- Mißlitz
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Miroslav Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Znojmo Fläche: 2660 ha Geographische Lage: 48° 57′ N, 16° 19′ O48.94666666666716.316388888889260Koordinaten: 48° 56′ 48″ N, 16° 18′ 59″ O Höhe: 260 m n.m. Einwohner: 2.966 (1. Jänner 2006) Postleitzahl: 671 72 Verkehr Straße: Znojmo - Moravský Krumlov Struktur Status: Stadt Ortsteile: 2 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Augustin Forman Adresse: nám. Svobody 1
671 72 MiroslavWebsite: www.mesto-miroslav.cz Miroslav (deutsch Mißlitz) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 27 Kilometer nordöstlich von Znojmo und gehört zum Bezirk Znojmo.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die südmährische Weinstadt wird umgeben von sanften Hügeln, die als Weinberge dienen. Die Landschaft der Miroslavské kopce wurde wegen ihre Vielfalt von 342 Pflanzenarten zum Naturdenkmal erklärt. Markantester der Hügel ist der 300 m hohe Markův kopec unmittelbar südlich der Stadt. In Miroslav entspringt das Flüsschen Miroslavka. Durch die Stadt führt die Staatsstraße 400, die von der Staatsstraße 53 bei Miroslav in Richtung Moravské Budějovice führt.
Nachbarorte sind Miroslavské Knínice im Norden, Našiměřice im Nordosten, Suchohrdly u Miroslavi im Osten, Damnice im Südosten, Kašenec im Süden, Hostěradice im Westen sowie Míšovice und Kadov im Nordwesten.
Geschichte
Der erste urkundliche Nachweis über den Ort Mitterdorf stammt von 1222, als Ottokar I. Přemysl und Konstanze von Ungarn den Weinzehnt dem Kloster Raigern stifteten. Das Dorf ist seit 1239 als Pfarrort belegt. 1332 sind erste Juden in dem Ort nachweisbar. 1384 wurde die Wasserfeste erstmals erwähnt, die Sitz des Adelsgeschlechts von Mißlitz war.
Zwischen 1497 und 1569 gehörte Mißlitz den Valecký von Mirov. Während dieser Zeit erfolgte der Umbau der Feste zum Schloss und 1533 erhob Ferdinand I. den Ort zum Markt.
Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde der Besitz des Aufständischen Hynko Hoditz von Hoditz konfisziert. Im Anschluss an den Dreißigjährigen Krieg wurde die zu großen Teilen reformierte Bevölkerung wieder rekatholisiert. Ein großen Bevölkerungsanteil, der zeitweilig die Hälfte ausmachte, bildeten seit dem 15. Jahrhundert die Juden und die Judenstadt entstand. 1692 erwarb das Kloster Klosterbruck die Herrschaft und hielt sie bis zur Säkularisation im Jahre 1784.
1790 eröffnete eine jüdische Gemeindeschule. 1824 erwarb Joseph Edler von Hopfen Mißlitz, 1846 erbte dessen Enkel und Präsident des Abgeordnetenhauses Franz Xaver Ritter von Hopfen den Besitz. Als erster Jude der Habsburger Monarchie erhielt der Mißlitzer Schlosser Raphael König 1831 seinen Meisterbrief. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften erhielt die untertänige Stadt 1848 ihre Selbstständigkeit. Das Judenviertel bildete eine eigene Gemeinde. Im Jahre 1850 lebten in der Stadt 1817 Menschen.
Im Jahre 1907 erfolgte die Eingemeindung von Böhmdorf und Wenzelsdorf; 1924 wurde auch das Judenviertel eingemeindet. Besitzer des Schlosses wurde 1911 der Wiener Zuckerbaron Hardt-Stummer von Tavarnok. 1930 hatte Mißlitz 4417 Einwohner, von denen 1960 Deutsche waren. In den Jahren 1929 und 1930 suchte Mißlitz erfolglos um eine Erhebung zur Stadt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Gemeinde zerschlagen und nur ein geringer Teil der Juden überlebte die Deportation in Konzentrationslager. Beim Bombardement vom Mai 1945 wurde die Stadt schwer geschädigt und das jüdische Viertel vernichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen vertrieben und die Familie Stummer enteignet. 1950 hatte Miroslav nur noch 2252 Einwohner. Seit 1965 besitzt Miroslav Stadtrechte.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1880 3520 2596 907 17 1890 3719 2586 1100 33 1900 3988 2370 1590 28 1910 4148 3163 964 21 1921 4074 1817 2039 218 1930 4417 1960 2273 184 Ortsgliederung
Die Stadt Miroslav besteht aus den Ortsteilen Kašenec (Kaschnitzfeld) und Miroslav (Mißlitz) sowie den Ortslagen Václavov (Wenzelsdorf) und Česká Ves (Böhmdorf).
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Miroslav, seit 1384 als Wasserfeste nachweisbar und zu Beginn des 16. Jahrhunderts unter Sigismund Valecký von Mirov im Renaissancestil umgebaut
- Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, Barockbau aus dem Jahre 1729
- Reformierte Kirche, die turmlose Kirche entstand 1846 nach dem Toleranzedikt
- Jüdischer Friedhof
- Kulturhaus, frühere Synagoge
- Rathaus, erbaut 1914
- Glockenturm von Kašenec
- Gedenkstein für die Opfer des Bombardements vom 7. Mai 1945
- Statuen des Hl. Florian und Johannes von Nepomuk
- Weinkeller
- Stahlplastik Radost von Pavel Krbálek, das 12 m hohe Kunstwerk wurde 2001 aufstellt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Pavel Krbálek (*1928), Bildhauer
In der Stadt lebten und wirkten
- Raphael König (* 1808 in Edelspitz; † 1894 in Mißlitz), der Schlosser wurde 1831 als erster Jude der k.u.k. Monarchie zum Meister geschlagen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984
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