- Minor (Mathematik)
-
Minor oder Unterdeterminante ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra. Man bezeichnet damit die Determinante einer quadratischen Untermatrix, die durch Streichen einer oder mehrerer Spalten und Zeilen einer Matrix entsteht. Die Anzahl der Zeilen bzw. Spalten der entsprechenden Untermatrix gibt die Ordnung des Minors an.
Inhaltsverzeichnis
Kofaktoren
Zu einer quadratischen -Matrix A = (aij)ij lassen sich die Kofaktoren (oder Cofaktoren) gemäß folgender Formel berechnen:[1]
Dabei ist Mij der Minor (n − 1)-ter Ordnung, der aus derjenigen Untermatrix berechnet wird, die durch Streichen der i-ten Zeile und j-ten Spalte entsteht.
Statt Zeilen und Spalten zu streichen, kann man auch Matrizen betrachten, bei denen die Einträge der i-ten Zeile oder der j-ten Spalte (oder beider) durch Nullen ersetzt werden, mit Ausnahme des Eintrags an der Stelle (i,j), der durch eine 1 ersetzt wird. Man erhält dann für die Kofaktoren:
Aus den Kofaktoren lässt sich wieder eine -Matrix bilden, die Kofaktormatrix oder Komatrix, deren Transponierte als Adjunkte oder komplementäre Matrix bezeichnet wird. Mit ihr kann man die Inverse einer Matrix berechnen. Der Laplace'sche Entwicklungssatz verwendet die Kofaktoren einer Matrix zur Berechnung ihrer Determinante.
Beispiel
Es soll der Minor M2,3 und der Kofaktor der folgenden Matrix bestimmt werden:
Durch Streichen der zweiten Zeile und dritten Spalte
entsteht die Matrix
Daraus lässt sich der Minor M2,3 berechnen.
Für den Kofaktor gilt
bzw.
Hauptminoren
Es sei A eine -Matrix und für sei Ak die linke obere -Teilmatrix von A, die durch Streichung der n − k am weitesten rechts gelegenen Spalten und n − k untersten Zeilen entsteht. Die Determinante von Ak heißt k-ter Hauptminor (oder Hauptunterdeterminante / Hauptabschnittsdeterminante).
Die Hauptminoren haben eine Bedeutung für die Feststellung der Definitheit symmetrischer bzw. hermitescher Matrizen; für das Hauptminorenkriterium siehe den Abschnitt Hauptminoren des Artikels Definitheit.
Einzelnachweis
- ↑ Siegfried Bosch: Lineare Algebra. Springer, 2001, ISBN 3-540-41853-9, S. 148
Literatur
- Wolfgang Gawronski: Grundlagen der Linearen Algebra. Aula-Verlag, Wiesbaden 1996, ISBN 3-89104-566-2, S. 193
Wikimedia Foundation.