Verdienstorden der Bayerischen Krone

Verdienstorden der Bayerischen Krone
Kreuz eines Ritters des Verdienstordens der Bayerischen Krone
Bruststern und Ordensband

Der Verdienstorden der Bayerischen Krone (umgangssprachlich auch als Zivilverdienstorden der Bayerischen Krone oder Bayerischer Kronenorden bezeichnet) war eine hohe Auszeichnung des Königreichs Bayern, die in Form eines vierstufigen Ritterordens (als Großkreuz, Großkomtur, Komtur, Ritter) vergeben wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der bayerische Zivilverdienstorden wurde am 19. März 1808 von König Maximilian I. Joseph gestiftet, um einerseits Zivilstaatsdiener aller Klassen und andererseits um Bayern verdiente Ausländer ehren zu können. Er geht auf den kurpfalz-bayerischen „Orden des pfälzischen Löwen“ zurück. Als sein militärisches Gegenstück kann der Militär-Max-Joseph-Orden betrachtet werden. Beide Orden brachten nicht-adeligen Empfängern die Erhebung in den persönlichen Adel mit dem Prädikat „Ritter von“.

Der Verdienstorden der Bayerischen Krone wurde zunächst mit drei Stufen (Großkreuz, Komtur, Ritter) gestiftet, als vierte Stufe wurde unter König Maximilian II. die eines Großkomturs hinzugefügt. Für die einzelnen Stufen gab es eine festgesetzte Anzahl von Mitgliedern. Zunächst sollte der Orden 12 Großkreuze, 24 Komture und 100 Ritter umfassen, durch die überarbeiteten Statuten vom 8. Oktober 1817 wurden die Zahlen auf 24, 40 und 160 erhöht und am 24. Mai 1855 zusätzlich um die Stufe des Großkomturs erweitert. Anpassungen der Ordensstatuten erfolgten außerdem am 16. Februar 1824, am 12. Oktober 1834, am 1. Januar 1835 sowie am 12. Oktober 1838.[1]

Da der Militär-Max-Joseph-Orden an militärische Leistungen (und damit an Waffentaten während eines Krieges) gebunden war und die Verleihung erblicher Adelstitel in Bayern seit 1808 zunehmend an materielle Bedingungen geknüpft wurde (ein Adelserwerber musste finanziell dazu in der Lage sein, ein „standesgemäßes Leben“ zu führen, worunter man anfangs in erster Linie einen entsprechend großen Güter- bzw. Grundbesitz verstand), entwickelte sich der Zivilverdienstorden im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Hauptinstrument für Nobilitierungen im Königreich Bayern.

Ordenszeichen und Trageweise

Die Insignie des Verdienstordens der Bayerischen Krone war ein achtarmiges, sechzehnspitziges, weiß emailliertes und mit einem Eichenkranz umgebenes Kreuz mit einem Medaillon im Zentrum. Dieses zeigte eine goldene Krone auf weiß-blau gerautetem Feld, umgeben von einem golden umbordeten roten Reif mit der Inschrift Virtus et honos (Tugend und Ehre), auf der Rückseite das Bild des Stifters Maximilian I. Joseph mit der Umschrift Max[imilianus] Jos[ephus] Bojoariae Rex. Das Ordensband war blauseiden mit weißem Rand.

Einfache Ordensritter trugen die Insignie an einem schmalen Band am Knopfloch, Komture um den Hals, Großkomture trugen sie um den Hals und dazu einen Bruststern. Inhaber des Großkreuzes trugen die Insignie in Form eines achtspitzigen Silbersternes an einem breiten Schulterband und ebenfalls einen Bruststern.

Persönlicher Adel

Für bayerische Untertanen war mit der Verleihung des Zivilverdienstordens die Erhebung in den persönlichen, nicht vererbbaren Adel verbunden. Die Träger erhielten zu ihrem bürgerlichem Namen den Zusatz „Ritter von“ und konnten sich in die Adelsmatrikel des Königreichs Bayern eintragen lassen. Nach französischem Vorbild hatte ein Ordensmitglied, dessen Vater und Großvater ebenfalls diese Auszeichnung erworben hatten, Anspruch auf Verleihung des erblichen Adels. Ein derartiger Fall trat erstmals 1897 mit dem Professor für Zivilrecht Ernst August von Seuffert (1829–1907) ein.

Bekannte Ordensträger

siehe: Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone

Literatur

  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt. Leipzig 1893, S. 27–29.

Einzelnachweise

  1. Beschreibung in: Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten. Leipzig 1883–1887.

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