Militär-Verdienstorden (Bayern)

Militär-Verdienstorden (Bayern)
Militärverdienstorden 3. Klasse mit Schwertern

Der bayerische Militärverdienstorden wurde am 19. Juli 1866 von König Ludwig II. von Bayern in zunächst fünf Klassen gestiftet

Er konnte an alle Personen verliehen werden, die sich im Krieg ausgezeichnet oder sich sonstige Verdienste um die bayerische Armee erworben hatten und deren Leistung statutenmäßig nicht für eine Verleihung des Militär-Max-Joseph-Orden ausreichte. Der König von Bayern war der Großmeister des Ordens und sein Kriegsminister der Großkanzler.

Das Ordenszeichen besteht aus einem goldenen, dunkelblau emaillierten Johanniterkreuz, mit Flammen in den Winkeln. Das Kreuz der IV. Klasse ist aus Silber, bei den angeschlossenen Verdienstkreuzen entfallen die Flammen. Auf dem Kreuz ruht ein goldgefasstes schwarzes Medaillon mit goldenem L unter der Königskrone. Um das Medaillon schließt sich ein weißer, goldverzierter Reif, mit der Ordensdevise MERENTI (Verdienst) in Gold. Auf dem Reversmedaillon befindet sich der bayerischen Löwen in Gold und auf dem Medaillonsreif das Stiftungsjahr 1866.

Bei Beendigung des Ersten Weltkriegs hatte der Orden sieben Klassen, denen ein goldenes, silbernes und bronzenes Verdienstkreuz angeschlossen war.

Das Ordenszeichen konnte auch mit Schwertern, als auch mit Krone, sowie mit Krone und Schwertern verliehen werden.

Sowohl das Großkreuz wie die I. Klasse waren sogenannte Schärpenklassen mit Stern, während die II. Klasse mit Stern, aber ohne Schulterband, verliehen werden konnte. Das Offizierskreuz ist eine Steckdekoration bei der der untere Kreuzarm verlängert ist.

Das Band unterscheidet sich nach Zivilverdiensten (weiß mit blauen Seitenstreifen und weißen Kanten), Militärverdiensten (weiß mit schwarz-weiß-blauen Seitenstreifen und weißen Kanten) oder Verdienste im Staat, sog. Beamtenband (weiß mit schwarzen Seiten- und blauem Mittelstreifen).

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis 1905 gab es nur das Militärverdienstkreuzes. Ab 1905 - 1913 gab es eine 1. und 2. Klasse, danach noch die 3. Klasse. Die Auszeichnungen glichen im Aussehen dem des Militärverdienstordens und waren bis 1905 ebenfalls blau emailliert, jedoch fehlten die Flammen in den Kreuzwinkeln. Diese Kreuze waren nach dem Tode des Beliehenen rückgabepflichtig.

Literatur

  • Georg Schreiber: Die Bayerischen Orden und Ehrenzeichen, Prestel-Verlag, München 1964

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