- 3. Fußball-Bundesliga
-
3. Liga Verband Deutscher Fußball-Bund Erstaustragung 25. Juli 2008 Mannschaften 20 Teams Titelträger ↑ 2. Bundesliga (II) ↓ Regionalliga (IV)Die 3. Liga ist seit der Saison 2008/09 die dritthöchste Liga im deutschen Fußball. Sie wurde als neue Spielklasse zwischen der Zweiten Bundesliga und der dann als Regionalliga bezeichneten vierthöchsten Liga eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Januar 2006 kam erstmals die Diskussion um eine Neuordnung der Amateurligen und die Gründung einer eingleisigen 3. Bundesliga auf. Ziel der Reform war es, eine größere Leistungsdichte für den Unterbau der 2. Fußball-Bundesliga mit besseren Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten für talentierte Spieler zu schaffen. Zudem sollte eine bessere Vermarktung der dritten Spielklasse erreicht werden.[1] Heftiger Streit entbrannte im Vorfeld der für September 2006 anberaumten Entscheidung auf dem DFB-Bundestag um die Teilnahme von zweiten Mannschaften der Erst- und Zweitligisten. Nachdem die U23-Teams der Profivereine aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung und niedriger Zuschauerzahlen zunächst nicht an der neu geschaffenen Liga teilnehmen sollten, forderten mehrere Bundesligaklubs ein uneingeschränktes Teilnahmerecht. Letztlich wurde ein Kompromiss ausgearbeitet, der vorsah, dass zunächst lediglich vier Zweitvertretungen in der Premierensaison der 3. Liga spielen dürfen.[2] Am 8. September 2006 wurde schließlich auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag die Einführung der eingleisigen 3. Liga beschlossen. Für die Premierensaison konnten sich je zur Hälfte Klubs der bestehenden Regionalligen Nord und Süd qualifizieren, hinzu kamen vier Absteiger aus der 2. Bundesliga. Vorerst wird die dritte deutsche Fußball-Spielklasse vom DFB getragen und verwaltet und ist somit seit der Saison 2008/09 die höchste Spielklasse, die ausschließlich vom DFB veranstaltet wird. Da die DFL für die Veranstaltung der Bundesligen zuständig ist, trägt die neue Klasse nicht den Namen 3. Bundesliga. Am 10. April 2008 stellte der DFB der Öffentlichkeit das Logo für die neue Spielklasse vor.[3]
Anders als bei der Einführung der 2. Liga im Jahr 1974 oder der Zusammenführung der Nord- und Südstaffel zur eingleisigen 2. Bundesliga zur Saison 1981/82 gab es bei der Ermittlung der Teilnehmer für die erste Spielzeit der neuen 3. Liga keine Mehrjahreswertung. Es galt ausschließlich das Abschneiden der Mannschaften im Qualifikationszeitraum der Regionalligasaison 2007/08. Die Mannschaften, die sich auf den Plätzen drei bis zehn der Abschlusstabellen der beiden Regionalligastaffeln befanden, waren sportlich für die 3. Liga qualifiziert. Hinzu kamen die vier Zweitligaabsteiger der Saison 2007/08. Die nach Abschluss des Zulassungsverfahrens nicht für die neue Spielklasse qualifizierten Regionalligisten spielen in der neuen dreigeteilten viertklassigen Regionalliga, sofern ihnen hierfür eine Lizenz erteilt wurde.[4]
Das Premierenspiel der 3. Liga bestritten am 25. Juli 2008 um 20:30 Uhr im Erfurter Steigerwaldstadion der FC Rot-Weiß Erfurt und die SG Dynamo Dresden. Das Spiel endete 0:1 und wurde live im MDR-Fernsehen übertragen. Erster Torschütze der 3. Liga ist Halil Savran, erster Tabellenführer der SC Paderborn 07.
Spielmodus
Seit der ersten Saison 2008/09 spielen 20 Vereine um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die ersten beiden Teams werden direkt aufsteigen, der Tabellendritte muss in der Relegation gegen den Drittletzten der Zweiten Bundesliga in zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg spielen[5]. Die drei letztplatzierten Teams steigen in die dann viertklassige und dreigeteilte Regionalliga ab und werden durch deren jeweilige Staffelsieger ersetzt.
Im Gründungsjahr konnten sich maximal vier zweite Mannschaften von Vereinen der beiden Bundesligen für die 3. Liga qualifizieren. Diese Regelung wird in den folgenden Jahren jedoch ausgesetzt. Sollte dies zu einer Fehlentwicklung führen (zu viele zweite Teams in der 3. Liga), so wäre für das Jahr 2010 eine Überprüfung der Regularien anberaumt. Im Gegenzug haben die Vereine der Bundesligen auf das Recht verzichtet, mit ihren zweiten Mannschaften im DFB-Pokal-Wettbewerb antreten zu dürfen. Zudem steht den Zweitvertretungen kein Anteil an den Fernsehgeldern zu.
Vereine
Für die Premierensaison 2008/09 sind die folgenden Mannschaften qualifiziert und spielberechtigt:[6]
4 Absteiger aus der 2. Bundesliga:8 Teams aus der Regionalliga Nord:
- Fortuna Düsseldorf
- 1. FC Union Berlin
- SV Werder Bremen II
- Wuppertaler SV Borussia
- FC Rot-Weiß Erfurt
- Dynamo Dresden
- Kickers Emden
- Eintracht Braunschweig
8 Teams aus der Regionalliga Süd:
- VfB Stuttgart II
- VfR Aalen
- SV Sandhausen
- SpVgg Unterhaching
- Wacker Burghausen
- FC Bayern München II
- SSV Jahn Regensburg
- Stuttgarter Kickers
Stadien
1 Aufgrund von Umbaumaßnahmen am angestammten Stadion An der Alten Försterei trägt der 1. FC Union Berlin seine Heimspiele in der Saison 2008/2009 komplett im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark aus.[7]
2 Da die Sicherheitsmaßnahmen im Waldaustadion als nicht ausreichend beurteilt wurden, muss der VfB Stuttgart II das erste Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena austragen. Das erste Heimspiel der Stuttgarter Kickers konnte im GAZi-Stadion stattfinden.[8]
3 Nach dem Ende der Neubaumaßnahmen 2009 beträgt die Zuschauerkapazität 32.296 Plätze.Wirtschaftliches
Neben der sportlichen Qualifikation mussten die betreffenden Vereine auch die vom DFB-Präsidium zwingend vorgeschriebenen wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Voraussetzungen erfüllen. Zu diesen gehörte, dass die Kapazität der Stadien in der neuen Dritten Liga mehr als 10.000 Plätze (davon 2.000 Sitzplätze) betragen musste; von diesen Plätzen wiederum musste mindestens ein Drittel überdacht sein. Die Trainer mussten die Fußballlehrer-Ausbildung absolviert haben. Alle auch auf sportlichem Wege qualifizierten Vereine erfüllten diese Voraussetzungen.
Das Präsidium des DFB regelte im November 2007 die Verteilung der Fernsehgelder für die neue Spielklasse. Aus einem zunächst bis 2009 geltenden Fernsehvertrag mit SportA erhalten die Vereine insgesamt 10 Millionen Euro. Ein neuer Fernsehvertrag ab der Saison 2009/10 wurde noch nicht verhandelt. Die drei qualifizierten Zweitvertretungen von Erstligisten werden an den Fernsehgeldern nicht beteiligt.[9]
Rekorde
- Zuschauerrekord: 27.375 Besucher (Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Union Berlin am 19. April 2009)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ DFB plant Reform der Amateur-Ligen ab 2008/2009 – Kommt jetzt die 3. Bundesliga?. In: Berliner Zeitung. 17. Januar 2006.
- ↑ Dritte Liga doch mit zweiten Mannschaften?. In: kicker online. 16. August 2006. Abgerufen am 24. Juli 2008.
- ↑ "Dynamik des Fußballs": Logo der neuen 3. Liga präsentiert. In: DFB. 10. April 2008. Abgerufen am 24. Juli 2008.
- ↑ Offizielle Mitteilungen. In: DFB. 30. September 2006. Abgerufen am 24. Juli 2008. (PDF)
- ↑ Liga führt Relegationsspiele wieder ein. In: Bundesliga. 9. Oktober 2007. Abgerufen am 24. Juli 2008.
- ↑ Neue 3. Liga: Zulassung vom DFB für alle 20 Vereine. In: DFB. 18. Juli 2008. Abgerufen am 24. Juli 2008.
- ↑ Interview mit Dirk Zingler. In: www.fc-union-berlin.de. 1. FC Union Berlin e. V., 28. April 2009. Abgerufen am 29. April 2009.
- ↑ VfB II muss ins Daimler-Stadion. In: kicker online. Olympia-Verlag GmbH, 21. Juli 2008. Abgerufen am 25. Juli 2008.
- ↑ Fußball – DFB: Verteilung der Fernsehgelder für 3. Liga geregelt. In: FOCUS Online. 28. November 2007. Abgerufen am 24. Juli 2008.
Weblinks
Vereine in der deutschen 3. Fußball-Liga 2008/09VfR Aalen | FC Erzgebirge Aue | 1. FC Union Berlin | Eintracht Braunschweig | SV Werder Bremen II | SV Wacker Burghausen | Dynamo Dresden | Fortuna Düsseldorf | Kickers Emden | FC Rot-Weiß Erfurt | FC Carl Zeiss Jena | FC Bayern München II | Kickers Offenbach | SC Paderborn 07 | Jahn Regensburg | SV Sandhausen | Stuttgarter Kickers | VfB Stuttgart II | SpVgg Unterhaching | Wuppertaler SV Borussia
1. Bundesliga | 2. Bundesliga | 3. Liga | Regionalliga (Nord, West und Süd)
Ober- bzw. Verbandsliga (5. Liga): Schleswig-Holstein | Hamburg | Bremen | Niedersachsen (Ost und West) | Nordost (Nord und Süd) | Nordrhein-Westfalen | Südwest | Hessen | Baden-Württemberg | Bayern
Wikimedia Foundation.