- Minimal-invasiv
-
Nichtinvasiv und minimal-invasiv sind Begriffe aus der Medizin und bezeichnen Prozeduren, bei denen Geräte oder Katheter entweder gar nicht (nichtinvasiv) oder in geringerem Maße als üblich (minimal-invasiv) in den Körper eindringen. Typischerweise werden die Begriffe verwandt, um die geringen Unannehmlichkeiten und Risiken bestimmter Verfahren zu betonen.
Beispiele:
- in der Diagnostik werden nichtinvasive Methoden wie die Sonografie den invasiven wie der Angiografie vorgezogen,
- die nichtinvasive Beatmung (ohne Intubation) wird häufig der konventionellen Beatmung (über einen endotrachealen Tubus) vorgezogen,
- die minimal-invasive Chirurgie verursacht in der Regel geringere Schmerzen und führt zu einer schnelleren Erholung des Patienten als die konventionelle Chirurgie.
Eindeutig nichtinvasiv sind die körperliche Untersuchung, die einfache Sonografie, das Erstellen eines Elektrokardiogramms und die Untersuchung einer Urinprobe.
Typische invasive Maßnahmen sind im Gegensatz dazu Operationen, Punktionen und Herzkatheteruntersuchungen. Auch Magenspiegelung und Blutabnahme sind invasive, aber nur mit geringer Komplikationshäufigkeit behaftete Verfahren. Jede invasive Maßnahme erfüllt im Prinzip den Tatbestand der Körperverletzung, wenn der Patient nicht sein Einverständnis erklärt hat.
Unzutreffend ist die Annahme, dass nichtinvasive oder minimal-invasive Verfahren zwangsläufig mit geringerem Risiko gleichzusetzen sind. Je nach Erkrankung und Patientenzustand kann beispielsweise der Verzicht auf eine Herzkatheteruntersuchung durchaus riskanter sein als deren Durchführung, eine nicht-invasive Beatmung häufigere Komplikationen nach sich ziehen als eine konventionelle und eine minimal-invasive Herzklappenoperation zu schlechteren Ergebnissen führen als eine in herkömmlicher Technik.
Siehe auch
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
Wikimedia Foundation.