Mirker Hain

Mirker Hain
Der Mirker Hain
Der Mirker Hain
Ein Wegstein von Selma von der Heydt
Schutz an der Straße für Frösche

Der Mirker Hain ist ein Wald mit parkähnlicher Struktur im Wuppertaler Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg.

Geschichte

Elberfelder Bürger gründeten 1870 den Elberfelder Verschönerungsverein, um als Gegenentwicklung zur Industrialisierung Naturflächen zu erwerben, diese in ihrem Zustand zu erhalten und vor Bebauung zu schützen. Um Wuppertal herum befanden sich damals (wie heute auch noch) viele Wälder, so wurde auch „ein zwischen der Eschenbeek und der Kohlstraße am Vogelsang gelegner Wald der Eheleute Wilhelm Teschemacher zur Größe von 8 Hektar 46 Ar 40 m² - 33 Morgen 27 Quadratruthen für 19.890 Mark erworben“. Das darauf angelegte Waldstück erhielt 1894 nach dem bergab liegenden Gelände „Mirke“, nach dem auch der hier fließende Mirker Bach heißt, den Namen „Mirker Hain“.

Um die Jahrhundertwende verzeichnet ein „Führer durch Elberfeld“ unter der Kategorie „Grünanlagen“: „Mirker Hain im Norden. Omnisbusfahrten von der Wallstraße aus“, und in einer Anzeige der Elberfelder Zeitung aus der gleichen Zeit heißt es: „Mirker Hain, wasserreiche Schluchten. Herrlicher Baumbestand. Erfrischungshalle und Saal“.

In dieser Zeit gab es ungefähr noch sieben oder acht Teiche und zahlreiche Brücken, die als große Attraktion galten. Hinzu kam auch das von August Freiherr von der Heydt, Bankier und Ehrenbürger der Stadt Wuppertal, 1890 errichtete Waldhaus Sanssouci sowie Das Norwegische Holzhaus, welches als erstes Fertighaus der Welt gilt und durch von der Heydt 1900 auf der Weltausstellung in Paris entdeckt worden war. Der Freiherr, in dessen Besitz sich auch ein Teil des Walds befanden, war von 1882 bis 1920 Vorsitzender des Verschönerungsvereins und stiftete zum 25-jährigen Jubiläum ein Denkmal, das noch heute steht. Außerdem ließ er zahlreiche Wegsteine mit den Initialen seiner Frau Selma platzieren, die man noch heute finden kann.

1924 verkaufte die Familie von der Heydt ihren Besitz am Vogelsang und an der Kohlstraße (nach Angaben von Rhein-Echo vom 16. Juli 1949) „zu einem der Größe und zum Wert lächerlichen Preis, sodass man eigentlich von einem Geschenk sprechen kann“ der Stadt Elberfeld.

Mitte der 1950er Jahre löste sich der Verein auf, und das Eigentum ging an die Stadt Wuppertal über.

Situation heute

Heutzutage ist der Mirker Hain ein beliebtes Naherholungsgebiet im Uellendahl, der durch seine zwei Spielplätze und seinen parkähnlichen Aufbau auch für Kinder ein Erlebnis ist. Das Gebiet umfasst heute eine Größe von ungefähr 20 Hektar. Das dicht geschlossene Blätterdach der zum Teil 150 Jahre alten Buchen und Eichen prägt das Waldstück. Der Baumbestand hat zwar durch menschliche Einflüsse und sauren Regen Schaden genommen, die Stadt Wuppertal ist aber engagiert, kranke Bäume zu fällen und neue zu pflanzen.

Am Mirker Hain liegen auch das „Negerdorf“, eine Wohnsiedlung, die 1917-1919 erbaut wurde, und der im Uellendahl bekannte „Totenteich“, der möglicherweise aus dem Umbau des „Kampermannschen Steinbruchs“ 1899 entstanden ist.

Weblinks

 Commons: Mirker Hain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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