Mimika

Mimika

Die Mimika oder auch Kamoro sind ein Stamm in West-Neuguinea. In der Vergangenheit wurden die Mimika von Reisenden auch Koaiwi oder Koviai genannt. Ihre Eigenbezeichnung ist neben Kamoro auch Papua. Die Übersetzung der Eigenbezeichnung Kamoro ist lebende Leute und wahre Leute womit sie sich gegenüber den Toten, den Pflanzen, den Geistern und Tieren abgrenzen. Andere Stämme wie die Asmat bezeichnen sie als Kannibalen Leute und die Berglandbewohner als Geister.[1]

Inhaltsverzeichnis

Siedlungsgebiet

Sie leben mittellagig an der südlichen Küste des westlichen Neuguinea. Die Triton-Bucht und südöstlich begrenzen das Korvar-Gebiet und der Fluss Otokawa ihr Gebiet. Der Fluss markiert auch die Grenze zu den Asmat. Die Mimika und die Asmat bilden die Hauptstämme zwischen der Vogelkop-Halbinsel (Jazirah Doberai) und der Frederik-Hendrik-Insel.

Sprache

Die Sprache der Mimika wird Kamoro-Sprache genannt und von ungefähr 8000 Menschen gesprochen.[2] Dabei wird die Kamorosprache in wenigstens 7 verschiedene Dialekte unterteilt. Die Dialekte werden Westlicher Dialekt, Tarya Dialekt, Zentral Dialekt, Kamora Dialekt, Wania Dialekt und Oberer Wania Dialekt genannt. Der am meisten gesprochene Dialekt ist der Zentral Dialekt mit einer Sprecherzahl von 4300 (Stand 1975). Die Sprache gehört zur Sprachenfamilie der Asmat-Komora.[1]

Die Kultur der Mimika

Die Kunst der Mimika

Die Mimika-Kunst gilt als verwandt mit der Kunst der westlichen wie östlichen Nachbarn. Ihre Kunstform wird als architektonisch beschrieben. Typisch ist dabei die Kombination von geschnitzten Menschenfiguren von festen und losen Teilen.

Als herausragendste Form der Kunst gelten die mbitoro (dt:Geisterstangen). Diese Stangen werden aus mangrovenähnlichen Bäumen gefertigt. Dabei wird der Stamm und die Stützwurzel benutzt. Diese Pfähle ragen bis zu 7m in die Höhe. Dabei stellen die Menschenfiguren im mbitoro die verstorbenen Ahnen dar. Allerdings werden die Menschenfiguren als Leerkörper geschnitzt.

Rituale

Die Yamate-Zeremonientafeln dienen der Darstellung jüngst verstorbener Angehöriger. Die Yamate dienen sogenannten emakame-Ritualen (dt:Knochenhaus), einem Schöpfungritus der Mimika, gewidmet dem Beginn des Lebens und der Frauenfruchtbarkeit. Diese Rituale werden in speziellen neu gebauten Zeremoniengebäuden abgehalten in denen nach den Feiern die Knochen der Verstorbenen gelagert werden. Daher rührt auch der Name der Tafeln. Dabei wird eine Verwandtschaft der Yamatetafeln mit Kriegschildern des Stammes vermutet. Im Östlichen Mimika-Gebiet nennt man das emakame-Fest auch kiawa-Fest. Wobei im kiawa-Zeremonienhaus die Holzstatuen von 4 großen schwangeren Frauen neben dem Eingang aufgestellt sind.

Quelle

  1. a b papuaweb.org: Informationen zu den Mimika, (Niederländisch), (Englisch)
  2. Moseley, Christopher and R. E. Asher, ed. Atlas of the Worlds Languages (New York: Routelage, 1994) p. 110, (Englisch)

Literatur

  • Ozeanische Kunst, Anthony Jp Meyer, 1995 Könemann Verlagsgesellschaft, Die Mimika, Seite 76-80, ISBN 3-89508-080-2

Weblinks


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