- Missionshaus Sankt Augustin
-
Das Missionshaus St. Augustin (benannt nach dem Heiligen Augustinus von Hippo) ist ein katholisches Kloster der Steyler Missionare in der Stadt Sankt Augustin, die nach dem Missionshaus benannt ist. Es beherbergt den Sitz der Steyler Bank, ein Völkerkundemuseum, ein Priesterseminar und eine Ordenshochschule, die Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin. Die Missionsprokur und einige weitere Einrichtungen der Steyler Mission befinden sich ebenfalls in St. Augustin. Alle zwei Jahre findet hier das Sankt Augustiner Klosterfest statt, welches regelmäßig tausende Besucher anzieht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Missionshaus St. Augustin wurde als Erholungsheim für Steyler Missionare gegründet und 1913 bezogen.
Im Ersten Weltkrieg wurde es als Reservelazarett genutzt, wobei Ordensangehörige bei der Pflege Verwundeter halfen. Nach Kriegsende nahmen Besatzungssoldaten das Missionshaus in Beschlag, um sich dort einzuquartieren. Im September 1919 zogen die letzten Soldaten ab, so dass das Gebäude wieder den Steyler Missionaren überlassen war.
Seit September 1919 diente St. Augustin als Novizenhaus, 1925 schlossen sich ein Priesterseminar mit Ordenshochschule an, die heutige Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin, die 1983 staatlich anerkannt wurde.
Die Nationalsozialisten beschlagnahmten 1941 das Missionshaus und wiesen alle Bewohner aus. In den folgenden Kriegsjahren trafen das Gebäude mehrere Fliegerbomben und beschädigten es sehr. Als das unmittelbare Umland von amerikanischen Truppen erobert war, wurden am 25. März 1945 ungefähr 5.000 Menschen aus den umliegenden Dörfern Menden (Rheinland), Mülldorf und Niederpleis für 24 Stunden in die noch stehenden Räume des Missionshauses evakuiert. Nach Kriegsende diente die Ruine kurzzeitig als Zwischenlager für die Heimkehr französischer Zwangsarbeiter. Bereits 1945 kehrten die ersten Steyler Hausbewohner nach St. Augustin zurück und begannen mit Instandsetzungsarbeiten. Im März 1947 war das Gebäude mit Ausnahme der Kirche wieder instandgesetzt. 1948 konnte auch die Kirche bezogen werden.
1946 nahmen die Steyler Missionare in einem Flügel des Missionshauses ein katholisches Altenheim auf, dessen vorherige Räumlichkeiten teilweise im Krieg zerstört wurden. 1960 zog das Heim in einen eigenen einige hundert Meter entfernten Neubau um – in das heutige CBT-Altenheim St. Monika –, weil die Steyler Missionare Eigenbedarf anmeldeten.[1]
Nach dem Krieg diente St. Augustin zügig wieder zur Ausbildung des Ordensnachwuchses.
Die Steyler Bank wurde 1964 in Sankt Augustin gegründet und hat ihren Sitz auf dem Missionshausgelände.[2]
Das Völkerkundemuseum Haus Völker und Kulturen wurde 1973 auf dem Gelände eröffnet. Hier werden Kunstobjekte nicht europäischer Völker ausgestellt, wobei der Schwerpunkt auf religiös motivierter Kunst liegt.
Klosterfest
Seit 2002 wird auf dem Missionshausgelände alle zwei Jahre das Sankt Augustiner Klosterfest veranstaltet, ein Familienfest mit Kabarett-, Theater-, Musik- und Tanzvorführungen, Ausstellungen, Informationsständen und Aktivitätsangeboten. Laut Veranstalterangaben zog es 2006 rund 13.000 Besucher an.[3]
Quellen
- Joachim G. Piepke: Steyler Missionare St. Augustin, Steyler Missionare, Sankt Augustin 1999
- Seite der Steyler Mission zur Geschichte des Missionshauses St. Augustin
Einzelnachweise
- ↑ eine Chronik des CBT-Wohnhauses St. Monika, die unter Aktenzeichen SGL 581 im Sankt Augustiner Stadtarchiv einsehbar ist
- ↑ http://steyler-bank-gmbh.online.de/site/index.php?id=165
- ↑ http://www.augustiner-klosterfest.de/idee.html
Weblinks
Wikimedia Foundation.