Michael Grünerwald

Michael Grünerwald

Michael Grünerwald (* 17. November 1899; † August 1974 in Fort Lauderdale) war ein deutscher Fußballspieler. Er wurde mit dem 1. FC Nürnberg ein Mal deutscher Meister im Fußball.

Michael Grünerwald spielte ab 1917 als Abwehrspieler für die erste Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Zumeist war er als rechter Verteidiger eingesetzt. Er galt jedoch als technisch limitiert: Grünerwald stach weniger durch Ballfertigkeit als vielmehr durch „Kampfkraft und Einsatzwillen“ [1] hervor.

Obwohl er bis zum März 1924 insgesamt 166 Spiele für den Club absolvierte[2], gehörte er nie zur absoluten Stammformation. Viel mehr steht er für das Problem, dass der 1. FC Nürnberg auf der rechten Abwehrseite hatte. Dort versuchte sich 1920 beim Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft 1920 für den Club noch Anton Kugler, der jedoch nach dem Ausscheiden von Jean Steinlein auf die linke Abwehrseite ging und dort zu einer festen Clubgröße wurde. Grünerwald nahm Kuglers Platz auf rechts ein und stand bei der erfolgreichen Titelverteidigung 1921 im Finale.[3] Auch im ersten der beiden Finalspiele 1922 gegen den Hamburger SV stand Grünerwald noch in der Startelf. Das zweite Finale verpasste er dann, weil sich bei einem Zwischenstopp auf der Fahrt zum Finalort den Fuß verstauchte. An seiner Stelle spielte dann Ersatzspieler Reitzenstein.[1] Im Laufe des Jahres 1922 löste ihn dann Emil Köpplinger als rechter Verteidiger der Stammformation ab.[4].

Im März 1924 zog der Bankkaufmann Grünerwald nach Frankfurt am Main und schloss sich dort der Eintracht an, für die er bis 1926 spielte. [1] Für ihn sind aus dieser Zeit mindestens 22 Spiele und mindestens 5 Tore aus Meisterschafts- und Pokalspielen für die Riederwälder verzeichnet.[5]

1926 wanderte Grünerwald in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Er ließ sich in New York nieder. Die Teilhaberschaft an einer Kunstdruckerei brachte ihm Wohlstand. Bei einer Freundschaftsspielreise des 1. FC Nürnberg in die USA im Jahr 1953 konnte Grünerwald noch einmal seine alten Mannschaftskamerade Toni Kugler und Heiner Stuhlfauth begrüßen. [1][6]

1974 verstarb Grünerwald in Fort Lauderdale (Florida), wo er sich mit seiner Ehefrau Sofie (* 1902; † 1982) niedergelassen hatte.

Einzelnachweise

  1. a b c d Grünerwald, Michael in: Lorenz Knierim, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1890 - 1963. Agon Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7, S. 119f.
  2. Christoph Bausenwein, Bernd Siegler, Harald Kaiser: Die Legende vom Club. Die Geschichte des 1. FC Nürnberg, Göttingen: Verlag Die Werkstatt, 2006, hier: S. 49. ISBN 3-89533-536-3
  3. Bausenwein et. al. 2006, S. 47
  4. Bausenwein et. al., S. 47
  5. Michael Grünerwald, in: Frank Gotta: Eintracht Frankfurt Archiv (3. Januar 2008)]
  6. Michael Grünerwald, www.glubberer.de (30. Dezember 2007)

Literatur

  • Grünerwald, Michael in: Lorenz Knierim, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1890 - 1963. Agon Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7, S. 119f.

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