3-85033-336-8.

Weblinks

 Commons: Wiener Gürtel Straße – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung des k.k. Statthalters, in: Landes-Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns, Wien, Nr. 104 / 1905
  2. Lokaldetails: WienTourismus-Website
  3. Veigl: a.a.O., S. 65
  4. Lokaldetails: WienTourismus-Website
  5. Lokaldetails: WienTourismus-Website
  6. Lokaldetails: WienTourismus-Website
  7. Silja Tillner auf der Website des Planungsressorts der Stadt Wien
  8. Stadtplanung für die Aspanggründe
  9. Veigl: a.a.O., S. 33, 36
  10. Veigl: a.a.O., S. 36
  11. Veigl: a.a.O., S. 30
  12. Veigl: a.a.O., S. 39
  13. Zitiert nach Veigl: a.a.O., S. 43 f.
  14. Veigl: a.a.O., S. 50
  15. Veigl: a.a.O., S. 32
  16. Veigl: a.a.O., S. 64
  17. Veigl: a.a.O., S. 33
 B221 
Die Wiener Gürtel Straße befand sich wie die anderen ehemaligen Bundesstraßen in der Bundesverwaltung. Seit 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße.

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