Michaltscheff

Michaltscheff

Theodor Michaltscheff (übliche deutsche Schreibweise; bulgarisch: Теодор Михалчев, korrekte Transliteration: Teodor Mihalčev; eigentlich Teodor Baklarov; * 20. April 1899 in Gabarevo (Bulgarien); † 29. April 1968 in Sofia) war ein Aktivist der Internationale der Kriegsdienstgegner.

Michaltscheff studierte in Bulgarien Pädagogik und verweigerte 1920 den Kriegsdienst. Er bekannte sich zur Gewaltfreiheit und dem Pazifismus. Wegen seiner Kriegsdienstverweigerung kam er ins Gefängnis. 1924 konnte er vor der Diktatur in Bulgarien fliehen.

Über Frankreich und England kam er 1930 nach Deutschland und lebte in Hamburg. Seinen Familiennamen hatte er während der Flucht abgelegt und nannte sich nach seinem Vater (Michael) Michaltscheff.

1935 promovierte er über den englischen Philosophen und Anarchisten William Godwin. Die Nazizeit überlebte er mit Malerarbeiten und als Dolmetscher.

1945 nahm er Kontakt zur War Resisters International (WRI) auf, zu der er bereits während seiner Flucht aus Bulgarien Kontakt hatte. Michaltscheff war Gründungsmitglied der ersten Nachkriegs-Sektion der WRI, der Internationale der Kriegsdienstgegner (IDK). Er war von 1947–1955 und 1958/59 Vorsitzender der IDK und Generalsekretär von 1956–1966. Von 1948–1966 hat er für die IDK Die Friedensrundschau herausgegeben.

Theodor Michaltscheff war ein Vertreter von grundsätzlicher Gewaltfreiheit. Gewaltfreie Aktion war handlungsbestimmend. Er war Vegetarier, Nichtraucher und Antialkoholiker.

Sein Nachlass befindet sich im Archiv aktiv in Hamburg und am Fritz Küster-Archiv für Geschichte und Literatur der Friedensbewegung an der Universität Oldenburg.

Quellen

  • Archiv aktiv (Hrsg.): 20 Jahre Friedensrundschau – 20 Jahre Internationale der Kriegsdienstgegner (1947–1966), persönliche Erinnerungen von Theodor Michaltscheff. Hamburg o.J. ISBN 3-9805270-0-X
  • Theodor Michaltscheff: Die unverwüstliche Opposition – Geschichte der bundesdeutschen Friedensbewegung 1945–1960, aus dem Nachlass herausgegeben und bearbeitet von Stefan Appelius, Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg 1994. ISBN 3-8142-0477-8

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