Meyer-Weigert-Regel

Meyer-Weigert-Regel
Klassifikation nach ICD-10
Q62.5 Ureter duplex
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Der Ureter duplex ist eine Harnleiteranomalie mit zwei komplett getrennten Harnleitern (Ureter). Es handelt sich um eine angeborene Anomalie, bei der eine Doppelanlage des Ureters vorliegt. Aus einer Niere entspringen zwei Harnleiter, die komplett getrennt bis zur Blase ziehen, im Beckenbereich kreuzen und in zwei getrennten Ostien in die Blase münden. Die Mündungsstelle des Ureters, der dem unteren Nierenbecken entspringt, liegt oberhalb der des anderen Ureters (Meyer-Weigert Regel).

Im Gegensatz dazu existieren beim Ureter fissus zwei Harnleiter pro Niere, die sich vor der Blase vereinigen.

Häufiger als beim Ureter fissus kommt es beim Ureter duplex zu einem vesikorenalen (von der Blase zurück in die Niere) Reflux, der zu Infektionen der Niere oder Ureterozelenbildung führen kann. Auch ektope Mündungen des Ureters kommen häufiger vor.[1]

Quellen

  1. T. Gasser, G. Rutishauser: Basiswissen Urologie. Springer-Verlag, 3. Auflage, S.38
Gesundheitshinweis
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