Michail Uljanow

Michail Uljanow

Michail Alexandrowitsch Uljanow (russisch Михаил Александрович Ульянов, wiss. Transliteration Mihail Aleksandrovič Ul'ânov; * 20. November 1927 in Bergamak, Rajon Muromzewo, Oblast Omsk; † 26. März 2007 in Moskau) war ein russischer Schauspieler und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des sowjetischen Kinos und Theaters der Nachkriegszeit.

Uljanow wurde an der Schtschukin-Schauspielschule ausgebildet und arbeitete ab 1950 im Wachtangow-Theater in Moskau; 1987 übernahm er dessen Leitung. Sein Filmdebüt hatte er 1953 in einem Film von Julija Solnzewa. Schlacht unterwegs (1961) von Wladimir Bassow brachte ihm den Durchbruch als Filmschauspieler.[1] Bis Mitte der 1960er Jahre wurde Uljanow zu einem Publikumsliebling in der UdSSR. Von 1965 bis 1967 war er bei der DEFA beschäftigt und trat in Günter Reischs Solange Leben in mir ist (1965) und János Veiczis Die gefrorenen Blitze (1967) auf. In mehreren Filmen der 1970er und 1980er Jahre verkörperte Uljanow historische Persönlichkeiten, wie beispielsweise Lenin in Reischs Film Unterwegs zu Lenin (1970) oder etwa im sowjetisch-deutschen Weltkriegsepos Befreiung (1972) die von ihm bis in die 1980er mehrfach gespielte Rolle des Marschall Georgi Schukow.

Der Film Die Brüder Karamasow aus dem Jahr 1968, in dem Uljanow den Dimitri Karamasow spielt und den er nach dem Tod des Regisseurs Iwan Pyrjew zu Ende drehte, wurde 1969 für den Oscar-Titel des Besten fremdsprachigen Films nominiert. Weitere in Venedig und Berlin preisgekrönte Filme mit seiner Beteiligung waren Thema (1979) und Privatleben (1982). 1975 veröffentlichte er das Buch Moja professija (Mein Beruf).

Zu seinen bekannten Rollen der 1990er Jahre gehörten die Darstellung von Julius Caesar in Shakespeare’s play (1990), Pontius Pilatus in Der Meister und Margarita sowie die Rolle im Film Der Woroschilow-Schütze von Stanislaw Goworuchin, wo er einen älteren Veteranen des Scharfschützenregiments spielt, der nach dem Versagen der korrupten Justiz private Rache für die Misshandlung seiner Enkelin verübt.

Auszeichnungen

Im Jahr 1969 erhielt Uljanow den Titel Volkskünstler der UdSSR. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig im Jahr 1982 gewann er den Spezialpreis.

Weblinks

Quellen

  1. Frank-Burkhard Habel & Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Berlin 2002, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, ISBN 3-89602-391-8

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