Mieding

Mieding

Johann Martin Mieding (* 3. Dezember 1725 in Erfurt; † 27. Januar 1782 in Weimar) war ein deutscher Hoftischler und Bühnenbildner.

Der Sohn eines Tischlers erlernte das Handwerk bei seinem Vater. Später zog er nach Weimar und bewohnte dort ein Häuschen am Herderplatz. Mieding war ein besonders geschätzter Mitarbeiter Goethes am Theater in seiner Eigenschaft als Bühnenbildner, und wohl noch weitaus mehr wegen seiner einfachen, biederen Persönlichkeit. Auch verkehrte er bei der Tiefurter Theatergesellschaft um Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Am 18. September 1768 heiratete er in der Predigerkirche in Erfurt Johanna Dorothea Schreiber aus Weimar.

Johann Martin Mieding starb im Jahr 1782 im Alter von 56 Jahren in Weimar. Ihm zu Ehren verfasste Goethe im gleichen Jahr das Gedicht Auf Miedings Tod. Diese Elegie wird in einem während der Italienreise geschriebenen Brief erwähnt, in dem es um dessen Drucklegung ging, die 1789 erfolgte. Zugleich gibt es in Goethes Faust zu Beginn von Walpurgisnachtstraum eine Szene, bei welcher der Theatermeister sagt: Heute ruhen wir einmal Miedings wackre Söhne. Mieding war zugleich Weimarer Hoftischler. Mieding war der einzige Handwerker geblieben, der die Ehre eines elegischen Nachrufes durch Goethe erfuhr. In ihr allerdings sind jedoch der Hofmaler, der Hofschneider, und der Hoffaktor namens Elkan erwähnt.

Das am 22. Juli 1782 von Goethes gedichtete Singspiel "Die Fischerin" wurde in Tiefurt uraufgeführt. Das Stück stand nach Goethe ganz in Beziehung zur Wald- und Wassernatur des Ortes und war vor allem auf Beleuchtungseffekte ausgerichtet. Die Hauptrolle hatte hierbei Corona Schröter. Die Bühnentechnik hierzu fertigte Mieding.

Am 27. September 1919 wurde für ihn auf dem Jacobsfriedhof Weimar ein Gedenkstein eingeweiht, auf der sich auch eine Textstelle aus Goethes Elegie zu Mieding befindet. Ob es auf dem Friedhof zugleich Miedings tatsächliche Grabstelle gewesen ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.

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