Michel Regnier

Michel Regnier

Michel Régnier (* 5. Mai 1931 in Ixelles/Elsene, Belgien; † 29. Oktober 1999) alias Greg (andere Pseudonyme: Chimel, Miky, Louis Albert, Michel Denys, Mike Greg) war ein belgischer Comiczeichner, -autor und -Redakteur, der über 5 Jahrzehnte lang einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des französisch-belgischen Comics hatte. Mehr als 250 Alben unterschiedlicher Genres wie Humor, Abenteuer, Spionage, Western und Science Fiction tragen seine Unterschrift als Texter oder Zeichner. Bekannt als Zeichner wurde er unter anderem durch Albert Enzian, sein Ruhm als Texter gründet sich auf Serien wie Andy Morgan, Bruno Brazil und Comanche.

Régnier wuchs in Herstal auf. Bereits mit 16 Jahren veröffentlichte er 1947 im belgischen Magazin Vers l'Avenir den ersten von ihm gezeichneten Comic: Nestor et Boniface. Anfangs bevorzugte er Heldencomics. 1953 und 1956 zeichnete er unter dem Pseudonym Michel Denys für das Magazin Héroïc-Albums die Abenteuerserie Le Chat mit Anleihen an Batman. Parallel begann er als Texter für andere Zeichner zu arbeiten. Er schrieb eine Vielzahl kurzlebiger Reihen, wie Bison et Quistiti (Zeichner: René Fourage), Tiger Joe (Zeichner: Gérald Forton) und Alain et Christine (illustriert von Martial) sowie eine Reihe weiterer Serien für das Magazin Tintin. 1963 erfand er für das Magazin Pilote seine bekannteste Serie: Achille Talon (deutsch Albert Enzian). Im selben Jahr veröffentlichte er in Vaillant eine weitere von ihm selbst gezeichnete Serie Les As.

Zwischen 1960 und 1966 schrieb Régnier Szenarien für die von André Franquin gezeichnete Serie Spirou und Fantasio: Ein eisgekühlter Gast taut auf (1960), Gefangen im Tal der Buddhas (1960), Der Plan des Zyklotrop (1961), Im Banne des Z (1962), Im Reich der roten Elefanten (1964) sowie QRN ruft Bretzelburg (1966), das zu den populärsten Alben der Serie zählt. Schon seit 1957 war er außerdem der Verfasser vieler Gags für André Franquins und Dino Attanasios Modeste et Pompon (deutsch Mausi und Paul).

Auch zwei Geschichten von Tibets Chick Bill (Club des Peur-de-Rien und Mouminet) stammen aus der Feder Régniers. Auf Bitten Hergés verfasste er außerdem ein Szenario für Tim und Struppi, das jedoch nie als Album realisiert wurde.

Von 1965 bis 1974 war Régnier, der seine Werke inzwischen mit Greg signierte, Chefredakteur des Magazins Tintin. In dieser Eigenschaft testete er in Zusammenarbeit mit jungen, noch unbekannten Zeichnern eine Reihe neuer Serien durch die Veröffentlichung von Kurzgeschichten, die sich später zu Klassikern des franko-belgischen Comics entwickeln sollten: Ab 1966 schrieb er Andy Morgan für Hermann, ab 1967 Luc Orient für Paape, ab 1968 Bruno Brazil für Vance und ab 1969 Comanche, ebenfalls für Hermann. 1969 wirkte er außerdem an der filmischen Umsetzung des Tim und Struppi-Albums Tim und der Sonnentempel mit, 1972 schrieb er das Drehbuch für den Zeichentrickfilm Tim und der Haifischsee.

Mitte der 1970er-Jahre ging Greg zum Verlag Dargaud und gab außerdem das Achille Talon Magazine heraus, es erschienen 6 Nummern bis zum Jahre 1976. Daneben kreierte er weiterhin Comicserien sowie Drehbücher für Film- und Fernsehproduktionen.

1987 schrieb er für Franquin und Batem die ersten Abenteuer der neuen Marsupilami-Reihe. In den Folgejahren setzte er mit neuen Zeichnern seine alten Erfolgsserien Comanche (mit Michel Rouge) und Andy Morgan (mit Aidans) fort. Zugleich entstanden noch immer neue Serien wie Colby für Michel Blanc-Dumont (1991) oder Tobo für Pierre-Yves Gabrion (1993).

Er starb 68jährig an einem Aneurysma.

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