Mochholz

Mochholz

Mocholz, sorbisch Mochowc ist eine Wüstung in der Oberlausitz (Sachsen) auf dem Gemeindegebiet Rietschens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gassendorf wurde 1597 in Zusammenhang mit der Standesherrschaft Muskau als „Muchholcz“ erwähnt. Zu dieser Zeit war Mocholz ein Eisenhammer der Standesherrschaft, der Mitte des 17. Jahrhunderts in ein Vorwerk umgewandelt wurde. Fürst Pückler verkaufte Mocholz im Jahr 1811 aus Geldmangel, kaufte es jedoch um 1829 wieder.

1858 wurde Mocholz von Daubitz nach Reichwalde umgepfarrt, da es in Daubitz keinen sorbischen Gottesdienst mehr gab. In Reichwalde fand dieser immer nach dem deutschen statt.

Am 1. April 1938 wurde Mocholz nach Viereichen eingemeindet. Ab 1993 wurde Mocholz für den Tagebau Reichwalde devastiert, die Gemeinde Viereichen schloss sich im Folgejahr mit Daubitz, Rietschen und Teicha zur Gemeinde Rietschen zusammen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1871 144
1884 140
1910 109
1925 126

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 140 Einwohnern; davon waren 133 Sorben (95 %) und 7 Deutsche[1].

Durch den Tagebau wurden 56 Menschen umgesiedelt.

Ortsname

Der deutsche Ortsname, der über die Jahrhunderte nur wenig variierte, leitet sich vom sorbischen ab, der auf moch (‚Moos‘) zurückzuführen ist.

Quelle

  • Frank Förster: Verschwundene Dörfer. Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlenreviers bis 1993. In: Schriftenreihe des Instituts für sorbische Volksforschung in Bautzen. 8, Domowina-Verlag, Bautzen 1995, ISBN 3-7420-1623-7, S. 127–133. 

51.3963114.71437Koordinaten: 51° 24′ N, 14° 43′ O

Einzelnachweise

  1. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 118. 

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