- Mittelkeuper
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Trias-250 —–-245 —–-240 —–-235 —–-230 —–-225 —–-220 —–-215 —–-210 —–-205 —–-200 —
Der Mittlere Keuper (auch Mittelkeuper, z.T. Gipskeuper, Hauptkeuper u.a.) ist eine lithostratigraphische Untergruppe des Keupers der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Erfurt-Formation und in den östlichen Randbereichen von der Grafenwöhr-Formation des Unteren Keupers unterlagert und von der Untergruppe des Oberen Keuper überlagert. Der Mittlere Keuper enthält im unteren Teil z.T. sehr mächtige Evaporite, im höheren Teil fast ausschließlich kontinentale Ablagerungen.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Die Untergrenze ist in Franken mit der Oberkante des Grenzdolomits definiert. Die Obergrenze ist die Basis der „Rhaet“-Sandsteine; in Norddeutschland die postera-Sandsteine, in Süddeutschland, wo die pstera-Sandsteine fehlen die contorta-Sandsteine. Die Lithologie ist äußerst variabel. Dominant sind die z.T. sehr mächtigen Salinarfolgen mit Steinsalz, Anhydrit und Gips sowie den zwischen gelagerten bunten Ton- und Mergelsteinen. Weiter kommen klastische Sand-, Silt- und Tonsteine vor. Die Schüttungen kommen von den Beckenrändern; in Norddeutschland vom Fennoskandischen Schild, in Süddeutschland vom Vindelizischen Land, im Westen vom Ardennen-Massiv. Die durchschnittliche Mächtigkeit des Mittleren Keupers in Norddeutschland beträgt 250 bis 400 m. In Gräben können lokal bis über 1000 m erreicht werden. Im Glückstadt-Graben werden bis zu 5000 m Mächtigkeit angenommen. In Schwellenbereichen kann der Mittlere Keuper infolge der altkimmerischen Bewegung fast vollständig erodiert sein. In Süddeutschland werden Mächtigkeiten bis etwa 350 m Mächtigkeit erreicht, die aber zum östlichen Beckenrand bis auf 0 m zurückgehen. Biostratigraphisch wird die Untergrenze des Mittleren Keuper in das obere Ladinium (Oberes Langobardium) datiert. Die Grenze des Mittleren zum Oberen Keuper liegt bereits im Unteren Rhaetium (Sevatium-Unterstufe). Das entspricht geochronologisch dem Zeitraum von 235 bis 200 Millionen Jahren. Allerdings ist wohl über die Hälfte der Zeit nicht durch Ablagerungen dokumentiert, sondern steckt in mehreren Schichtlücken und Erosionsdiskordanzen innerhalb des Mittleren Keupers. Die Typusregion des Mittleren Keuper ist Franken; ein Typprofil wurde bisher noch nicht festgelegt.
Gliederung
Die Untergliederung in Nord- und Süddeutschland in Formationen ist unterschiedlich. In Norddeutschland werden unterschieden (von oben nach unten):
In Süddeutschland wurde die lithostratigraphische Einteilung etwas abgeändert und an die dortige lithologische Abfolge angepasst (von oben nach unten).
- Trossingen-Formation
- Löwenstein-Formation
- Hassberge-Formation
- Steigerwald-Formation
- Stuttgart-Formation
- Benk-Formation
Diese Formationen liegen jedoch nicht alle übereinander, sondern sie verzahnen sich lateral.
Ablagerungsraum
Die Gesteine des Mittleren Keuper wurden in einem weiten flachen Becken abgelagert. Zumindest im unteren Teil kam es auch zu kurzzeitigen marinen Vorstössen in das Becken. In der Grabfeld-Formation wurde lokal mächtige Evaporite abgelagert, die in großen kontinentalen Salzseen entstanden sind. Vermutlich bestand jedoch auch hier mariner Einfluss. In der Stuttgart-Formation baute sich ein weites Flusssystem vom Fennoskandischen Schild in das Becken vor. Im höheren Teil des Mittleren Keuper beschränkten sich diese Schüttungen auf den nördlichen Teil des Germanischen Beckens. Es kam zu Schüttungen vom Vindelizischen Land, vom Böhmischen Land, vom Ardennen-Massiv und kurzzeitig auch vom Rheinischen Massiv.
Literatur
- Gerhard Beutler: Lithostratigraphie. In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphie von Deutschland IV - Keuper. Courier Forschungsinstitut Senckenberg, 253: 65-84, Stuttgart 2005 ISSN 0341-4116
- Edgar Nitsch: Der Keuper in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002: Formationen und Folgen. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 159-171, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - PDF (Groß) (abgekürzt STD2002)
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